Dienstag, 24. Juli 2007

Feste Kost, macht feste Zähne + Zahnpflege

Endlich habe ich die Bestätigung dafür, warum unter anderem ich so gute Zähne habe: es hat mir also nicht geschadet, dass ich seit Kindesalter so gerne auf Fischgräten, Hühnerknochen und auf Möhren (Rohkost im allgemeinen) kaue, nur unser Haushund hatte ein besseres Gebiss...mag sein, dass die Zahnarzthelferin in der Berufsschule in Jülich in der Pause mich nicht ganz für voll genommen hat, als ich mit diesem Thema anfing, war wohl eine schlecht Anmache ;-)

Jetzt folgt eine sehr interessante Abhandlung von:

Quelle: Deutsches Grünes Kreuz - Rundum zahngesund


Zahngesunde Ernährung in jedem Lebensalter

Gesunde Zähne bis ins hohe Alter Feste Kost macht feste Zähne

(rz, Marburg, 31. Mai 2006) „Good Aging“ – dieses Schlagwort drückt gut aus, worum es beim Älterwerden geht: Die Erhaltung von Gesundheit und Fitness trotz steigender Lebensjahre. Eine gute Zahn- und Mundgesundheit trägt Wesentliches dazu bei. Mit konsequenter Zahn- und Mundhygiene und zahngesunder Ernährung kann jeder Mensch dafür selbst eine gute Grundlage schaffen. Der Lohn: Wohlbefinden und hohe Lebensqualität im Alter. Denn nicht das höhere Lebensalter an sich, sondern bestimmte Lebensumstände und Einflüsse schaden der Zahn- und Mundgesundheit.

Dazu gehört zum Beispiel eine verminderte Speichelproduktion. Denn der Speichel ist außerordentlich wichtig für die Zähne, er übt verschiedene Schutzfunktionen aus: Er neutralisiert zahnschädigende Säuren, regeneriert die Zahnsubstanz mit Mineralien, transportiert Abwehrstoffe und trägt zur Selbstreinigung des Mundes bei. Im Alter geht die Speichelbildung häufig zurück, ausgelöst zum Beispiel durch Krankheiten wie Diabetes mellitus, Depressionen oder Autoimmunerkrankungen. Auch viele Arzneimittel verringern als Nebenwirkung die Produktion des Speichels, beispielsweise Herz-Kreislauf-Medikamente, Abführmittel, Antidepressiva oder entwässernde Mittel. Außerdem lässt oft das Durstempfinden nach, so dass viele ältere Menschen zu wenig trinken – dann steht zu wenig Flüssigkeit für die Speichelproduktion zur Verfügung.

Zunächst ist es wichtig, dieses Symptom ernst zu nehmen: Betroffene sollten ihren Arzt fragen, ob ihre Medikamente damit zu tun haben und durch andere ersetzt werden können. Die tägliche Trinkmenge sollte überprüft werden: Zu jedem Essen gehören ein bis zwei Gläser Flüssigkeit und auch zwischen den Mahlzeiten sollte man regelmäßig trinken. Am besten gelingt das, wenn man morgens eine Flasche Mineralwasser bereit stellt oder eine Kanne Tee kocht und diese über den Tag austrinkt. So gelangt man leicht auf die empfohlenen 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit täglich. Besonders geeignete Getränke sind kohlensäurefreies Mineralwasser oder ungesüßte Kräutertees. Ebenso können wasserreiche Obstsorten, Gemüsebrühen oder Suppen einen Beitrag zur Flüssigkeitsversorgung leisten. Auch zuckerfreie Bonbons mit Anis, Fenchel oder Salbei regen den Speichelfluss an; besonders empfehlenswert sind spezielle Zahnpflegebonbons.

Nach wie vor stellen Zucker und zuckerhaltige Speisen eine große Gefahr für die Zähne dar. Deshalb sollte Süßes den Hauptmahlzeiten vorbehalten bleiben; zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten können durch zahnschonende Snacks ersetzt werden, beispielsweise durch Obststücke, Käsewürfel oder Milchmix-Getränke. Kaffee oder Tee kann mit Süßstoff gesüßt werden. Wer nicht auf ein süßes „Betthupferl“ verzichten will, darf hinterher auf keinen Fall das Zähne putzen vergessen.

Probleme mit dem Zahnersatz, Druckstellen oder Verletzungen im Mund lassen viele Senioren vermehrt zu weichen Speisen wie Püree, Brei, zu weich gekochtes Gemüse, Weißbrot, Kuchen und ähnlichen Nahrungsmitteln greifen.

