Jetzt wo es mit strammen Schritten auf das neue Ingenieursstudium zugeht, möchte ich mein altes geliebtes gescheitertes Medizinstudium nicht vergessen. Jeden Tag bis zu meinem Tode werde ich an mein Versagen erinnert, was mich entgegen meiner Vorstellung vor 1 1/2 Jahren nach wie vor traurig macht
...jeden Tag kann ich aber auch aus dem Vollen schöpfen, weil ich sehr viele theoretische Kenntnisse von den physiologischen, biochemischen und psychologischen Gesetzmäßigkeiten des Menschen gewinnen + praktische klinische Erfahrungen seit Kind sammeln durfte: Kranken- und Hausbesuche mit Mutter, 1 1/2 Jahre Krankenpflege, 1 1/2 Jahre häusliche Krankenpflege im Zivildienst, 1/2 Jahr Pflegedienst in einer geschlossenen Psychiatrie + private Krankenbesuche...
Wie schon ein Professor zu uns sagte: wichtig ist, dass jeder in seinem Studium zumindest so weit kommen sollte, dass er auf Fachtagungen, in -gesprächen und -artikeln mitreden und das "Fachchinesisch" interpretieren kann.
Hier also mal eine nette kleine Zusammenfassung von den Grundlagen des menschlichen Körpers:
Die Zellmembran
Der menschliche Körper wird durch die organisierte Zusammenarbeit von mehr als 10'000 Milliarden Zellen gebildet. Jede einzelne Zelle übernimmt dabei spezielle Aufgaben. Alle Zellen beruhen auf dem gleichen Grundbauplan: Die Zellhülle (Zellmembran), die aus flüssigen Fettmolekülen und eingelagerten Eiweißen in Form einer Doppelschicht besteht, bildet die äußere Begrenzung jeder Zelle. Sie ist für bestimmte Substanzen durchlässig (selektive Permeabilität) und kontrolliert so das innere Milieu, d.h. das Vorhandensein von Nährstoffen wie Sauerstoff, Glucose und Aminosäuren. Abfallprodukte der Zelle, z.B. Kohlendioxid und Harnstoff, werden durch sie nach Außen abgegeben. Das Innere der Zelle besteht aus einer klaren Flüssigkeit (Zytosol), in die funktionelle Strukturen, die Zellorganellen, eingelagert sind. Jede Zellorganelle nimmt eine bestimmte Aufgabe wahr, die für das Überleben der Zelle notwendig ist.
Im Histologieunterricht, einem Teilabschnitt der Anatomie, werden die Strukturen natürlich unter dem Mikroskop sehr genau betrachtet und analysiert. Auch wenn die Lernarbeit sehr anstrengend und teilweise sehr erschöpfend war, so waren gerade die Kommentare des Professors während des Mikrokopierens sehr erheiternd. Während wir angestrengt die Präparate im Mikroskop versucht haben zu erkennen und einzuordnen, bekamen wir jedes mal die begeisterten Bemerkungen des Dozenten zu hören, der sich manchmal anhörte wie ein Hamburger Marktverkäufer: "Und hier sehen sie den quer angeschnittenen Tubulus, und daneben die Kerne der quergestreiften Ringmuskulatur...herrlich wie deutlich sich diese Strukturen voneinander abheben...und mit ein bisschen Glück sehen sie auch noch Anschnitte von den retikulinären Fasern, in denen folgende Strukturen eingebettet sind..."
Manchmal haben wir dann unsere Augäpfel von unseren Mikroskopen gehoben, auf den Hauptmonitor gestarrt, der mit dem Mikroskop des Vortragenden verbunden war, und haben uns ungläubig angeschaut: "...wir sehen nichts, aber der Mann ist wahrscheinlich ein Hellseher, sonst wäre er ja nicht Profesor geworden..."
Eine Nervenzelle, die an einer motorischen Endplatte andockt, sieht z.B. so aus:
Die Nervenzelle ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Alkohol u.a. auf den Körper wirkt:
a) es gibt langsame und schnelle Erregungsfortleitungen im Gehirn
b) Myelinscheiden/Schwannsche Scheide, die das Axon ummanteln, bestehen aus Fett und ermöglichen schnelle saltatorische (sprunghafte) Erregungsfortleitungen
c) Alkohol ist fettliebend
ergo: Alkohol baut irreversibel diese Myelinscheiden ab, es kann nach jahre- und jahrzehntelangem Alkoholabusus (=Alkoholmissbrauch) zum Kosakov-Sydnrom mit Zittern, motorischen Schwierigkeiten und Vergesslichkeit kommen....
Man sieht also an diesem Beispiel, dass das Lernen und Verstehen von Kaskaden ungeheuer wichtig ist...dieses wird in der Physiologie fortgesetzt und findet sicherlich in der Biochemie seinen Höhepunkt...
Diese Beispiele lassen sich beliebig fortfahren...der Bürger kennt das Phänomen, der Mediziner muss blitzschnell herleiten und begründen, und der Arzt sollte gut diagnostizieren (das impliziert auch die Diffentialdiagnose) + therapieren + Prognosen stellen können !
