Regenbogen am Äquator - Indonesischer Kulturabend

Samstag, 9.Juni 2007 Novotel Aachen City, Peterstraße 66, 52062 Aachen

..ich bitte um Benachrichtigung, falls jemand sich nicht "veröffentlicht" sehen möchte...zum größten Teil sind die Kommentare zu den Fotos aus dem Programmheft entnommen...

Wollte man die Vielfalt eines Landen kennenlernen, das sich von Ost nach West mit über 5000 km erstreckt und mit über 220 Millionen Einwohnern (auf ca. 6000 Inseln verteilt von mehr als 13.700) unsere Erde bevölkert, dann bräuchte man wohl ein ganzes Leben !

Soviel Zeit haben wir für gewöhnlich nicht; aber wir haben etwas Zeit für einen klitzekleinen Ausschnitt aus diesem reichhaltigen Land. Besonders diejenigen, die noch nicht in Indonesien waren, sind für die bunte und fröhliche Darbietung um so dankbarer.

Und damit es von Anfang an klar ist: Indonesien ist in Nöten, so wie nahezu jedes "Entwicklungs- und Schwellenland" auf unserem Planeten.

Und die schönsten Bilder können, wollen und sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass folgende Faktoren so ein riesengroßes Land auf lange Zeit in den Abgrund stürzen können: politische Machtkämpfe, eine fragwürdige Gewaltenteilung, eine unzureichende Presse- und Meinungsfreiheit, immer wieder aufflammende Angst, Gewalt, Mord, Totschlag, Schlägertruppen und Terror in Konfliktregionen, Raffgier von nur wenigen Machtbesessenen, eine praktisch nicht vorhandene Mittelschicht, die unzureichende Aufklärung der Kommunistenverfolgung mit über 1 Millionen Tote durch Willkür und staatliche Volkverhetzung, der Missbrauch von religiösen Einstellungen durch Fanatiker, die fortschreitende Umweltzerstörung, der fahrlässige Umgang der Indonesier selber mit ihrer Biomasse und -diversität und nicht zuletzt ein unverhohlenes Korruptionsdenken und eine unverblümte Vetternwirtschaft.

Wenn man also verstehen will, was ein Paradies sein könnte, und warum und wie der Mensch sich aus seinem eigenen "Garten Eden" vertreiben kann, dann braucht man sich nur Indonesien anzuschauen.

Wenn aber die Grundsätze der "Pancasila" wieder erkannt, gewürdigt und geschützt werden, und das gilt auch für jede andere Verfassung eines demokratischen Landes, nur dann kann man über die Rettung eines gigantischen Landes reden, das in seinen Ausmaßen nicht viel kleiner als Europa ist. Änderungen werden durch Engagement, Aufklärung und Zivilcourage erreicht, letzteres wird auf unserer Erde noch zu oft mit dem eigenen Blut und Leben bezahlt.

Der allergrößte Teil will aber in Frieden leben ! Manchmal aber sehr schwer zu verwirklichen, wenn der böse Nachbar es nicht will. Noch schwieriger, wenn man selber der böse Nachbar ist:

„Man kann nicht länger Frieden halten, als der Nachbar will.“

Einen winzig kleinen Ausschnitt aus einem friedlichen Paradies bekommen wir heute von vielen Aktiven und fleißigen Helfern geboten: Terimah kasih banjak !

...auf dem Weg zum Novotel...

...Baupläne vom Novotel in der Bauphase etc. habe ich auch schon zur Bauleitung gebracht...echt bau :-)
...und hier ist der Eingang zur vielversprechenden Veranstaltung für nur 3.50 Euro...echt wow.....Peterstraße 66...(zweimal meine Glückszahl)......Eingangsbereich......wer aus Jakarta kommt, der kennt die luxuriösen Hotels, Suites und den Buisenessflair...Die RezeptionDas Restaurant
...der erste Hinweis: das Novotel hat heute exotischen Besuch...
... und diese Person kenne ich, sie ist auch exotisch und ein wenig "anak nakal" (= Kind, frech)) ... die Dame von der Cote d´Azur, frisch eingeflogen vom Strandurlaub ...

...großer Andrang beim Ticket- und Bonverkauf...

