Donnerstag, 31. Dezember 2009
Fangen wir an, uns selber zu verstehen
- Herz
- Niere
- Leber
- usw.
- Das Denken ist ein intrakranieller Vorgang, der sich mit Objekten, Personen und abstrakten Dingen beschäftigt.
- Die Autosuggestion ist das Gespräch des Gehirns mit sich selber.
- Über die Autosuggestion gelangt man schließlich zur Hypnose und Meditation, wo der Therapeut und der einzelne Anwender es schaffen, gezielt gewisse Hirnbereiche aus- und auch einzuschalten, abzuschwächen oder zu verstärken !
- Das Hirn reflektiert über sich selber,
- fragt sich, was gut oder schlecht für seine Gehirnwindungen ist
- trainiert sich gezielt und regelmäßig
- Wenn er es also nicht übertreibt und auch den Sinn und Zweck und die Grenzen von Autosuggestion verstanden hat, wie wird wohl so ein Mensch im Alltag auf seine Mitmenschen wirken ?
- Wenn das Belohnungszentrum für all die persönlichen gedanklichen Streicheleinheiten und Schmeicheleien über Umwege mit Glückshormonen dankt, wird dieser Mensch jetzt in der Gesellschaft glänzen oder weiterhin matt und langweilig erscheinen ?
- Die Autosuggestion hat sich nämlich nicht auf die Fahne geschrieben, irrealistisch, phantastisch, selbstverherrlichend oder selbstzerstörerisch das eigene Ich zu formen. Vielmehr ist ihr Ziel, mit Nüchternheit, Toleranz und Humor sich zu betrachten und zu bewerten.
- die Trias: Bewegung, gute Ernährung, ausreichend gesicherten Schlaf
- Rhythmus und Ordnung
- Erkenntnis- und Wissensgewinn
- Lob und Anerkennung
- Toleranz und Verständnis
- übertriebene Selbstkritik oder Selbstüberschätzung
- Selbstkasteiung und Vorwürfe
- Horrorszenarien und Gewaltvorstellungen
- Trägheit und Passivität
- Intoleranz und Feindseligkeit
Fangen wir an, gut über unser Gehirn zu denken
15. März 2008
- Können wir unser Denken im Alter verbessern?
- Können wir unsere Erinnerung schulen?
- Können Gedanken das Gehirn umbauen?
- Was geschieht bei der Meditation im Kopf?
- Kann Erziehung das Hirn konstruieren?
- Können wir Kindern bei der Entwicklung ihres Denkapparats neurodidaktisch helfen?
- Macht Denken glücklich, und wenn ja, wie müsste man denken, um es zu werden?
Das sind einige der Fragen, mit denen sich das Feuilleton dieser Zeitung in den nächsten Wochen und Monaten befassen wird: in praktischer, nicht so sehr in theoretischer Absicht.
- Seine Gegenstände sind seit jeher die Hinterlassenschaften des Geistes, sei es in Schrift, Bild oder Musik.
- Jetzt wenden wir uns der materiellen Grundlage der geistigen Betätigung zu: dem Hirn und dem aktuellen Erkenntnisstand der Forschung.
Jedermann spürt, dass der unleugbare Verlust an Lesefähigkeit unter Kindern und Jugendlichen, die Aufmerksamkeitsdefizite, die durch die modernen Technologien erzeugt werden, zu einer Veränderung des Denkens und der Denkleistungen führen.
- Stimmt es, was die Hirnforschung zeigt, dann ist damit nicht nur eine Kulturtechnik bedroht, sondern die Kulturtechnik selbst ist nur die Folge einer Hirn-Technik.
Das gilt für einige der pädagogischen, offenbar intuitiv auf Erfahrungsgründen basierenden Erziehungsregeln der Vergangenheit:
- das Auswendiglernen von Gedichten,
- das Singen von Liedern
- das Spielen von Instrumenten (siehe auch F.A.Z.-Serie Gehirntraining: Musik).
Es gibt übrigens keinen Grund, den Nachwuchs zu verdammen, zum Beispiel deshalb, weil er ständig vor dem Computer sitzt. Wenn es stimmt, was wir im Laufe dieser Serie über Spiegelneuronen erfahren werden, dann ist das sozialprägende Verhalten der Vorgängergeneration hirnprägend.
- Spiegelneuronen werden aktiv beim Betrachten von Vorgängen im Hirn des Betrachters und zwar gerade so, als würde er die Tätigkeit, die er sieht, selbst ausüben.