Besser ist es aber, das Übel an der Wurzel zu packen, das heißt die Beschwerden mit dem Zahnarzt zu besprechen und für Abhilfe zu sorgen. Denn wer vorwiegend weiche oder breiige Speisen isst, dessen Ernährung wird unausgewogen und einseitig. Die Gefahr ist hoch, dass es zu einer Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen kommt, beispielsweise zu Vitaminmangel. Auch fehlen dann meistens ausreichend Ballaststoffe. Das Kautraining fördert außerdem die Speichelbildung und hält den Zahnhalteapparat funktionsfähig. Fehlt dem Kiefer die dauernde Beanspruchung durch das Kauen, bilden sich mit der Zeit Kieferknochen und -muskulatur zurück. Dadurch entsteht der typisch „greisenhafte“ Gesichtsausdruck.

Deshalb sollten auch ältere Menschen Nahrung bevorzugen, die gut gekaut werden muss, beispielsweise Salat, knackiges Gemüse oder dunkles Brot. Falls dennoch über einen be-stimmten Zeitraum Kauprobleme überbrückt werden müssen, sollten die verzehrten Speisen zumindest einen leichten Kauanreiz bieten, wie zum Beispiel Salzkartoffeln, zarte Gemüsesorten, weiches Obst oder Hackfleisch. Außerdem erleichtern dann mundgerechte Stücke die Nahrungsaufnahme und mit reichlich Flüssigkeit in Form von Soßen, Suppen oder Getränken „rutscht“ das Essen besser.

Mit steigenden Lebensjahren ändert sich meistens auch das Körpergewicht. „Junge alte Menschen“, das heißt Personen zwischen 60 und 70 Jahren, sind häufig übergewichtig, weil sie nach wie vor die selbe Menge Nahrung zu sich nehmen, aber eigentlich weniger Energie benötigen. Je älter ein Mensch jedoch wird, desto häufiger treten Mangel- und Unterernährung auf. Die Ursachen dafür sind vielfältig, hängen aber oft auch mit der Zahn- und Mundgesundheit zusammen, zum Beispiel mit Kauproblemen oder dem Rückgang der Speichelbildung. Andere Faktoren sind Veränderungen im Geschmacks- und Geruchssinn oder Appetitlosigkeit.

Ein guter Gesundheitszustand – und damit auch eine gute Zahn- und Mundgesundheit – können aber langfristig nur mit einer vielseitigen, mineralstoff- und vitaminreichen Kost erhalten werden! Der Speiseplan sollte deshalb abwechslungsreich sein und neben viel Obst und Gemüse Getreideprodukte, Milchprodukte, Fleisch und Fisch beinhalten. Bei mangelndem Appetit hilft regelmäßige Bewegung wie Spaziergänge oder Gymnastik. Auch eine gemütliche Atmosphäre und Gesellschaft beim Essen fördern den Appetit. Kommt es dennoch zu Untergewicht, sollte der Hausarzt binnen kurzem aufgesucht und in Rücksprache mit ihm frühzeitig Zusatznahrung oder Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden.


Eine ausgewogene, kauaktive Nahrung trägt dazu bei, die Zahn- und Mundgesundheit sowie die allgemeine Gesundheit langfristig zu erhalten.

...und damit das auch klar und deutlich sich ins Gehirn der Mütter einbrennt: gebt den Kindern auf keinen Fall gesüßten Tee, denn das zerstört die ersten Zähne, was nicht förderlich für die zweiten bleibenden Zähne ist...und zu Hause und im Alltag (Kirmes, Einkaufstouren etc.) sollte man Mars, Snicker & Co rausschmeissen, bei Oma und Opa und auf Parties gibt es genug Leckereien und Süßigkeiten für die Kleinen...


Zahngesunde Ernährung von Anfang an
Guter Start für empfindliche Babyzähne

(rz, Marburg, 24. Juni 2005) Die Freude ist groß, wenn die ersten Zähnchen durchbrechen. Denn sie markieren einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung des Kindes. Feste Kost und Teilnahme an den Familienmahlzeiten liegen nun nicht mehr fern. Doch auch in anderer Hinsicht haben die Milchzähne eine enorme Bedeutung: Sie ermöglichen den Kindern, richtig sprechen zu lernen, dienen als Platzhalter für die bleibenden Zähne und verhindern Verformungen und Fehlstellungen im Gebiss. Deshalb gilt: Babys Zähne brauchen von Anfang an die richtige Nahrung und Pflege.