...das ist heute Abend wirklich ein Manko mit der Digitalkamera: super lange Verzögerung, Petra meint, dass liegt an der langen Zugriffszeit auf die Speicherkarte, hätte man ihr in einem Fachgeschäft gesagt + bei Zoom verwackeln ständig die Bilder...aber trotzdem: Digitalkameras sind ein Geschenk des Himmels...!

...diese freundlichen Damen verkaufen die Bons...
"...dürfte ich mal bitte Ihre Eintrittskarte sehen..."

"...vielen Dank..."

...der Ticketverkauf liegt ganz in den Händen von Imee und einem weiteren freiwilligen Helfer...

..."hoffentlich machen wir kein Minusgeschäft..."

...dont´worry, die Einnahmen stimmen, bald sind alle Unkosten gedeckt... (sieht man mal von der ehrenamtlichen und freiwilligen Tätigkeit ab, die eh´ unbezahlbar ist)...

...Objekte für die Tombola, gespendet u.a. von

# Philips Technologie GmbH Aachen
# Flightshop Aachen#
Sparkasse Aachen

...und hier geht´s zum Eingang des Veranstaltungssaals...
...das ist die(!) "Ibu" (=Mutter), die Chefin, ohne sie läuft nichts: sie wird uns sicher und sympathisch durch das Programm führen...
Eröffnung
...es wird auch für die Flutopfer in Sumatra gesammelt...
Begrüßung der Bürgermeisterin der Stadt Aachen, Frau Astrid Ströbele

...stellenweise sehr interessante Informationen: es gibt ca. 500 Indonesier in Aachen, davon sind ca. 300 Studenten, die meisten machen ein Ingenieursstudium...(das ist nun mal kein Zufall: die Deutschen bringen immer noch die besten Ingenieure hervor: dies ist ein Qualitätsfaktor Deutschlands, den es zu sichern und auszubauen gilt)...ansonsten war Peter darüber im Zweifel, ob sie auch versteht, was sie da sagt: der Ghostwriter lässt grüßen...ihre Schlussworte haben sie aber gerettet ;-)

Begrüßung durch den Indonesischen Generalkonsul, Herrn Eddy Setiabudhi...ein sehr ruhiger und ausgeglichen wirkender Mensch
...der Übersetzer links ist ein guter Kollege von meinem Vater, kann auch übrigens auch sehr gut Indonesisch sprechen......ja..endlich fängt das Programm an...

1. Jaipongan

Der Jaipong-Tanu ist ein modernisierter Begrüssungstanz.

Gugum Gumbira hat diesen Tanz aus einem traditionellen, westjavanischen Volkstanz aus erschafft.

Die choreographischen Elemente verschiedener Tänze wie Ketuk Tilu (drei Rhythmen, Topeng Banjet (Maskentanz) aber auch die von Pencak Silat (Kampftanz) vereinigen sich im Jaipong-Tanz

(Desi Kirchhof, Aachen)

2. Musikgruppe aus Tanah Batak

Tao Toba (Kennst Du Toba Toba) ?

Das Lied schildert in erster Linie die enge Bindung eines Batakers zum Toba-See.

Die Sehnsucht zum Tobasee ist so groß, dass man sagt:

"Lass mich noch mal einen Blick auf Dich werfen, bevor ich sterbe"

...irgendwo i.d. Nähe am Toba-See bin ich geboren..

...vom Herzen ist aber der Ruhrpott meine Heimat...


(Studenten aus Aachen)

3. Kukilo Tanz

Der Kukilo Tanz ist ein klassischer Tanz des STSI (Sekolah Tinggi Senei Tari - Konservatorium) in Surakarta

Viele javanische Tänze bilden die Natur ab. Damit wollen die Javaner ihre Ehrerbietung vor der Schöpfung zeigen.

Ub diesem Tanz bilden die Tänzerinnen einen Vogel, einem "Kukilo".

Im Hauptteil des Tanzes ist der Kopf und der Rumpf eines Vogels, gebildet duch die Tänzerinnen, sichtbar.


4. Angklung - Orchester mit Bambusinstrumenten

Angklung ist ein Musikinstrument aus Bambus. Durch die Vibrationsbewegungen des Instruments entstehen verschiedene Töne.