- Das beginnt beim Spaghetti-Essen und Radfahren und endet beim Lesen und beim Denken selbst.
Die Bedeutung der Musik und des Musizierens für die Entwicklung des Gehirns ist vermutlich das am besten erforschte Gebiet neuropädagogischer Forschung.
- Mittlerweile wissen wir, dass nicht nur Musizieren selbst, sondern allein schon die Vorstellung, man musiziere, zu einer Veränderung des Hirnvolumens führen kann.
Das unterschätzte Gehirn
Die Hirnforschung scheint neben der Biotechnologie zu einer Leitwissenschaft unserer Zeit geworden zu sein.
- Ihre Hypothesen spielen mittlerweile bei klassischen philosophischen Fragen - der Debatte über die Willensfreiheit - ebenso eine entscheidende Rolle wie in der Pädagogik.
Gewiss: Vieles, was sie sagt, bewegt sich vorläufig im Rahmen von Hypothesen, und verantwortungsbewusste Forscher wie Wolf Singer vom Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt, warnen davor, vorschnell Kausalitäten abzuleiten (des Sinnes: Kind wird zum Klavierunterricht gepresst, damit es Genie wird).
- Und dennoch: Das, was wir jetzt schon wissen, reicht aus, in der Benutzung des Kopfes eine ebenso große Revolution auszulösen, wie es einst in der Benutzung des Körpers geschah, als Hans Mohl 1970 die Trimm-dich-fit-Bewegung annoncierte.
Es ist traurig zu sehen, wie schlecht eine alternde Gesellschaft immer noch über ihr Hirn denkt:
- Immer noch glauben Menschen, was sie einst in der Schule lernten: dass das Hirn, ähnlich wie das Skelett, nach dem zwanzigsten Lebensjahr sich nicht mehr modifziere.
- Heute wissen wir, dass es ähnlich einem Muskel durch entsprechende Beanspruchung bis ins hohe Alter leistungsfähig bleiben kann, sich sogar neuroanatomisch und funktional erweitern, ja verjüngen kann.
- Und dabei, gerade im Bereich der gesammelten Erfahrungen, enorm stabil ist.
Das heißt nicht, dass das Gehirn nicht altert und auch langsamer in seiner Verarbeitungsgeschwindigkeit wird.
- Aber längst nicht in den Dimensionen, die in der Gesellschaft mehrheitlich noch immer unterstellt wird.
Im Gegenteil, wir wissen heute, dass negative Selbstbilder im Hirn genau das hervorrufen, was sie unterstellen:
- Vergesslichkeit,
- Verflachung
- Kreativitätsverlust.
Was wir wollen
Denken, Lesen und das Hirn, das ist deshalb eine so aufregende Kombination, weil es dank der Hirnforschung zumindest partiell wegführt von den letzten, den rein philosophischen Fragen - sie umgekehrt, gleichsam über den Weg der Biologie, mit neuer Energie aufgeladen werden.
Eine der menschenfreundlichsten Forschungsergebnisse der letzte Jahre auf diesem Gebiet stammt von Sara Lazar aus Harvard.
- Ihr Forschungsteam hat festgestellt, dass Meditation - und dazu gehören auch das Gedicht und das Gebet - materielle Auswirkungen auf die Größe des Gehirns und seine Aktivität haben.
- „Unsere Ergebnisse zeigen“, so Lazar, „dass Meditation Gebiete im menschlichen Hirn verändert, die für die kognitive und emotionale Verarbeitung und für das Wohlbefinden zuständig sind.
- Selbstbilder,
- meditative Praxis,
- Lektüre
wirken nicht nur auf die Psyche, sondern auf die Struktur des Gehirns selbst;
- das ist eine wichtig und vielleicht in ihren Konsequenzen immer noch nicht hinreichend erfasste Erkenntnis.
Ende April erscheint bei Suhrkamp ein Gespräch zwischen Wolf Singer und dem ehemaligen Molekularbiologen und heutigen buddhistischen Mönch Matthieu Ricard über Hirnforschung und Meditation. Wir werden es an dieser Stelle vorstellen.
Was wollen wir?
Die Vorstellung wecken,
- dass das Hirn veränderbar ist,
- dass es sich verbessern kann,
- dass die im Alter wachsende Selbstdiskriminierung des Denkens obsolet (=hinfällig) ist
- auch hier wird die alternde Gesellschaft eine revolutionäre Gesellschaft sein.