Stillen ist optimal für Säuglinge. Muttermilch ist die einzige Nahrung, die auf die Bedürfnisse des Babys in den ersten sechs Lebensmonaten ideal abgestimmt ist und ihm die Nährstoffe liefert, die es für das Wachstum seiner Organe braucht – also auch für die Zähne. Zudem fördert das Saugen die Ausbildung des Kiefers und trainiert die Kiefermuskulatur. Säuglinge sollten mindestens vier Monate voll gestillt werden, allergiegefährdete Kinder sechs Monate lang. Erst dann wird langsam mit der Beikost begonnen.

Falls ein Säugling keine Muttermilch bekommen kann, bietet industrielle Flaschennahrung die beste Alternative. Die eigene Herstellung von Säuglingsmilch kann grundsätzlich nicht empfohlen werden, denn sie kann nie den ausgewogenen Nährstoffgehalt einer Fertigmilch erreichen. Säuglingsanfangsnahrungen mit der Bezeichnung "Pre" sind der Muttermilch soweit wie möglich nachgebildet, enthalten als einzigen Zucker Milchzucker und sind für die Ernährung während des ganzen ersten Lebensjahres geeignet. Fertigmilch mit der Bezeichnung „1“ enthält zusätzlich Stärke. Dadurch wird die Nahrung sämiger und sättigt etwas länger. Allerdings können auch andere Zucker, zum Beispiel Haushaltszucker, enthalten sein. Diese zusätzlichen Zucker bieten keine Vorteile, sondern erhöhen die Gewöhnung an den süßen Geschmack und haben eine größere kariogene Wirkung als Milchzucker. Aus zahnmedizinischer Sicht sind deshalb „Pre“-Nahrungen zu bevorzugen. Glei-ches gilt für Folgemilch-Produkte mit den Ziffern „2“ oder „3“. Wenn überhaupt, sollten sie nicht vor dem fünften Lebensmonat gefüttert werden.

Die tägliche Vitamin-D-Gabe dient der Vorbeugung von Rachitis und nimmt über den Kalziumhaushalt auch Einfluss auf die Zahnsubstanz. Da Muttermilch allein nicht ausreichend Vitamin D aufweist, gilt diese Empfehlung sowohl für Still- als auch für Flaschenkinder. Eine zusätzliche Zufuhr von Fluoriden zur Kariesprophylaxe ist vor dem ersten Zahndurchbruch, der in der Regel im 6. Lebensmonat stattfindet, nicht notwendig.

Danach ist eine zusätzliche Gabe abhängig vom Fluoridgehalt des Trinkwassers und anderer Fluoridquellen in der Nahrung. Empfehlenswert ist zum Beispiel die Verwendung von fluoridiertem Speisesalz im Haushalt. Die Frage der „Fluoridstrategie“ sollte für jedes Kind individuell mit dem Zahnarzt besprochen werden.

Die Milchnahrung wird schrittweise durch die Beikost abgelöst. Gemäß den Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund wird zwischen dem fünften und siebten Monat zunächst der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, vier Wochen später der Vollmilch-Getreide-Brei und wieder einen Monat danach der Getreide-Obst-Brei eingeführt. Spätestens ab dem ersten Geburtstag kann der Nachwuchs dann seinen Platz am Familientisch einnehmen und auch die Familienmahlzeiten mitessen. Spezielle Kinderlebensmittel, Babygläschen oder -breie sind nicht mehr nötig. Im Gegenteil: Zu viel breiige Kost kann einer altersgemäßen Entwicklung des Kauapparates schaden.

Auch Babys können schon Karies bekommen. Die wichtigste Maßnahme zum Schutz der weichen Kinderzähne ist, die Besiedelung der Mundhöhle mit karieserzeugenden Mikroorganismen zu verhindern. Eine Ansteckung mit Kariesbakterien erfolgt im Wesentlichen durch Eltern, Verwandte und andere Kinder durch wiederholte Speichelkontakte. Hier gilt es wachsam zu sein und möglichst keine Löffel, Schnuller, Sauger oder anderen Gegenstände in den Mund zu nehmen und dann dem Kind zu geben. Außerdem spielt die Zahngesundheit der Bezugspersonen eine wichtige Rolle: Je gesünder die eigenen Zähne sind, desto geringer ist die Übertragungsgefahr. Die zweite Regel lautet: Kein Zucker im ersten Lebensjahr! Je später Kinder mit Zucker in Kontakt kommen, desto besser für ihre (Zahn-) Gesundheit. Da die Kleinen ja zunächst keinen Zucker und keine süßen Speisen oder Getränke kennen – und also auch nicht vermissen – ist das gar nicht so schwer umzusetzen.