...jeden Tag kann ich aber auch aus dem Vollen schöpfen, weil ich sehr viele theoretische Kenntnisse von den physiologischen, biochemischen und psychologischen Gesetzmäßigkeiten des Menschen gewinnen + praktische klinische Erfahrungen seit Kind sammeln durfte: Kranken- und Hausbesuche mit Mutter, 1 1/2 Jahre Krankenpflege, 1 1/2 Jahre häusliche Krankenpflege im Zivildienst, 1/2 Jahr Pflegedienst in einer geschlossenen Psychiatrie + private Krankenbesuche...
Wie schon ein Professor zu uns sagte: wichtig ist, dass jeder in seinem Studium zumindest so weit kommen sollte, dass er auf Fachtagungen, in -gesprächen und -artikeln mitreden und das "Fachchinesisch" interpretieren kann.
Hier also mal eine nette kleine Zusammenfassung von den Grundlagen des menschlichen Körpers:
Die Zellmembran
Der menschliche Körper wird durch die organisierte Zusammenarbeit von mehr als 10'000 Milliarden Zellen gebildet. Jede einzelne Zelle übernimmt dabei spezielle Aufgaben. Alle Zellen beruhen auf dem gleichen Grundbauplan: Die Zellhülle (Zellmembran), die aus flüssigen Fettmolekülen und eingelagerten Eiweißen in Form einer Doppelschicht besteht, bildet die äußere Begrenzung jeder Zelle. Sie ist für bestimmte Substanzen durchlässig (selektive Permeabilität) und kontrolliert so das innere Milieu, d.h. das Vorhandensein von Nährstoffen wie Sauerstoff, Glucose und Aminosäuren. Abfallprodukte der Zelle, z.B. Kohlendioxid und Harnstoff, werden durch sie nach Außen abgegeben. Das Innere der Zelle besteht aus einer klaren Flüssigkeit (Zytosol), in die funktionelle Strukturen, die Zellorganellen, eingelagert sind. Jede Zellorganelle nimmt eine bestimmte Aufgabe wahr, die für das Überleben der Zelle notwendig ist.
Im Histologieunterricht, einem Teilabschnitt der Anatomie, werden die Strukturen natürlich unter dem Mikroskop sehr genau betrachtet und analysiert. Auch wenn die Lernarbeit sehr anstrengend und teilweise sehr erschöpfend war, so waren gerade die Kommentare des Professors während des Mikrokopierens sehr erheiternd. Während wir angestrengt die Präparate im Mikroskop versucht haben zu erkennen und einzuordnen, bekamen wir jedes mal die begeisterten Bemerkungen des Dozenten zu hören, der sich manchmal anhörte wie ein Hamburger Marktverkäufer: "Und hier sehen sie den quer angeschnittenen Tubulus, und daneben die Kerne der quergestreiften Ringmuskulatur...herrlich wie deutlich sich diese Strukturen voneinander abheben...und mit ein bisschen Glück sehen sie auch noch Anschnitte von den retikulinären Fasern, in denen folgende Strukturen eingebettet sind..."
Manchmal haben wir dann unsere Augäpfel von unseren Mikroskopen gehoben, auf den Hauptmonitor gestarrt, der mit dem Mikroskop des Vortragenden verbunden war, und haben uns ungläubig angeschaut: "...wir sehen nichts, aber der Mann ist wahrscheinlich ein Hellseher, sonst wäre er ja nicht Profesor geworden..."
Eine Nervenzelle, die an einer motorischen Endplatte andockt, sieht z.B. so aus:
Die Nervenzelle ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie Alkohol u.a. auf den Körper wirkt:
a) es gibt langsame und schnelle Erregungsfortleitungen im Gehirn
b) Myelinscheiden/Schwannsche Scheide, die das Axon ummanteln, bestehen aus Fett und ermöglichen schnelle saltatorische (sprunghafte) Erregungsfortleitungen
c) Alkohol ist fettliebend
ergo: Alkohol baut irreversibel diese Myelinscheiden ab, es kann nach jahre- und jahrzehntelangem Alkoholabusus (=Alkoholmissbrauch) zum Kosakov-Sydnrom mit Zittern, motorischen Schwierigkeiten und Vergesslichkeit kommen....
Man sieht also an diesem Beispiel, dass das Lernen und Verstehen von Kaskaden ungeheuer wichtig ist...dieses wird in der Physiologie fortgesetzt und findet sicherlich in der Biochemie seinen Höhepunkt...
Diese Beispiele lassen sich beliebig fortfahren...der Bürger kennt das Phänomen, der Mediziner muss blitzschnell herleiten und begründen, und der Arzt sollte gut diagnostizieren (das impliziert auch die Diffentialdiagnose) + therapieren + Prognosen stellen können !
ein guter Anfang und ein unvollständiges Ende...
AntwortenLöschenWarum so wenig....?
es könnte sein ein echt interessantes Thema...
Kollege, das geht doch weiter...der Bericht ist noch lange nicht zu Ende.
AntwortenLöschenUnd ich wäre noch viel schneller fertig, wenn ein nette Frau mich und meinen Geist massieren würde, dann käme ich erst richtig in Fahrt ;-)