Bis zu vier Töne gleichzeitig können so je nach Größe des Instruments zum Klang gebracht werden.

"Mande-Mande", ein Lied aus Sulawesi (...ich habe akkustisch verstanden: Monday, monday...und dann habe ich mich gewundert, dass die Melodie so anders klingt...;-)

"Angin Mamiri" (wehender Wind) , ein Lied aus Sulawesi

"Selendang Sutera" (das seidene Tuch) - komponiert von Ismail Marzuki. Das Lied entstand während des indonesischen Unabhängkeitskampfes gegen die niederländischen Kolonialherren. Eine junge Frau schenkt zur Erinnerung einem Partisanen ein seidenes Tuch. Als er verletzt wird, rettet das Tuch dem Mann das Leben.

"Eyamko Rambeyamko", ein Lied aus Irian Jaya (West Papua)

(Angklung Orchester-Gruppe des Generalkonsulats Frankfurt)

Kleines Mädchen

Ich saß in der ersten Reihe, mittig. Links von mir saß zuerst Peter und dann Petra. Rechts saßen, knieten oder standen die Fotografen und immer wieder zwischendurch das kleine Mädchen.....ja , Petra, ich verstehe Dich, wenn Du eine kleine Tasche haben willst, um sie mit nach Hause zu nehmen ;-)

...Kinder aus Mischehen sind meistens die Hübschesten bis ins hohe Alter, keine Frage...in Indonesien auf der Deutschen Internationalen Schule habe ich viele Schulkameraden aus Mischehen gehabt: indonesisch-deutsch, deutsch-thailändisch, deutsch-afghanisch, südamerika-deutsch, südafrikanisch-deutsch usw...

...habe mich mal mit einem Brasilianer unterhalten: wir waren der Meinung, dass Indonesien und Brasilien in vielen Dingen Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten haben, so auch in der ethnischen Vielfalt...

Fotografen

...schöne Profikameras: kommen ohne Blitzlicht aus, mehrere Bilder pro Sekunde, kaum Auslöserverzögerung usw... Qualität hat ihren Preis...!

Hinter den Kulissen
...hinter diesen Tüchern am Tisch mit dem Laptop sitzt die Moderatorin und man hört nur ihre Stimme...

Zuschauer


Pausensnack














...ja, wo ist sie denn hin..?...das ist mal wieder ein typisches Beispiel für diese blöde Auslöseverzögerung...die Fotografierten müssen eine halbe Ewigkeit warten und manche verschwinden dann einfach von der "digitalen" Bildfläche...

...ich mach mich mal auf die Suche...

...gefunden...;-)


...es geht weiter im Programm...

Vorführung traditioneller indonesischer Kostüme

(Studentinnen und Studenten aus Aachen und Göttingen)

Oleg Tambulilingan - ein traditioneller Tanz aus Bali

"Oleg" bedeutet sanfte Bewegungen und "Tumlilingan" bedeutet Käfer.

Der Oleg Tambulilingan wurde vom berühmten Tänzer Mario (bürgerlicher Name Ketut Marya) für eine Weltausstellung erschaffen. Der sinnliche Tanz repräsentiert den Paarungstanz zweier Käfer - das Männchen ist besessen von dem Weibchen, welches ihn elegant auf Distanz hält - Nachtigall, ick hör dir trapsen

(Ratna Kancana, Göttingen)

...was soll ich sagen: früher als Kind und Jugendlicher, wo ich auf Bali schon etliche Tänze gesehen habe, war ich nicht so begeistert wie heute - heute saß ich aber in der ersten Reihe, und da sieht man schon eher die Feinheiten und Kleinigkeiten...

....auch wenn nur so wenige Fotos von diesem Tanz vorhanden sind, dies war schon eine semi-professionelle, wenn nicht gar schon professionelle Vorstellung...die exakte Koordination von Finger-, Hand-, Arm-, Kopf- und Augenbewegungen erfordern jahrelanges Üben, hat "my sister" auch mal ein kleines Kind gemacht...