Eine große Gefahr für Babyzähne ist das Dauernuckeln an der Flasche. Nuckelflaschen sind daher nur zum kurzzeitigen Trinken geeignet, das heißt für die Dauer der Mahlzeit, nicht aber zur „Selbstbedienung“ oder für die Nacht. Denn beständiges Umspülen der Zähne mit Flüssigkeit setzt die körpereigene Reparatur mit Hilfe des Speichels außer Kraft. Besonders gefährlich sind alle süßen oder säurehaltigen Getränke wie zum Beispiel süßer Tee oder Eistee, Fruchtsäfte oder Erfrischungsgetränke. Sie haben in der Ernährung von Säuglingen – und besonders in der Trinkflasche – nichts zu suchen. Stattdessen sollen die Kinder ungesüßte Tees oder Wasser bekommen und bereits am Ende des ersten Lebensjahres lernen, aus einem Becher oder einer „richtigen“ Tasse (nicht aus der Schnabeltasse) zu trinken.

Die Grundlage für gesunde Zähne werden bereits in den ersten Lebensjahren gelegt - mit zahngesunder Ernährung und konsequenter Pflege ab dem ersten Zahn. Foto: PhotoAlto (pa)

Zahnpflege von Anfang an

Sobald die ersten Milchzähne durchgebrochen sind, beginnt auch ihre Pflege. Einmal am Tag sollten die Eltern die Zähnchen mit einer kleinen, weichen Kinderzahnbürste und einem erbsengroßen Klecks fluoridhaltiger Kinderzahnpaste (0,05 % Fluorid) reinigen.


Ernährungstipps für gesunde Kinderzähne
Strategien für einen vernünftigen Umgang mit Süßem

(rz, Marburg, 8. August 2005) Mit der ersten Kerze auf dem Geburtstagstisch endet das Babyalter: Die Kinderzeit beginnt. Die ersten Zähnchen strahlen unversehrt aus dem Mund – und das soll so bleiben. Dazu bedarf es neben der sorgfältigen Pflege auch der richtigen Ernährung für die empfindlichen Kinderzähne.

Babybreie und gesondertes Essen sind nun nicht mehr nötig. Manche Speisen müssen zunächst jedoch noch mit der Gabel klein gedrückt werden. Und bei schwer verdaulichen oder harten Lebensmitteln, zum Beispiel Hülsenfrüchte, Frittiertem oder harten Brotkrusten ist noch ein bis zwei Jahre Zurückhaltung gefragt. Ansonsten kann und soll das kleine Kind mit einem Jahr an den Familienmahlzeiten teilnehmen und feste Nahrung zu sich nehmen. Denn Kauen und Beißen sind für die Entwicklung des Kiefers und des Zahnhalteapparats wichtig. Jahrelanges Füttern von Babygläschen oder -breien kann hingegen zu Fehlentwicklungen und Fehlstellungen führen.

Die Schmelzbildung für die Kronen der bleibenden Zähne beginnt bereits im Kleinkindalter. In dieser Zeit ist die Versorgung der Kinder mit Kalzium, Phosphor und Vitamin D besonders wichtig. Diese Nährstoffe sind ausschlaggebend für die optimale Bildung und Strukturierung des Zahnschmelzes.

Eine vollwertige Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Milch, Fleisch, Fisch und ein bis zwei Eiern in der Woche liefert dem Kind alle notwendigen Nährstoffe. Dabei kommt den Milch- und Milchprodukten für die Kalziumversorgung eine besondere Rolle zu, wie auch – gemeinsam mit Fisch – für die Versorgung mit Vitamin D. Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren sollten zum Beispiel 200 ml Milch am Tag trinken und einen Naturjoghurt oder eine Scheibe Käse essen.

Eine reichliche Versorgung mit Getränken gehört zur gesunden Ernährung selbstverständlich dazu. Kinder bis zehn Jahre benötigen etwa einen Liter Flüssigkeit täglich, plus „Zulagen“ bei Sport oder Hitze. Als Durstlöscher ist klares, kohlensäurefreies Mineralwasser am besten geeignet. Säurehaltige Getränke wie Früchtetees oder Fruchtsaftschorlen sollten nicht zu häufig und möglichst nur zu den Hauptmahlzeiten konsumiert werden. Getränke, die Zucker und Säuren aufweisen, sind generell nicht empfehlenswert und sollten nur gelegentlich getrunken werden. Zu dieser Gruppe zählen Colagetränke, Limonaden, Eistee sowie alle weiteren Erfrischungsgetränke. Coffeinhaltige Getränke sollten nur von älteren Kindern konsumiert werden.

