Hiphip hurra, das neue Jahr hat begonnen, und zwar mit einem leichten Kater. Habe zur Mutter gesagt, dass wenn ich vom Ruhrpott nach Aachen zurückkomme nur von meinem Fenster aus das Feuerwerk betrachten und früh schlafen gehen will, aber ihr vielsagender Blick und kurzer Kommentar (oder so ähnlich): "...aha...so so..." zeigen dann doch, dass Mütter ihre Söhne besser kennen, als letztere es vermuten ;-)
Den Anruf des Jahres habe ich direkt Neujahr erhalten im Nightlife: Paleto ruft von Madrid aus an und sagt, dass er seine Begleitung aus den Augen verloren und sich verlaufen habe und nun nicht mehr weiß, wo er schlafen soll. In dem ganzen Lärm habe ich ihn akkustisch nicht so richtig verstanden, aber aus eigener Erfahrung in Barcelona habe ich ihm geraten, sich an Türstehern von Diskotheken oder an Kneipenbesitzer zu wenden, die können einem oft weiterhelfen. Andererseits weiß man von ihm, dass er auch einen gern veräppelt, er ist ein noch größeres Schlitzohr als ich, das will schon was heißen.
(...erst früh morgens bin ich damals mit einem Kumpel aus Freiburg nach dem Sonnenaufgang nach einer endlos langen Nachtwanderung durch Barcelona zum Camp "Ligera Tortuga" angekommen. Ich hatte Bedenken gehabt "für kleine Jungens" zu gehen, da man gehört hat, dass für das Urinieren auf öffentlichen Straßen und Anlagen hohe Geldstrafen drohen. Zu allem Überfluss hat er im Zug noch einen Strafzettel bekommen, weil er wahrscheinlich kein ordnungsgemäßes Ticket gelöst hat, ich hatte zum Glück mein Interrail-Ticket immer mitgenommen. Es war auf jeden Fall eine denkwürdige Nacht mit der schönsten Thekenbedienung der Welt und eine Odysse durch das nächtliche Barcelona...)
Die guten Vorsätze wie nicht mehr rauchen, mehr Sport machen und gesünder leben, will ich wie jeder andere auch einhalten, allein das Fleisch ist schwach ;-) Darüber hinaus ist mir beim Aufwachen was anderes im Sinn gekommen, was viel Wesentlicheres: ich will lernen, wieder großmütig zu werden, in Gedanken, Wort und Tat. Nicht alles auf die Goldwaage legen, nicht so nachtragend und überkritisch zu sein, jedem sein Ding machen zu lassen, und nicht immer von mir auf andere schließen.
Hinzu kommt, Dinge freundlich zu formulieren, wenn einem etwas nicht gefällt, und keinen Frust, der von anderen Situationen herrührt, in die Worte einfließen lassen. Besonders Menschen die Treue halten, auch denjenigen, die einen verletzt und sich nicht immer so dankbar und erkenntlich zeigen für die Mühen und Arbeit, die man in sie investiert hat. Mein "Alter" nennt das immer "glühende Kohlen auf das Haupt des anderen sammeln" ; ein wahrhaft königlicher Spruch, dessen Verwirklichung viel Nachsichtigkeit erfordert aber auch viel menschliche Reife mit sich bringt.
Das alles erscheint mir als eine hohe Kunst, die man sich nicht einfach "nebenbei" sondern durch tägliche Kleinarbeit aneignet und erarbeitet. Wird nicht einfach werden, aber wenn ich folgenden Satz verinnerliche, dann bin ich auf dem besten Wege ein Erfolgreicher zu werden: "Erwarte von dem anderen nicht zu viel, und von dir alles, dann ersparst du dir viel Ärger"
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