Koor KMKI

Lieder von Chriseye

Hening (Stille), beschreibt die Schönheit der Natur als ein Geschenk Gottes

Pelangi (Regenbogen) - Das Gefühl, wenn ein Mensch alles was ihm lieb ist, verliert. Man sieht es wieder im Traum, so schön wie ein Regenbogen

Lilin LIlin Kecil (die kleinen Kerzen) - Das Licht in der Dunkelheit des Abends, wenn die Sonne bereits untergegangen ist, der Mond altert und die Sterne weinen. Sind die kleinen Kerzen in der Lage Licht zu spenden und die Richtung zu weisen ?

Chrisye war ein indonesischer Musiker, der mehrere Preise gewonnen hat. Viele Menschen in Indonesien trauern nach seinem Tod noch immer. Er war eine Größe in der indonesischen Musikwelt und erhielt den BASF Legend Award.

(Chor des Indonesischen Katholischen Vereins Aachen)

Tari Merak - Pfauentanz

Der Pfauentanz (Merak=Pfau) ist ein Frauentanz aus Westjava.

Die Bewegungen gleichen den schönen Bewegungen des Pfaus, während das Kostüm den Pfau repräsentiert.

Dieser Tanz ist begleitet von dem Lied "Macan Ucul", welches von dem Künstler R.Tjetje Somantri komponiert wurde.

...finde ich sehr schön, dass dies ein Frauentanz ist ;-)

(Des Kirchhof, Aachen)

Tombola

...und so funktioniert eine Tombola reibungslos:....

...es werden zwei freiwillige Loszieher aus dem Publikum gewählt...

...dann wird ein Los gezogen:...

...der Name des glücklichen Gewinners oder der glücklichen Gewinnerin wird verlesen...sehr schön gemacht, kleines Mädchen: Ziffer für Ziffer vorgelesen - korrekt !

...die Losnummer wird noch mal laut und deutlich wiederholt...

...dann folgt eine kurze Stille...

...die Nummer wird noch mal wiederholt, weil sich keiner meldet...

..und schließlich kommt die glückliche Person so langsam von den hinteren Zuschauerreihen:
sie kann ihr Glück noch gar nicht so richtig fassen ! Diese Pendelhubstichsäge von Metabo hätte ich auch gerne gewonnen...

...nach der Gewinnübergabe dampft der/die Gewinner(in) ganz schnell wieder ab, bevor das Ergebnis wieder annuliert wird ;-)

...und so geht das weiter bis der Gabentisch leer ist...


Musik der Vereinigung Indonesischer Studenten (PPI) aus Enschede, Niederlande

...Leadgitarre mit "wau wau"-Effekt...

...und dann hält´s die Zuschauer nicht mehr auf den Bänken und aus den Passiven werden Aktive...

...hey, ich will auch mitlachen können, was ist denn da passiert ;-)

...jo vor der Bühne geht es weiter...

Abschluss

Informationen und Gespräche über Indonesien und über die Partnerschaft Aachen-Lampaseh/Aceh, Abendessen mit Kulinarischem aus Indonesien, Aufräumarbeiten

(...selbst als hartgesottener Realist muss ich sagen: dieses Foto finde ich irgendwie süß: wohin nur mit den Händen ;-)





...Meister aller Gitarrengriffe...

....böähhh...


...asiatische Ritterrüstung...

...Getränke kosten 2.60E...nichts für meinen Geldbeutel...







Heimweg in Richtung Ponttor

Elisenbrunnen: schwefelhaltiges Quell- und Heilwasser

.."willste auch mal probieren, heilt Dich von allen Leiden, Kummer und Sorgen ?!"...

...viel Rauch um nichts......am Kugelbrunnen (?)...

...am Dom...
...mal eine andere friedliche Kulisse...

...nichts Neues im Westen: Öcher Printen sind weltberühmt...

...am Katschhof haben sie einen Altar aufgebaut...
...im Dunkeln ist gut munkeln...

...nächtlicher Blick auf die Rückseite des Rathauses vom Katschhof aus gesehen...
...auf dem Weg treffe ich auch einen Bekannten, auch Kind aus einer deutsch-indonesischen Ehe, war aber nicht auf der Veranstaltung...
...in der Molkerei: Prost !






...tschüss...