Sonntag, 2. Dezember 2007

1. Advent

Heute ist der Erste Advent und traditionell wird bei den Christen eine Kerze angezündet.

Wie immer man auch zum Christentum steht, manche Traditionen sind für jedermann schön anzuschauen... der tiefere Sinn eröffnet sich zwar nach ein paar Jahrhunderten und Jahrtausenden nicht sofort, aber dafür haben wir ja Suchmaschinen, die fast jede Informationslücke und unvollständige Kindheitserinnerungen füllen...

...oh...habe aus Versehen "adventure" anstatt "advent" eingegeben, kein Wunder, dass ich Grüße aus dem sonnigen Süden erhalte ;-)

... auf ein Neues:

Gedankenflug...ist auch nicht so ganz familienfreundlich bzw. traditionell, also etwas gesellschaftskonformer:

Jetzt hat auch seit letzter Woche wieder die Zeit der Weihnachtsmärkte angefangen, und da strömen sie wieder die Menschen von Nah und Fern in die beschauliche Stadt Aachen, egal ob Niederländer, Belgier, Franzosen oder Engländer u.a... besonders abends ist nun die "Tourimeile" vom Ponttor, über den Marktplatz und Elisenbrunnen bis zur Einkaufsmeile Adalbertweg fest in der Hand von tausenden von Weihnachtstouristen... und die Engländer kommen mit den Bussen, parken am Bendplatz, schlendern durch die besagte Tourimeile, kehren mit vollen Tüten zurück, die herrlich nach Zimt und Printen riechen und fahren "directement" nach Nürnberg, um dort auf dem Weihnachtsmarkt das zu kaufen, was sie hier vergessen haben... ob einige Touris auch sich in die Antoniusstrasse verirren, wo die wahren Weihnachtsüberraschungen warten zu ganz festen Preisen, entzieht sich meinen Kenntnissen ;-)

...und ganz überraschen war für mich auch, dass es so viele alternativen Weihnachtsgeschichten gibt...

Die Weihnachtsgeschichte in die Neuzeit geholt

Im wunderschönen Bayernland
war die Mary mit`m Josef bekannt;
und die Bekanntschaft ging so weit,
daß Mary sich zeigte empfängnisbereit.
So sehr, was ICH find`sehr apart,
daß die Mary schwanger ward.

In der Firma, in der Jupp beschäftigt war,
war gerade mal keine Kohle mehr da.
Zu Josef`s Ärger kam es auch dann,
daß die Firma Konkurs meldete an.
Zu allem Übel kam es sodann,
denn Josefs Vermieter meldete Eigenbedarf an.

Ohne Job und Wohnungslos
suchte Jupp bei Mary Trost;
sie konnte nicht helfen, ihr Zimmer war zu klein;
die beiden paßten da einfach nicht rein.
Jupp meint`Ich weiß, wonach mir steht der Sinn:
Wir zieh`n nach Köln am Rhein einfach hin !
Dort wird es besser; Du wirst es schon seh`n, -
was soll`n wir denn hier noch
auf Wohnungssuche geh`n !

Vom Arbeitsamtsgeld, das die beiden noch hatten,
taten sie dann die Fahrkarten berappen.
Für Mary war die Fahrt im Zug hart,
weil sie schon im 8.ten Monat schwanger ward.
In Köln dann endlich angekommen,
haben sie direkt die Stufen zum Sozialamt erklommen,
doch der dortige Sachbearbeiter spricht:
Leere Wohnungen - hier in Köln - haben wir nicht !!!
Und die Hotelzimmer sind auch alle voll; --
Wegen dem Weihnachtsmarkt ha`m wir hier Lück wie doll !
Der Mann kann im Männerhaus Annostraße sein,
und die Frau kommt ins Luise - Maaßen - Haus rein.

Doch Mary und Josef, diese beiden,
wollten lieber zusammen bleiben.
Der Sachbearbeiter meint: Ihr beiden Geschosse,
ihr landet doch sowieso bald ganz in der Gosse;
doch helfen wir! Ihr kriegt zwar kein Geld,
dafür aber Luftmatratze, Schlafsack und Zelt.
Und steht nach Beisammensein euch immer noch der Sinn,
so zieht mit `nem Bodenseekocher
zu den Rheinwiesen hin.

In den Rheinwiesen war es zu kalt
und Mary meinte zu Josef: Halt !
Es stinkt mir; mir reicht`s ! Mir knurrt schon der Magen,
und ich muß auch noch unser Baby tragen !
Wir setzen uns jetzt in die Straßenbahn rin
und fahr`n zum Dom - nach Punkhausen hin.

Am HBF dann angekommen,
wurd`auf der Domplatte Aufstellung genommen,
und kam dann jemand mal vorbei,
war die Mary schnell dabei.
Sie zeigt`ihren Bauch und fragt ganz zart:
Entschuldigung, hab`n Sie mal `ne Mark ?

Viele gingen vorbei, ohne hinzuseh`n,
doch ab und zu blieb auch mal einer steh`n,
kriegt Mitleid bei diesem Ach und Weh
und griff sodann ins Portemonnaie.
Die Mary hielt dies jedoch nicht lang aus
und faßte sich an den Unterbauch.
Josef, my dear, laß mich nicht allein;
können das denn schon die Wehen sein ?
Der Josef meinte, und seine Stimme war warm:
Schatz, das ist doch sicher nur Fehlalarm;
doch ich seh mal zu, vielleicht wird`s gelingen,
daß ich uns werd`bei den Punkern unterbringen.

