Sagt der Prof. i.d. Mechanikvorlesung doch tatsächlich, dass wir hinterherhinken und in der Geschwindigkeit anziehen müssen ! Ich frage mich ernsthaft: war das jetzt Spaß oder Ernst ??? Ich sag nichts mehr dazu, außer: ich weiß, dass die Professoren mehr Geld für ihre Forschungsarbeiten erhalten, und dass die Vorlesungen mehr oder weniger hinderlich sind, aber haben diese Leute überhaupt noch eine Beziehung zur Basis der Studenten? Oder ist ihnen überhaupt bewusst, dass sehr interessante Themen durch eine viel zu schnelle und hektische Vortragsweise, einem vermiest werden können, obwohl man sich so sehr auf diese Fächer gefreut hat !!!
Jedem wird sofort klar, dass der Stoff sehr umfangreich ist, aber "durch den Stoff rasen" macht die Sache auch nicht besser, das Gegenteil ist sogar der Fall !
Persönlich versteht man sich sehr gut, aber auf der Ebene der Lehre gibt es sicherlich viel effektivere Methoden, schwierige Sachverhalte schmackhaft zu machen... und wenn der Prof. ein guter Methodiker ist, dann gibt er auch noch Methoden und Tipps an die Hand, die sich zu Hause im stillen Kämmerchen, in der Lerngruppe oder im Lernraum sich als Gold erweisen. Denn zu 95% geht es in den Vorlesungen nur um das "schmackhaft machen", den tieferen Sinn erkennt und eignet man sich nur durch das ständige Wiederholen + Üben + Gespräche an.
Opsonierung: im Immunsystem gibt es Zellen, die eingedrungene Fremdkörper mit spezifischen Markern versehen, so dass die körpereigenen Fresszellen die Eindringlinge besser erkennen und vernichten können (z.B. durch Lyse + Phagozytose). In anderen Worten, die Fremdkörper werden durch diese "Helferzellen" an ihrer Oberfläche durch Anbringen von Zusatzstoffen (Opsonine) schmackhaft gemacht, so dass der Eleminierungsvorgang durch die Fresszellen beschleunigt wird.
Übertragen auf den universitären Betrieb heißt das: die teilweise sehr anspruchsvollen und komplexen Sachverhalte müssen viel interessanter und effektiver dargeboten werden, letztendlich muss aber jeder Student die theoretischen und abstrakten Dinge selber "fressen". Zur Zeit sind die Anleitungen und das Vorstellen und Heranleiten der Themen sehr bescheiden und chaotisch, man sieht keinen roten Faden, hin und wieder blitzt es auf, aber das sind nur kurze Momente... die Orientierung ist fast gleich Null !
Ein verantwortungsvoller und vorausschauender Kapitän sieht einen sehr heftigen Sturm (=Klausurphase) aufkommen. In nur kurzer Zeit (halbes Semester) muss er sein Schiff und seine Mannschaft sturmfest machen durch klare und deutliche Anweisungen , in Ruhe und ohne Hektik. Er verteilt gewissenhaft die Aufgaben, überprüft, kontrolliert, motiviert und ermahnt (Vorlesungen, Übungen, Referate, Arbeits- und Übungsgruppen, z.Zt. aber auch nur in Form von Frontalunterricht, zwischendurch kann man Fragen stellen, Sondertermine, Sprechstunden, HiWis etc)... und eins hat er immer im Hinterkopf: er geht mit der Mannschaft unter oder kommt mit ihr heil ans rettende Ufer !!!
Mögen diese Vergleiche an manchen Stellen hinken, aber ich glaube inzwischen, dass die meisten Professoren für die Lehre im Hörsaal und vor versammelten Studierenden einfach ungeeignet sind, was aber ihre hervorragenden Forschungsarbeiten nicht berührt oder gar gefährdet... leider !
Stellt sich zum Abschluss noch die Frage: warum muss überhaupt ein Professor noch dozieren, das soll er doch einem seiner Mitarbeiter überlassen, wenn er der Meinung ist, dass dieser zumindestens im Frontalunterricht didaktisch effektiver ist ?!?!
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