Sonntag, 28.10.07, ARD: 17:30
Nina ist die Tochter eines Pfarrers. Noch bei der Erwachsenen spürt man die Verbitterung des jungen Mädchens über einen Vater, der das eine lehrte und das andere lebte, der den hohen Maßstäben, die er bei anderen anlegte, selbst nicht genügte, den die Tochter als doppelzügig erlebte. Es war noch nie leicht, etwas Besonderes zu sein. Und als Sohn oder Tochter eines evangelischen Geistlichen aufzuwachsen, ist etwas Besonderes. Die moralische Instanz des Pfarrers hat zwar an Gewicht verloren, aber der Mythos Pfarrhaus hat trotzdem überlebt. Familiäre Katastrophen passen nicht ins Bild. In unsicheren Zeiten wollen viele Menschen Bildung, Treue und Beständigkeit zumindest noch im Pfarrhaus gelebt sehen. Dem Vater von Thomas Meister ist dies offenbar überzeugend gelungen. Der Sohn verehrte ihn und wurde Pfarrer in der dritten Generation. Er teilt sich mit seiner Frau eine Pfarrstelle in einer kleinen, evangelisch geprägten, unterfränkischen Gemeinde. Eine Idylle, wie es scheint. Und doch möchte er bei den eigenen Kindern vieles anders machen. Die Zeiten des allseitigen Respekts vor dem Herrn Pfarrer sind lange vorbei. Dennoch blieben der Pfarrer und seine Familie öffentliche Personen - in der DDR unter besonderen, noch schwierigeren Vorzeichen. Die Diskriminierung als Pfarrerskind hat Katharina Köhler am eigenen Leib erlebt. Trotzdem wurde die Tochter des bekannten Pfarrers der Leipziger Nikolaikirche Christian Führer selbst Pfarrerin. Sie arbeitet jetzt in Zittau, am östlichen Rand der Republik, und versucht, ihren Söhnen manchen Druck zu ersparen und gleichzeitig einen Beruf auszufüllen, der immer den ganzen Menschen fordert. Jutta Henkel ist drei sehr unterschiedlichen Menschen begegnet, die eines gemeinsam haben: das nicht ganz leichte Schicksal, ein Pfarrerskind zu sein.
Quelle: tvtv.de
...meine Geschwister und alle meine zehn Cousins und Cousinen und die meisten zweiten Grades haben eins gemeinsam: sie sind Pfarrerskinder mit dem kleinen Unterschied für diejenigen, die in der ehemaligen DDR geboren und aufgewachsen sind: letztere hatten einen viel schwierigeren Alltag als wir im "freien" Westen...ansonsten kann man sagen: Pfarrersfamilien (oder auch jede andere Familie von Geistlichen aller Religionen) leben immer im Fokus, also unter besonderer Beobachtung der Gemeinde und der nächstliegenden Umgebung, das prägt für´s Leben ...!
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