Kinder und Süßes – ein in vielen Familien schwieriges Thema. Denn die meisten Kinder haben eine große Vorliebe für Süßigkeiten. Doch das heutige Überangebot an Naschwaren und süßen Getränken ist eine große Gefahr für die noch empfindlichen Milchzähne der Kinder. Insbesondere das Trinken aus Nuckelflaschen oder so genannten Rennfahrerflaschen stellt eine große Gefahr für die Zähne dar, da die Flüssigkeit nur sehr langsam an den Zähnen vorbei „rieselt“.

Welche Strategien gibt es also für gestresste Eltern? Strenge Verbote helfen nicht weiter. Wie bei anderen im Übermaß schädlichen Dingen sollte das Kind einen maßvollen Umgang damit lernen – und auch vorgelebt bekommen. Besonders wichtig sind natürlich die tägliche gründliche Zahnpflege und eine regelmäßige Anwendung von Fluorid.

Tipps und Tricks beim Umgang mit Süßem:
  • Keinesfalls sollten Sie während der Zeit der Flaschenernährung süße oder säurehaltige Getränke geben. Dies befördert neben den schädlichen Auswirkungen für die Milchzähne bereits den Drang der Kinder nach Süßigkeiten im weiteren Leben.
  • Vermeiden Sie „Hungerlöcher“. Kinder benötigen drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten. Ist diese Versorgung nicht gewährleistet, entsteht schnell Heißhunger – und mit ihm die Lust auf Süßigkeiten.
  • Zwischen den Mahlzeiten sollten allerdings deutliche Pausen liegen – dauernde Snacks „zwischendurch“, besonders süße, rauben den Zähnen die Möglichkeit, sich wieder zu regenerieren.
  • Kinder mögen gerne „Finger-Food“ – Kleinigkeiten, die unkompliziert gegessen werden können. Deshalb kommt frisches Obst in mundgerechten Stücken am besten an. Auch Gemüsesticks, beispielsweise mit Gurken, Paprika oder Karotten und einem Quark zum Dippen sind prima Alternativen zu Schleckereien.
  • Süße, vollwertige Hauptgerichte helfen, das Bedürfnis nach Süßem sinnvoll zu stillen. Gegen Pfannkuchen, Dampfnudeln oder Reisbrei spricht nichts, wenn sie mit Vollkornprodukten zubereitet und mit frischem Obst oder Salat serviert werden.
  • Auch regelmäßige „Nachtisch-Tage“ in der Woche vermitteln Kindern das Gefühl, dass Süßes auch seinen Platz haben darf – und sie nicht danach „gieren“ müssen. Besonders empfehlenswert sind Obstsalate, Quark- und Joghurtspeisen.
  • Süßigkeiten, Kuchen, Desserts und andere zuckrige Angelegenheiten sollten zu den Hauptmahlzeiten gegessen werden. Danach Zähneputzen nicht vergessen!
  • Bewahren Sie Süßigkeiten für den Nachwuchs unsichtbar und nicht zugänglich auf. So können Sie das häusliche Naschverhalten besser kontrollieren.
  • Bitten Sie auch Bekannte und Verwandte, den Sprösslingen keine Naschwaren mehr zuzustecken, und klären Sie sie über zahngesunde Ernährung auf.
  • Wählen Sie beim Einkauf Süßwaren mit dem „Zahnmännchensymbol“. Sie enthalten zahnfreundliche, kalorienarme Zuckerersatzstoffe.
Milch und Milchprodukte sind wichtig für die Versorgung mit Kalzium und Vitamin D. Foto: imagesource (is)

Kindgerechte Zahnpflege

Ab dem ersten Milchzahn sollten die Zähne einmal und ab dem zweiten Lebensjahr zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpaste geputzt werden. Bei Kleinkindern sollten die Eltern das Zähneputzen anleiten und kontrollieren sowie bis zum Schulalter die Zähne ihres Kindes nachputzen. Dazu erhalten Sie Tipps von Ihrem Zahnarzt.

Frühzeitige und ab dem zweiten Lebensjahr halbjähriliche Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt helfen, die gesunden Zähne des Kindes durch Information und Anleitung zur altersgerechten Zahn- und Mundhygiene zu erhalten und gegebenenfalls Zahnfehlstellungen früh zu erkennen.


