Sonntag, 17. Februar 2008

Bachelor-Studenten im Drogenrausch

Gesundheit

Mit der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge steigt der Leistungsdruck. Folge: Immer mehr Studenten haben Suchtprobleme. Konsumiert wir alles was der legale und illegale Markt zu bieten hat: Alkohol, Aufputschmittel, Psychopharmaka und in immer größerer Intensität Cannabis....mehr unter welt.de

...der Bericht ist ein bisschen dick aufgetragen, aber die Studiengebühren erleichtern sicherlich nicht das Leben eines Studenten...die folgenden Kommentare fand ich viel aufschlussreicher:

so_siehts_aus meint:
Ich mache aktuell einen Bachelor an einer Berufsakademie. Der Jahrgang über mir welcher noch mit einem Diplom abschließt hat es deutlich leichter als wir. Nicht nur dass wir ca. 5-10 Stunden mehr Vorlesung in einer Woche haben, auch die Anzahl an Klausuren hat sich fast verdoppelt, letztes Semester hatten wir 10 Prüfungen innerhalb von zwei Wochen wobei in der ersten Woche fünf Prüfungen innerhalb 3 Tagen abgelegt werden mussten. Hinzukommt dass Praxisberichte bei uns dem dreifachen Umfang von früher entsprechen müssen und unsere Bachelorarbeiten im Vergleich zur Diplomarbeit um ein drittel länger sein müssen. Das eindeutigste Indiz ist jedoch dass an dieser BA zu Diplomzeiten kaum einer durchgefallen ist, maximaler einer alle 5 Jahre, während bei meinem Kurs, als erster Bachelor-Jahrgang, nach der Hälfte schon 2 von 30 gehen mussten. Ich kann es nicht mehr hören dass ein Diplom schwerer sein soll als der Bachelor, zumindest was BA's angeht trifft dies absolut nicht zu. 18.02.2008, 12:51 Uhr

senfabgeber meint:
So ein Quark. Das war früher auch nicht anders, da waren es auch immer einige die irgendwas konsumiert haben. Und das waren dann auch die mit den Problemen. Die Probleme resultierten jedoch aus dem Charakter der Person, jedoch nicht umgekehrt. Und 3 Prüfungen die Woche hatte ich auch, war bei entsprechender Vorbereitung auch kein Problem, hatte ich freiwillig mir so gelegt damit ich nebenher noch was Arbeiten kann (wg. Geld und so). 18.02.2008, 11:48 Uhr

Murx meint:
Ist doch kein Wunder, wenn heute jeder Schwachkopf das Abitur nachgeworfen bekommt und dann glaubt, er sei intelligent genug zu studieren. Ich mache meine Bachelor grade berufsbegleitend - funktioniert ganz gut. Ist mir wirklich unvertändlich, wie da jemand mit Probleme haben kann, der seine Zeit voll und ganz dem Studium widmen kann. 18.02.2008, 11:31 Uhr

bachelor meint:
arme deutsche studenten -jetzt müssen sie endlich mal ranglotzen! ich mach nen bachelor -nicht in deutschland.wenn ich das ding nicht in 6 semsetern durchziehe, muss ich hab dem 7.sem. 5000euro bezahlen. ich hab JEDES semester 1 woche zwischen vorlesungs schluss und prüfungsstart und dann 4 bis 5 prüfungen in inherhalb von 5 bis 7 tagen. jeder dort weiss, dass nur die besten in den master kommen. aber das hebt auch keinen an. und -überraschung - ich hab dazwischen nicht mal zeit drogen und alcohol zu konsumieren. 18.02.2008, 11:27 Uhr

Dr.-Ing. meint:
Na, so schlimm kann es ja nicht sein, wenn so viele Studenten immer noch die Zeit finden, sich den halben Tag im Internet herumzutreiben. Bei uns (Studienbeginn 1987, Elektrotechnik, Uni Darmstadt) wurden auch Durchfallquoten von 60-70% pro Klausur produziert, um die anfänglich überbordende Studentenanzahl von über Tausend auf dem Weg zum Hauptstudium auf ein knappes Viertel zu reduzieren. Wenn ich mir heute manchen Abiturienten anschaue, dann reicht dessen Bildung kaum als Voraussetzung für eine etwas anspruchsvollere Berufslehre, wie soll der dann ein Studium erfolgreich bewältigen. Wenn man, vor allem in "links-alternativ" regierten Bundesländern, das Abitur mit Musik, Sport und Religion bauen kann, muss man sich nicht wundern. Ein deutsches Zentralabitur wäre dringend angeraten. Es kann nicht der Sinn sein, die Anforderungen zu senken, sondern man muss schon die Schulbildung verbessern, und nicht zuletzt muss die heutige Schüler- und Studentenschaft auch mal wieder den Leistungsgedanken verinnerlichen und sich wortwörtlich "auf den Hosenboden setzen". 18.02.2008, 10:38 Uhr