Japan mit dem nicht zufällig dort erfundenen „Sudoku“-Spiel zeigt es:
- Es ist nicht unser Schicksal, in einer Gesellschaft zu leben, in der immer mehr Menschen sich selbst misstrauen, weil sie ihrem Hirn misstrauen - Menschen, die kontinuierlich bei Gesprächen abschweifen, sich selbst stilllegen und ihre Leistungsfähigkeit unterminieren.
Die Botschaft lautet:
- Wir müssen etwas für das Denken tun.
- Tun wir es gezielt, könnten die Folgen nicht nur bei den Erwachsenen, auch bei den Kindern überraschende Wirkungen erzielen.
Ein einfaches Experiment im Aufmerksamkeitstraining findet sich auf dieser Seite.
- Die „Stroop“-Prüfung verlangt, die Worte laut zu lesen, nicht die Worte, die geschrieben stehen, sondern die Farbe, die man sieht. Wer das tut, wird feststellen, wie das Hirn arbeitet.
- Wenn Gehirntraining wie dieses in Volkshochschulkursen und im Internet immer neue Anhänger findet, dann kommt darin eine Hoffnung zum Ausdruck, die gewiss noch von Neurobiologen mit ihren technisch zusehends ausgefeilteren Methoden verifiziert werden muss.
Denn noch blickt die Wissenschaft, wenn sie
- Kernspin,
- EEG
- Positronentomograph
einsetzt, mit dem kleinen Fernrohr in ein riesiges Universum.
Was in einzelnen Nervenzellen passiert, wie viele neu entstehen oder welche Verbindungen auf - und abgebaut werden, lässt sich in der gewünschten Exaktheit noch immer nur ansatzweise beantworten.
- Aber es besteht heute kein Zweifel mehr, dass das Gehirn formbarer ist - und bleibt - als wir es bis vor ein paar Jahren noch glauben mussten.
God Save The Queen - British National Anthem
Long live our noble Queen
God Save the Queen,
Send her victorious!
Happy and glorious,
Long to reign over us,
God Save the Queen!
O Lord our God arise,
Scatter her enemies,
and make them fall;
Confound their politics,
Frustrate their navish tricks,
On her our hopes we fix,
God save us all.
Thy Choicest gifts in store,
On her be pleased to pour,
Long may she reign;
May she defend our laws,
And ever give us cause,
To sing with heart and voice,
God Save the Queen.
Liste mit POP3- und SMTP-Servern
Provider & Online-Dienste
- Alice DSL
- AOL
- AOL (Domains aim.com und aol.de)
- Arcor
- Chello
- Freenet
- Kabel Deutschland
- NetCologne
- O2 Online
- T-Online
- T-Online (über andere Provider; mehrere Benutzer; E-Mail-Pakete)
- Unitymedia
- Versatel
Jede Menge unverbrauchter Ideen
30. Dezember 2009
Vom 1. Januar an führt Magnus Carlsen die Schachweltrangliste offiziell an.
- Inoffiziell steht er bereits seit November vorne.
- Vor vier Wochen ist er neunzehn Jahre alt geworden und hat seine Spitzenposition bei einem Turniersieg in London bestätigt.
Als Carlsen im Februar begann, mit Garri Kasparow zu trainieren, setzten sie sich als erstes Ziel, die Nummer eins zu werden.
- Das ist sozusagen die offizielle Version.
- Doch es besteht kein Zweifel, dass der Russe Carlsen zum Weltmeistertitel führen soll.
- (ja, ist eigentlich selbstredend, dass dieses Duo sich nicht mit einem 2. Platz begnügen will !)
- Es ist eine Staffelübergabe mit Verzögerung.
Zwanzig Jahre lang hat Kasparow seinen Sport dominiert, sich aber im März 2005 vom Profischach zurückgezogen.
- Er wollte nicht länger auf eine sportliche Gelegenheit warten, den WM-Titel, den er viereinhalb Jahre zuvor an Wladimir Kramnik verloren hatte, wieder zu erspielen.
- Seitdem wechselte die Führung mehrmals.
- Carlsen verspricht wieder Stabilität.
- Das zu Ende gegangene Jahrzehnt könnte als Interregnum in die Schachgeschichte eingehen, als Zeit des Übergangs zwischen der Ära Kasparow und der Ära Carlsen.
- (bei solchen Schreiben könnten die anderen Top-Schachspieler sich etwas zurückgesetzt fühlen und erst recht den Kampf gegen Carlson aufnehmen => aber ob sie sich gegen ihn verbünden, so wie damals die russische Schachelite per Absprache (?) zeitweise Bobby Fischer das Leben schwer gemacht hat, ist wohl unwahrscheinlich !
