2007 ist vorbei, 2008 hat begonnen. Ich hoffe, Sie haben ein paar schöne, erholsame Tage verbracht. Unabhängig vom Jahreswechsel gibt es allerdings Themen, die uns erhalten bleiben oder sich sogar verschärfen. Malaria gehört auf jeden Fall dazu
Die Zahlen sind erschreckend. Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkranken weltweit zwischen 300 und 500 Millionen Menschen an dieser gefährlichen Tropenkrankheit. Die gefährlichste Form ist die Malaria tropica, die unbehandelt sogar zum Tode führen kann. Nach Angaben der WHO sterben jedes Jahr etwa 2,7 Millionen Menschen an der Infektion durch die gefährliche Anophelesmücke. 90% der Todesfälle entfallen auf Afrika südlich der Sahara. Davon sind die Hälfte Kinder, die meisten unter 5 Jahre.
Die Diagnose der Erkrankung wird anhand der Symptome und einer mikroskopischen Untersuchung des Blutes erstellt. Zur Behandlung stehen mehrere hochwirksame Medikamente zur Verfügung. Doch in den betroffenen Regionen werden häufig noch alte Medikamente eingesetzt, die schon vielen Jahren auf dem Markt waren. Der Nachteil: Die Wirksamkeit lässt immer weiter nach. Das ist die Chance für neue Präparate. Doch dazu werde ich Ihnen im Profit Radar von morgen mehr erzählen.
Zur Prophylaxe gehört zum einen die Vermeidung von Mückenstichen sowie zum anderen die Einnahme verschiedener Medikamente in Form von Tabletten. Doch das Problem der Resistenzen nimmt immer mehr zu. Der Malaria-Erreger verändert sich schnell. Bei meinen Reisen in verschiedene Länder Afrikas und Lateinamerikas habe ich das selbst festgestellt, denn vor jeder Reise haben die Präparate gewechselt. Mittlerweile werden sie miteinander kombiniert, mit teilweise wunderbaren Nebenwirkungen. Gerade die Länder in Afrika und Lateinamerika zählen zu den Hauptbetroffenen – mit wirtschaftlichen Folgen, die den katastrophalen Auswirkungen von AIDS nahe kommen.
Langsam rückt dieses Thema auch in Europa immer mehr ins Blickfeld. Denn auch die Europäer reisen zunehmend in tropische Länder. Deshalb erkranken auch zunehmend europäische Touristen an Malaria. Derzeit rechnet man mit über 12.000 erkrankten europäischen Touristen pro Jahr.
Eigentlich müsste das für die Pharmakonzerne ein dickes Geschäft sein – jährlich weltweit zwischen 300 und 500 Millionen Menschen, die an der gefährlichen Malaria erkranken. Doch außer einigen Tausend unvorsichtigen Touristen (selbst im abgeschiedensten Dschungel-Camp im ecuadorianischen Regenwald, die ich mehrmals besucht habe, gehörten Notfall-Medikamente immer ins Gepäck. Auch wenn dies lästig zu tragen war) können sich die teuren Medikamente keiner leisten. Und für die Pharmakonzerne gab es deshalb keinen Grund, über eine verbesserte Prophylaxe oder eine preiswertere Behandlung nachzudenken. Bisher – denn mit dem Schweizer Pharmariesen Novartis wird sich das ändern.
Gute Kurse auch im neuen Jahr wünscht Ihnen Volkmar Michler
Persönliche Anmerkung: eine Cousine aus Indonesien/Sumatera hat mir per email geschrieben, dass sie vor ein paar Wochen an Malaria erkrankt ist und sehr starke Schmerzen hatte. Zum Glück ist sie jetzt wieder auf dem Weg der Besserung... ich weiß, die Malaria-Schmerzen zu den schlimmsten überhaupt gehören !
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