ch komm.... meint:
Also ich hatte an einer privaten Hochschule einen Dipl.-Studiengang gehabt. Da gab es einmal im Semester über knapp 2 Wochen 6-8 Klausuren. Aber weggeballert haben wir uns trotzdem nur zum Spaß (nicht in der Klausurzeit...) und nicht, weil wir soooo überfordert waren. Vorlesung war oft von morgens sieben bis abends sechs. Aber wir sind nicht alle zu Drogenabhängingen geworden. Also bitte nicht weinen... ;-) Ich hätte Bock, nochmal zu studieren, weil es auch irgendwie eine witzige Zeit war. 18.02.2008, 10:24 Uhr ...das ist mir auch aufgefallen, dass man von morgens bis abends unterwegs war, das erste Semester hat schon sehr geschlaucht ... ich überlege mir auch genau, welche Vorlesung ich im 2.Semester besuchen werde ... die meisten Vorlesungen werden alles andere als klausurrelevant gestaltet - Vergeudung von sehr viel wertvoller Zeit - sehr deprimierend ! Bisher waren nur die Siedlungswasserwirtschaftsvorlesungen klausurkonform und trotzdem hochinteressant !

Ralph meint:
Mannmannmann, immer wieder wird diese alte Maer von der hohen Bochumer Selbstmordrate herausgekramt. Inzwischen weiss doch jeder, dass Bochum damals bei der Selbstmordraten-Frage eben deutschlandweit nur die einzige Uni war, die UEBERHAUPT eine Zahl nannte. Das macht sie natuerlich gleich zur Selbstmoerderuni Nummer 1. Hallo, liebe Welt-Online-Redakteure, bitte naechtes Mal anstaendig recherchieren. 18.02.2008, 06:25 Uhr


Steffi meint:
Mir fehlt da bei dem Artikel der Zusammenhang. Die Studenten hören heute auch mehr HipHop als früher, nehmen sie deshalb mehr Drogen? Sie reisen auch mehr - nehmen sie DESHALB mehr Drogen? Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen mit Dingen, die Studenten heute im Vergleich zu früher anders machen und die trotzdem kein Grund dafür sind, dass der allgemeine Drogenkonsum (Alkohol mit eingeschlossen) gestiegen sind.

Wie wär´s denn auch mit weniger stabilen Familienverhältnissen? Mit der ständigen Botschaft der Werbung, wir alle bräuchten nur dies und das zu essen/trinken/kaufen/rauchen, um jung, hip und erfolgreich zu sein? Das ist wohl heute auch anders....nehmen die Studenten DESWEGEN mehr Drogen?? 18.02.2008, 00:48 Uhr PS: Bin auch Bachelorstudentin und jetzt im Master und bis auf übermäßigen Schokoladenkonsum in der Prüfungszeit drogenfrei.

Daniel meint:
von wegen. bin im 7. semester. in den klausuren. habe jetzt 6 owchen lang keinen einzigen tag frei. jeden tag 10-12 std lernen, auch am wochenende

Ja und? Uns erging es auch nicht besser. Bezueglich der Drogen. Ich denke einfach einmal das heute insgesamt mehr Drogen genommen werden. Daher auch der Anstieg bei den Studenten.

Ob wirklich die Schrauben angezogen wurden bezweifel ich doch sehr stark. Unser Jahrgang (1988) war am Anfang ca. 450 Studenten stark. Die Hochschule war gar nicht auf so einen Ansturm vorbereitet. Fuer die meisten Labore gab es Wartelisten und es wurde meiner Meinung nach auch munter rausgeprueft. Im Jahr 2000 waren es dann gerade mal so ca. 80 Anfaenger und innerhalb von 3 Monaten kannten sich alle mit Namen... Das sind doch super Bedingungen...

