Mittwoch, 30. Mai 2007

MMUMM

...eines Tages traf Minimum Maximum...sie waren sehr im Gespräch vertieft, denn sie hatten sich schon lange nicht mehr gesehen...Minimum fragte Maximum, wie er zu seinem Namen gekommen sei..."nichts ist leichter erklärt als das" lachte Maximum..."ich will alles im Leben haben, und ich tue alles, um es zu bekommen, und wie kommt´s Du zu Deinem Namen"...Minimum lächelte verschmitzt..."ich will auch alles ereichen, und ich habe in meinem Leben schon fast alles bekommen, aber mir fehlt ein Minimum, um Dich Maximum zu erreichen !"...

"...hmm...", fragte sich Maximum, " was könnte das wohl sein, und warum spricht er von Erreichen - bin ich sein Vorbild, wohlmöglich sein Idol ?....sprich, mein Freund, was fehlt Dir denn noch zu Deinem Glück?"....

...weit schweiften die Blicke von Minimum über Täler und Felder, über Wiesen und Auen, oder was davon übrig geblieben ist. Denn sie beide saßen auf einem kargen Felsen, und weit und breit war kein Lebewesen zu erkennen. Alles war öde und unfruchtbar, denn es war verbrannte Erde...

"Sieh Maximum, mir fehlt nichts zu meinem Glück. Aber das alles ist Dein Verdienst, was Du und ich hier rundherum sehen"

"Wie meinst Du das denn schon wieder ?"

"Alles fing so gut an, wir lebten im Paradies, hatten alles gehabt. Uns fehlte nichts. Und dann kommst Du an und verlangst Dinge, die wir gar nicht brauchten."

"Willst Du damit sagen, dass wir gar nicht vom Baum der Erkenntnis hätten Naschen müssen ?"

"So, ist es mein Freund"

"Okay, das war vielleicht ein Fehler, aber musste Gott uns so hart bestrafen und uns aus dem Garten Eden vertreiben?"

"Maximum, Du verstehst rein gar nichts. Was ist Dir denn aufgefallen, nachdem Du von der verbotenen Frucht gegessen hast? Überleg doch mal scharf nach!"

Maximum drehte sich noch einmal um. Hinter ihnen lag das Paradies, zwei wehrhafte Cherubime standen vor dem Eingang. Der eine sah so bedrohlich und furchterregend aus, dass man Angst bekommen konnte. Wann immer man an ihm vorbeiging und nach Einlass fragte, erntet man nur einen grimmigen Blick und stets die gleiche Antwort: "Was willst Du, was Du nicht schon bekommen hast? Geh fort von hier und lass Dich nie mehr wieder blicken!"

Fragte man aber den freundlichen Cherubim, so erhielt man auch stets die Antwort: "Geh Menschlein in die weite Welt hinaus und lerne, Demut und Dankbarkeit zu schreiben und zu leben"

"Mir ist nach dem Verzehr der süßen Frucht ein weiterer schöner Baum aufgefallen"

"Aha, Du kommst der Sache schon näher...was war das wohl für ein Bäumchen?"

"Nun, das war der Baum der Ewigkeit"

"Siehst Du, jetzt hast Du Dir die Antwort selber gegeben"

"Verstehe ich nicht"

"Wir haben vom verbotenen Baum der Erkenntnis gegessen...und wenn wir sogar die Früchte vom Baum der Ewigkeit gegessen hätten, dann, wären wir so wie Gott"

"Willst Du damit sagen, dass wir dann auf einer Stufe mit Gott gewesen wären ?"

"So ist es, mein Freund. Aber unsere Aufgabe war es, gleichberechtigt mit allen anderen Geschöpfen zu leben, und nicht mehr als alle anderen, in Anspruch zu nehmen"

"So, so...und das glaubst Du auch noch? Meinst Du nicht, dass Gott ein Dreck ist und sich ein wenig in seinen Fähigkeiten verschätzt hat ? Du Minimum bist aber ein kleiner Schisser, der nicht auf zwei Füßen steht und auch noch allem hinterhertrauert."

"Ich bin alles andere als ein Schisser, aber die verbrannte Erde rund um uns herum, ist Dein Verdienst. Maximum, hast Du etwa gedacht, dass Du den Verlust des Paradieses durch Dein nimmersattes Gewinnstreben ausgleichen kannst ? Du machst alles kaputt, was mir lieb und wert ist."

Der Tag neigte sich seinem Ende zu, Minimum und Maximum trennten sich. Doch bevor sie auseinander gingen, denn ihre Meinungen waren zu verschieden und miteinander unvereinbar geworden, gaben sie sich noch einmal die Hand.

"Wenn wir uns jemals wieder treffen sollten, werde ich Dich Minimum erschlagen. Denn Dein Wehgeklage, Geplärre und Deine moralischen Predigten behindern mich in meiner Entwicklung"

"Wer alles haben will, verliert alles. Wie aber willst Du mich töten, Du bist doch jetzt schon tot ?!"

So ging die Sonne unter, und die beiden Vertriebenen gingen jeder seinen eigenen Weg und vermehrten sich rasch. Die heutigen Menschen stammen alle von Minimum und Maximum ab. Und es ist alles so wie zu Anfang allen menschlichen Seins und Werdens: man unterhält und erschlägt sich !

Aber was fehlte Minimum, der glücklich und froh war mit seinem Leben, um Maximum zu erreichen ?

Ich vermute mal, es war die Gier !

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