Donnerstag, 30. August 2007

Die AOK mischt den Generika-Markt auf

von Volkmar Michler

Normalerweise beschäftigen wir uns im Profit Radar nicht unbedingt mit den Krankenkassen. Die AOK, bei der in Deutschland über 25 Millionen Menschen versichert sind und die für rund 40% aller Verordnungen zahlt, hat jetzt jedoch mit einer besonderen Maßnahme auf sich aufmerksam gemacht. Das könnte den gesamten Generika-Markt aufmischen, und schon sind wir wieder bei der Börse.

Ab dem 1. April erhalten AOK-Versicherte rabattierte Generika. Gemeint sind dabei Nachahmerpräparate von Wirkstoffen, deren Patentschutz abgelaufen ist. Damit hat die AOK Neuland beschritten. Einige Hersteller haben sich an der Ausschreibung nicht beteiligt und es stattdessen vorgezogen, die Rabatt-Aktion vor Gericht zu stoppen. Ohne Erfolg.

Weltmarktführer Teva

Dafür läuft es bei Teva umso besser. Das israelische Generika-Unternehmen ist mit einem Umsatz von 8,4 Mrd. US$ und über 26.000 Mitarbeiter Weltmarktführer. Nur in Deutschland spielte Teva bisher kaum eine Rolle. Jetzt will Teva der Konkurrenz um Hexal und Stada Marktanteile abjagen. „Das ist erst der Anfang“, so der deutsche Teva-Geschäftsführer Michael Ewers. „Es rollt eine Welle, die die Branche stark verändern wird. Ich rechne damit, dass es durch die Rabattverträge mit verschiedenen Krankenkassen zu einer massiven Umverteilung kommen wird.“

So wie es jetzt aussieht, muss Teva ganz schnell in die Regale greifen, um den immensen Bedarf zu decken. Produktionsstandorte in Ungarn und Israel mussten bereits einspringen, Geschäftsführer Ewers hat jetzt sogar die Samstagsarbeit wieder eingeführt.

Schauen wir uns die Aktie an. Obwohl Teva mit einem Börsenwert von über 21 Mrd. US$ ein Schwergewicht ist, notiert es sogar noch leicht unter dem Branchen-KGV (zumindest auf der Basis der Gewinnschätzung für 2008). Und so wundert es auch nicht, dass das durchschnittliche Analystenkursziel von 18 (!) Analysten bei knapp 43 US$ liegt. Das ist noch Potenzial da.

So jetzt muss ich mich schnell auf den Weg nach Mainz machen, denn die nächste 3satBörse steht an. Vielleicht haben Sie es schon festgestellt: Das Börsenspiel läuft jetzt kurz nach 21.30 US$, da pünktlich um 22.00 Uhr eine Nachrichtensendung des österreichischen Fernsehens startet.

Gute Kurse

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen