360° - Die GEO-Reportage
Ein Alligator im Gartenteich ist in Polk County West, im Zentrum Floridas, keine Seltenheit. Auf einem Gebiet um die 2.000 Quadratkilometer gibt es mehrere hundert Seen und unzählige Kanäle. Seit Millionen von Jahren lebten die Alligatoren ungestört, bis der Mensch kam. Und täglich ziehen Hunderte Neubürger aus den gesamten USA in den Sunshine State. Dadurch wird der Lebensraum der Echsen knapper. So kommt es immer häufiger zum "Nachbarschaftsstreit" zwischen Mensch und Tier. Besorgte Bürger rufen den Alligator-Trapper Scot Barbon, damit er ein mutmaßliches Problemtier aus der Zivilisation entfernt. Doch Scot Barbon hat nicht für jede Beschwerde über Alligatoren Verständnis. Seiner Meinung nach sind Tiere, die gerade mal 1,20 Meter kurz sind, ungefährlich: "Die schaden niemandem und müssten nicht entfernt werden", sagt er, obwohl er sein Geld damit verdient. Ungefährlich sind Alligatoren allerdings nicht. Auf der Insel Sanibel im Golf von Mexiko vor Florida verursachten ausgewachsene Exemplare innerhalb von drei Jahren zwei Todesfälle. Daraufhin wurden in dem Naturparadies während weniger Wochen 150 Tiere getötet. Doch die Stimmung hat sich etwas beruhigt, seitdem man weiß, wie wichtig Alligatoren für das ökologische Gleichgewicht sind. So sinkt ohne große Alligatoren die Zahl der Vögel, weil sich Räuber wie der Waschbär ungehindert vermehren können. Inzwischen macht sich eine Gruppe von Einwohnern für ein friedliches Zusammenleben mit den Alligatoren stark. (ARTE 17:10)
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