Fast Food, Softdrinks und Nikotin: Gefahr für die Zähne von Jugendlichen
Auch zahngesunde Ernährung kann „cool“ sein

(rz, Marburg, 21. Oktober 2005) Sie wachsen und wachsen – und innerhalb kürzester Zeit über-holen viele Jugendliche den Rest der Familie an Körpergröße. Während die "Kinder" ihren Eltern also "über den Kopf wachsen", sind ihre Zähne in der Regel bereits "ausgewachsen": Denn mit ungefähr 12 Jahren bricht als letzter Zahn des Wechselgebisses der 2. Mahlzahn durch. Zwischen dem 17. und 25. Lebensjahr folgt schließlich noch der Weisheitszahn – sofern er überhaupt im Kiefer angelegt und genügend Platz für ihn vorhanden ist. Die Schmelzstruktur neu durchgebro-chener Zähne ist noch nicht vollständig ausgereift. Da eine optimale Schmelzreifung entscheidend ist für die künftige Widerstandskraft des Zahns, benötigen "die Neuen" eine ausreichende und re-gelmäßige Versorgung mit Nährstoffen, insbesondere mit Kalzium, Phosphat und Fluorid. Genau wie die tägliche Zahnpflege mit fluoridierter Zahnpasta (Fluoridgehalt 1000 bis 1500 ppm), ist eine kalziumreiche Ernährung mit reichlich Milchprodukten also weiterhin zu empfehlen. Ein Jugendli-cher sollte beispielsweise 1 Glas Milch (150 ml) plus 150 g Naturjoghurt (zum Beispiel mit Früch-ten) plus 1 Scheibe Schnittkäse pro Tag zu sich nehmen.

Der wachsende Organismus benötigt aber auch alle anderen Nährstoffe in größerer Menge. Die liefert ihm eine ausgewogene Mischkost mit reichlich Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Milch und Milchprodukten sowie mit Fleisch, Fisch und Eiern. Was aber wenn Jugendliche Hamburger und Pommes bevorzugen? Die meisten Fast-Food-Gerichte enthalten zu viel Energie, aber zu wenig Nährstoffe. Strenge Vorhaltungen oder Verbote bewirken bei Teens aber eher das Gegenteil. Bes-ser ist es, durch eine überlegte Zusammenstellung der Kost oder durch geeignete Ergänzungen im Laufe des Tages wieder eine gewisse Ausgewogenheit herzustellen. Beispiele: die Kombination "Hamburger mit Milchshake und Salat" oder ein Haferflocken-Müsli als Ausgleich bei der nächsten Mahlzeit.

Für die Zahngesundheit besonders wichtig sind Nahrungsmittel, die kräftig gekaut werden müssen. Zu diesen "kauaktiven" Lebensmitteln zählen beispielsweise Möhren und andere rohe Gemü-sesorten sowie Obst, festes Brot oder Müsli aus Getreideflocken. Auch ein selbst hergestellter Hamburger kann eine gute Alternative zum "kaufaulen" Fertiggericht bieten. Statt des labbrigen Weißmehlbrötchens wird ein Vollkornbrötchen oder -fladen verwendet; frischer Salat, Gurken- und Tomatenscheiben liefern Vitamine, Mineralstoffe und den richtigen "Biss"; etwas Ketchup, Majonä-se und Senf geben den typischen "Hamburger-Geschmack".

Auch ein genauer Blick auf die Auswahl der Getränke lohnt sich: Der Säuregehalt des jugendlichen Lieblingsgetränks Cola liegt unter dem von Haushaltsessig; auch Erfrischungsgetränke sowie Al-copops machen die Umgebung des Zahns ganz schön "sauer". Werden die Zähne ständig mit sau-ren Flüssigkeiten umspült, führt dies zur "Erosion", das heißt zur Auslösung von Mineralstoffen aus dem Zahngewebe und somit zum Verlust von Zahnsubstanz. Als Durstlöscher ist klares kohlen-säurefreies Mineralwasser am besten geeignet.

Besonders fatal ist die Kombination Säure plus Zucker. Kommen zu den sauren – und häufig ja auch sehr süßen – Getränken auch noch viele Süßigkeiten "zwischendurch" hinzu, hat die Zahn-substanz kaum noch eine Chance zu regenerieren. Denn süße Lebensmittel bieten Kariesbakteri-en bestes "Futter" – die gedeihen damit prächtig. Karies ist vorprogrammiert.

Zwischen den einzelnen Mahlzeiten sollten mehrere Stunden ohne Essen oder Zuckerzufuhr lie-gen. Unterwegs hilft das Kauen zuckerfreier Zahnpflegekaugummis, zahnschädigende Säuren zu neutralisieren. Die Zahnbürste ersetzen sie aber nicht.