Josef geht los und nähert sich mit Zagen
`nem Punkergirl mit grün - rot - lila - Stehhaaren.
Sie hört sich an, was Josef zu sagen hat
und meint: Okay! ; -- der Josef ist platt.
Er kann es einfach nicht versteh`n,
daß auch die Punker nach Menschlichkeit geh`n.-

Schon seit ein paar Tagen war es am Schnei`n,
und man konnte fast meinen, die Welt fröre ein.
Mary und Josef verlor`n nicht den Mut,
denn bei den Punkern ging`s ihnen ganz gut.
Eines Nachts, so bei 8 Grad unter Null,
da fiel die Mary bald seitwärts vom Stuhl.
Josef, sie schmerzgepeinigt keucht,
mir wird`s zwischen den Beinen so feucht.
Hilf mir schnell und hol mal `nen Arzt-
ich glaub`, mir ist grad`die Fruchtblase geplatzt!

Jupp rennt zu den Bahnhofsbullen hin;
denn was and`res kommt ihm grad nicht in den Sinn,
kommt zur Mary zurückgehopft
und ganz Punkhausen, das steht Kopf,
weil, obwohl Josef so schnell spurt,
die Mary hat `ne Sturzgeburt.

In dieser Nacht, wo man vor Kälte das Eis hört knallen,
hört man die Schreie einer Gebärenden
über die Domplatte hallen.
Der Nachthimmel klart auf.Guck mal, ruft einer, schnell!
Was strahlt denn auf einmal der Stern da so hell ?
Es ist, als ob der Himmel erglüht,
als dieser strahlende Stern seine Bahn weiter zieht.

Selbst OB Fritze Schramma,
der durch Zufall anwesend war,
auch dem wurde jetzt klar,
daß dies Kind der König aller Himmelsnationen war.

Auch wenn euch allen der Schädel nun raucht;
So sieht nun mal MEINE Weihnachtsgeschichte der Neuzeit aus.

Was mich jetzt noch hier schreiben läßt;
ich wünsch euch ein gutes Weihnachtsfest,
und richte das Wort noch einmal an alle:
Kommt gut nach Haus und spät in die Falle.
`Nen frohen Jahreswechsel wünsch ich Euch,
doch macht mir bloß kein dummes Zeu ( ch ) !
Bringt im Neuen Jahr keinen Kater zur Arbeit mit-
dies sagt euch eure

Rhonda Schmitt


...oder "Jingle bells" unterschiedlich interpretiert...

Fazit:

Advent, Advent wie man es kennt, zur Weihnachtszeit das Lichtlein brennt.
Erst Eins, dann Zwei, dann Drei, dann Vier! Es steht das Christkind vor der Tür.
Mit Wunderkerzen in der Hand, erleuchtet es strahlend nun das ganze Land.
Nun um seine Gaben bitten, betritt es das Haus mit kleinen Schritten.
Und sprach zugleich:

„Geschenke, hm, na ja. Das ist schon so ne Sache in diesem Jahr.
Die großen hat man schon vergeben, da reichst für Kleine nicht mehr eben.
Auch ist kleines dies Jahr groß und teuer, es frisst ja schon die Mehrwertsteuer.
Kann euch nicht sagen warum das geschieht, so ist es halt mit einer Reformpolitik.
Selbst der Weihnachtsmann ist am Sparen, für Englein Peer in den nächsten Jahren.
Will euch ja nicht der Freude berauben, aber man soll schon an das Wunder glauben.“

Denkt es und betet unterm Baum, dem Licht, und lächelt mit diesem ehrlichen Engelsgesicht.
Wo Glaube herrscht, hat Hoffnung die Zeit, vertraut man des Wunders ganzer Herrlichkeit.
Und schon hebt das Christkind flehend die Hand, das es ein jeder hören kann im Land.
„Ein Wunderlein kommet im nächsten Jahr, dann ist auch für alle wieder reichlich da.
Vertrauet mir nur, ihr werdet es sehn, mit großen Schritten lass ich das Wunder geschehen.“

Doch weh, oh Graus, das Licht erlischt, der Herr nun im Dunkeln zum Christkind spricht.

„Sie haben immer nur gewartet, auf irgendwas gehofft, sie warten da schon viel zu oft.
Auf bessere Zeiten warten sie schon viel zu lang, werden immer mehr auf dem Arbeitsamt.
Klingt aus deinem Munde Wohlstand zu banal, verteilst die Geschenke nur ans Kapital.
An der Börse sich schon die Gewinne ausmalen, da wird´s schon stimmen mit den Zahlen.
Streu in die Augen nicht den Sand, und lenk ab von Pleiten und Armut in diesem Land.
Aufschwung ja, das wird ein Renner, wenn das Volk regiert, aber ohne diese Ackermänner.
Mit Hundt und Co und diesem ganzen Clan, man sieht´s auch am Größenwahn der Bahn,
fährt alles auf dem falschen Gleis, das ist Glaube, weil ich´s weiß.“

Das Christkind hört´s, ihm graut´s, es rinnt der Schweiß,
denn das Kapital fordert seinen Preis.
Nur kein schlechtes Gewissen vor falschen Zahlen,
denn schließlich geht es um Macht und neuen Wahlen.
So ist die Moral von der Geschicht,
glaubt falschen Christkindern da bloß nicht.

Es erzählt euch immer dasselbe Lied.
Zu glauben an Gretel und Hänseln, ihrer Märchenpolitik.
Von Wundern und Reformen und der Herrlichkeit,
und ans Christkind in der Weihnachtszeit.

(Quelle: Lieder, Gedicht und Parolen)

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