- Vier Millionen norwegische Kronen, knapp eine halbe Million Euro, zahlen Arctic Securities und die Kanzlei Simonsen bis Ende 2011.
- Das Geld ist praktisch komplett für Kasparow bestimmt.
- Schach soll wieder international für Schlagzeilen gut sein.
- Das gehe nur mit einem im Westen geborenen Star, glaubt Kasparow.
- Ihre damaligen Trainingssitzungen in Oslo dienten ausnahmsweise der Vorbereitung beider.
- Carlsen flog anschließend nach China.
- Kasparow stand vor einem Schaukampf mit Anatoli Karpow in Valencia.
- Die Schlagzeilen hätte verdient gehabt, was sein Schüler zur gleichen Zeit in Nanking leistete: Carlsens Resultat dort entsprach 3002 Elopunkten. Weltrekord. (lecko mio => hat der jetzt als erster Schachspieler die 3000er Schallmauer durchbrochen ?)
- Seine Gegner seien durch den großen Namen des Mannes, der hinter ihm steht, eingeschüchtert gewesen.
- Vor jeder Runde berät ihn Kasparow, wie die Partie am besten anzulegen ist.
- „Er spürt, in welcher Stimmung meine Gegner sind und welche Eröffnung sie wählen werden. Ich kann das gar nicht“, sagt Carlsen. (... die gute alte Psychologie: Schnelleinschätzung des Gegenübers beherrschen (sicher auch eine Sache der Erfahrung) + Nerven behalten bis zum Schluss !)
Carlsen hat Zugriff auf Kasparows Datenbank
Er hat unbeschränkten Zugriff auf Kasparows legendenumwobene Datenbank.
- Sie enthält noch jede Menge unverbrauchte Eröffnungsideen.
- Eine Variante, mit der Carlsen in Nanking gegen den damals noch die Weltrangliste anführenden Wesselin Topalow ein Remis erreichte, schlummerte bereits seit 1995 in Kasparows Arsenal.
- Seit er Carlsen betreut, sucht Kasparow wieder in den aktuellen Partien nach neuen Ideen wie zu der Zeit, als er selbst noch aktiv war.
- Fast täglich findet er Ergänzungen für seine und damit auch für Carlsens Datenbank.
Nicht nur in Carlsens Eröffnungen spiegelt sich der Einfluss des Mentors.
Der "Neue"
Die neue Nummer eins: Magnus Carlsen könnte im Schach eine neue Ära einleiten
Er spielt
- weniger pragmatisch,
- strebt dynamischere Stellungen an
- sucht intensiver nach optimalen Lösungen
- „Mit ihm zu arbeiten ist viel inspirierender als alleine oder mit anderen, weil er einfach so viel weiß“, schwärmt Carlsen.
- Kasparow sagt: „Mein Ziel ist, dafür zu sorgen, dass er hart arbeitet.“
Carlsen wurden die Schachregeln im Alter von fünf Jahren vom Vater beigebracht, doch das Spiel reizte ihn erst, als er fast zehn war.
- Das nächste Lebensjahrzehnt brachte dann aber Erfolg auf Erfolg, Großmeister ist er seit 2004.
Das Fachmagazin „New in Chess“ wollte von Kasparow wissen, ob er sich in dem 27 Jahre jüngeren Norweger wiedererkennt:
- „Nein, wir sind sehr verschieden. Aber es macht es produktiver, dass sein Schachtalent anders ist als meines.
- Es erleichtert meine Arbeit, weil wir uns nicht überschneiden.
- Er lernt von mir etwas, was er nicht von Natur aus schon in sich hat.“
Ein herausragender Stratege mit einem feinen Positionsgefühl sei Carlsen längst.
- Mit dem dynamischen Schliff, den sein Spiel nun kriegt, bleibe für seine Gegner kein sicherer Hafen mehr.“ ;-)))
- Sein Charakter steht vor einer neuen Prüfung, weil er nun als Favorit in alle Turniere geht.
- Nun erwartet er zu siegen, und in dieser Erwartung wird er siegen.“
- Kasparov, der ehemals beste Schachspieler aller Zeiten, trainiert nun die jetzige Nr. 1
- es gibt wieder einen einzigen Weltschachverband, Kasparov hat seinen aufgegeben
- zumindestens hat er erreicht, dass die Top-Schachspieler mehr Geld bzw. Preisgelder bekommen