In der aktuellen Heidelberger Schulstudie gaben 37 Prozent der 14-jährigen Schüler an zu rau-chen, 20 Prozent davon gelegentlich, 17 Prozent täglich. Die Hälfte der 14-Jährigen trinkt manch-mal Alkohol, 1,8 Prozent jeden Tag. Die allgemeinmedizinischen Risiken für Nikotin und Alkohol sind gut bekannt. Beide Substanzen sind Zellgifte, die direkte Wirkung auf die Zellen ausüben, mit denen sie in Kontakt kommen. Mund und Rachen sind daher besonders gefährdet: Tabak- und Alkoholkonsum verursachen ein deutlich erhöhtes Risiko für Zahnbett- und Mundschleimhauter-krankungen. In Kombination wirkt das "Duo infernale" als Hauptauslöser von Mundhöhlenkrebs.

Bei der Zahnpflege kommt mit dem Durchbruch der bleibenden Zähne die Zahnseide "neu ins Spiel". Denn die 28 Zähne des bleibenden Gebisses (ohne Weisheitszähne), stehen oftmals viel enger zusammen als die Milchzähne. Dadurch entstehen zwischen den Zähnen Nischen, in denen Essensreste leicht hängen bleiben und Bakterien sich ungestört vermehren können. Reste und Bakterien können aber mit Zahnseide wieder "hinausbefördert" werden.

Besondere Zuwendung benötigen auch Zahnspangen und Brackets. Sie vervielfachen die Zahl der Nischen im Mundraum – wiederum ideale Bedingungen für Speisereste und Bakterien. Ohne eine äußerst gründliche Zahnpflege bilden sich innerhalb weniger Tage oberflächliche Entkalkungen, es drohen Karies und Zahnfleischentzündungen. Man muss es sportlich nehmen und "Ausdauer und Einsatz" üben: 10 bis 15 Minuten sollte die Reinigung am Abend dauern und alle Flächen an den Brackets und den Zähnen drum herum einschließen. Elektrische Zahnbürsten können die Zahn-pflege durchaus erleichtern, profimäßige Hilfe bietet die professionelle Zahnreinigung beim Zahn-arzt.

Sicher ist: Dieser Einsatz wird sich lohnen. Denn ein strahlendes Lächeln mit makellosen Zähnen kommt beim anderen Geschlecht immer gut an!

Solche Zähne kommen gut an! Mit regelmäßiger Zahnpflege und einer zahngesunden Ernährung bleiben jugendliche Zähne schön und makellos. Foto: PhotoAlto


Gesunde Zähne ein Leben lang erhalten
Warum kauaktive Nahrung die Zahngesundheit stärkt und es bei Süßigkeiten nicht unbedingt auf die Menge ankommt

(rz, Marburg, 2. März 2006) Gesunde und schöne Zähne sind die „Visitenkarte“ des Menschen. Sie sind Merkmale eines gepflegten Erscheinungsbildes und tragen wesentlich zum Wohlbefinden und zur Lebensqualität bei. Neben der täglichen Zahnpflege und der konsequenten Vorbeugung mit Fluoriden hat auch die Ernährung einen wichtigen Stellenwert bei der Erhaltung der Zahngesundheit.

Zucker ist nach wie vor der Hauptfeind der Zähne. Kariesbakterien wandeln Zucker wie auch andere vergärbare Kohlenhydrate aus Nahrung und Süßigkeiten zu Säuren um. Die Säuren greifen die Zähne an und lösen zahnhärtende Mineralstoffe heraus. Die Zahnsubstanz weicht auf und bricht schließlich ein. So entstehen „Löcher“ in den Zähnen: die Karies. Außerdem fördern Zucker das Wachstum der Bakterien, die eine Zahnbetterkrankung (Parodontitis) auslösen können.
Für das Kariesrisiko ist vor allem ausschlaggebend, wie häufig zuckerhaltige Nahrung gegessen wird. Je öfter Süßes verzehrt wird, umso öfter sind die Zähne einer „Säureattacke“ ausgesetzt. Der Speichel hat dann kaum noch Zeit, die Zähne mit den notwendigen Mineralstoffen zu versorgen und dadurch Schädigungen der Zahnsubstanz – wenigstens zum Teil – wieder zu regenerieren. Deshalb gilt für die zahngesunde Ernährung: Lieber einmal am Tag etwas mehr naschen, am besten nach einer Hauptmahlzeit, anstatt viele kleine Portionen Süßes über den Tag zu verteilen.
Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit, Xylit oder Mannit und Süßstoffe wie Aspartam oder Cyclamat können nicht oder nur in sehr geringem Maße von den Kariesbakterien umgewandelt werden. Deshalb gelten damit hergestellte Produkte als zahnschonend und bieten für süße Zwischenmahlzeiten eine Alternative.

Es gibt aber auch einige Möglichkeiten, die Zahngesundheit mit Hilfe der Ernährung positiv zu beeinflussen. So regen Speisen, die kräftig gekaut werden müssen, den Speichelfluss an. Der Speichel neutralisiert vorhandene Säuren im Mund und hilft, zahnhärtende Mineralstoffe wieder in die Zähne einzubauen. Kauaktive Lebensmittel sind zum Beispiel frisches Obst, Salate und Rohkost oder grobes Brot.

Dass Fluoride den Zahnschmelz härten, ist gut belegt. Die tägliche Prophylaxe sollte vornehmlich direkt am Zahn erfolgen, das heißt mit Hilfe von fluoridierter Zahnpasta. Abhängig vom individuellen Kariesrisiko kommen Fluoridlacke, -gele oder fluoridhaltige Mundspüllösungen hinzu. Darüber hinaus empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde die tägliche Verwendung von fluoridiertem Speisesalz im Haushalt.

Trinkwasser und andere Nahrungsbestandteile können natürlicherweise hohe Fluoridmengen enthalten, beispielsweise Seefisch, schwarzer oder grüner Tee. Das sollte beachtet und generell die individuelle Prophylaxe mit dem Zahnarzt besprochen werden – er kennt auch den Fluoridgehalt des örtlichen Trinkwassers.

Neben den Nahrungsmitteln sollte man auch ein Augenmerk auf die Auswahl der Getränke richten. Süße und/oder saure Getränke, beispielsweise Limonaden, Colagetränke oder Eistees, sind aufgrund ihres hohen Zucker- und Säuregehalts als Durstlöscher nicht geeignet. Empfehlenswerte Flüssigkeitslieferanten sind stattdessen kohlensäurefreie Mineralwässer sowie Kräutertees.

Mit steigendem Alter verlieren viele Menschen einen Teil ihrer Zahnhartsubstanz durch Erosion. Erosion ist ein langsam fortschreitender flächiger Verlust des Zahnschmelzes durch die Einwirkung von Säuren. Wer unter Erosion leidet, sollte nur wenig saure Lebensmittel zu sich nehmen oder diese mit Milchprodukten, beispielsweise Quark, kombinieren. Dies betrifft Nahrungsmittel wie Zitrusfrüchte, Stachelbeeren, Rhabarber, Erfrischungsgetränke, Fruchtsäfte, sauer eingelegte Gemüse oder Essig.

Gesundheitsschädigende Verhaltensweisen wie Rauchen oder zu viel Alkohol können auch im Mund ihre Spuren hinterlassen: Zigaretten & Co sowie Alkoholika sind die größten Risikofaktoren für Mundhöhlenkrebs – besonders in Kombination.

Der Früherkennung kommt hier eine wichtige Rolle zu. Deshalb sollte der Zahnarzt bei jeder halbjährlichen Kontrolluntersuchung die gesamte Mundhöhle systematisch begutachten.

Ein knackiger Salat regt durch intensives Kauen die Speichelbildung an und fördert auf diese Weise die Gesundheit der Zähne. Foto: photodisc

Fazit: ...keine Dissaccharide (Haushaltszucker, Zucker in Süßigkeiten) bis zum dritten oder vierten Lebensjahr...zwei bis dreimal täglich die Zähne putzen...gesüßte Flüssigkeiten wie Cola, Fanta, Tee mit Würfelzucker bis ins hohe Alter vermeiden...

Ajona Zahnpasta verwenden:


die letzte Aktion vor dem Bett gehen, egal ob man vorher noch einen Apfel gegessen hat, strunzbesoffen, zu müde oder zu faul ist oder sich zu schlapp fühlt, sei diese:


Quelle: Deutsches Grünes Kreuz - Rundum zahngesund

3 Kommentare:

  1. Ich dachte immer, die Ajona Zahnpaste wäre ohne Fluoride; warum wird die dann hier empfohlen??

    AntwortenLöschen
  2. Fluorid oder sogar in gebundener Form mit Natrium ist ein Nervengift es ist Industriemüll und wirkt nicht gut auf die Zähne aus.

    Elementares Flour nur aus natürlichen Quelen hingegen ist gesund.

    AntwortenLöschen
  3. Danke, für diesen wichtigen Hinweis !!!

    AntwortenLöschen