Na ja, vieleicht liegt es auch daran das es sich um E-Tech handelte. Vieleicht haben wir ja wirklich den Ing. Mangel weil sich alle in anderen Faechern knubbeln und sich somit automatisch der Konkurrenzdruck erhoeht... 18.02.2008, 03:08 Uhr

Hubert meint:
von wegen. bin im 7. semester. in den klausuren. habe jetzt 6 owchen lang keinen einzigen tag frei. jeden tag 10-12 std lernen, auch am wochenende 18.02.2008, 00:36 Uhr ... als wir noch Technisches Zeichnen hatten, war jedes Wochenende für den Arsch, vielen Dank an das Institut, das uns das 1.Semester motivationsmäßig versaut hat + superschlechte Anleitung und Unterricht in "Grundlagen der Mechanik und Maschinenkomponenten"

BolzenRübe meint:
Übrigens, wir haben auch von Zeit zu Zeit die Puppen tanzen lassen, aber immer erst nach bestandenen Klausuren und Zwischenprüfungen. Die heutige Jugend zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie total dem Konsumrausch erlegen ist, in ihrer Freizeit nur doofe LAN-Parties veranstaltet und ansonsten dumm aus der Wäsche glotzt oder bei Dieter dem Bohlen einen auf Sänger machen will. 17.02.2008, 23:53 Uhr ...Dieter Bohlen ist es schuld, ich sage es doch immer wieder, der Kerl reisst noch ganz Deutschland in den Abgrund ... hmm ... oder ist es doch eher die Bildzeitung, die alles noch schlimmer macht, als es eh´ schon ist ?

cian meint:
Was wurde am Anfang nicht alles versprochen. Kürzere Studienzeiten und weniger Abbrecher – das Gegenteil ist eingetreten. Alles soll immer perfekt sein, es wäre doch schön wenn die Verantwortlichen dies auch so vormachen würden. Der Unterschied liegt doch im Unterschied zwischen den scheinbar recht unbeschwerten, feucht-fröhlichen Studentenfeten früher und dem höheren Leistungsdruck heute. Ansonsten ist das Thema Rausch wohl für viele, nicht nur Studenten, potentiell relevant.

Der Druck im Bachelor-Master-System muss höher sein, die Semester sind bei uns inhaltlich völlig überladen, es bleibt keine Zeit das Thema intensiv zu lernen. Von Anfang an wird dem Studenten eingetrichtert, dass alles schnell erledigt werden soll. Bloß wer gute Leistungen haben will, muß Zeit investieren. Hinzu kommt ein befremdlicher Noten-Wahn. Irgendwann ist die Zeit als Faktor soweit gekürzt, dass das Ergebnis nicht mehr zufrieden stellend ist. Außerdem ist es wirklich eine „Revolution“ von Oben, denn die Studentenvertretung scheint kaum mehr motiviert. Wirkt eher wie jede andere Abteilung der Hochschule, die jedoch günstiger Verwaltungsaufgaben übernimmt. Es gilt die Meinung des Lehrplanes, keine Fächerwahl, kaum Diskussionen bzw. keine Zeit dafür. Praxis ist spannender. 17.02.2008, 23:50 Uhr => dieser Kommentar deckt sich fast 100% mit meiner Meinung - da gibt es doch tatsächlich Professoren, die sich so hektisch gebaren, dass man ganz meschugge wird - anstatt ihre eigene Lehre zu verbessern, in Ruhe die naturwissenschaftlich/technische Welt zu erläutern und pragmatische Anweisungen an die Hand zu geben, um Motivation für die Haus- und Gruppenarbeit zu erhöhen, machen sie alles nur noch schlimmer !


@ Dr. Andreas Önnerfors meint:
Es tut mir leid, aber Sie scheinen nicht mehr am Puls der Zeit zu sein und keine Ahnung zu haben, was an den Hochschulen im Moment abgeht. Ich möchte die Leute sehen, die diese Reform entschieden haben, wie sie selbst unter aktuellen Bedingungen studieren würden. Ich denke, nicht wenige würden scheitern, denn vor über 30 Jahren konnte man noch studieren... jetzt sieht es anders aus.17.02.2008, 22:37 Uhr

einer meint:
Alkohol macht verdammt viel möglich... Studium und Alkohol waren wohl schon immer mit einander verbunden. Speziell Studentenverbindungen übertreiben es in diese Richtung.
Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass aus alllem ein Problem gemacht wird. Während meiens Studiums haben wir auch einiges getrunken, dabei korrelierte die Menge des Alkohols aber nicht mit dem Studienerfolg bzw Misserfolg. Betrunken in Vorlesungen ist keine Seltenheit, aber wem schadet das? Wenn der Student das verantworten kann, dann soll er es tun. Aus meinem trinkfreudigen Bekanntenkreis haben aber alle einen guten Job gefunden. Studenten, lasst Euch nicht unterkriegen! 17.02.2008, 22:55 Uhr

Dr. Andreas Önnerfors meint:
So eine lächerliche Konspirationstheorie. Als ob es einen Kausalzusammenhang zwischen BA und MA Studiengängen und Drogen-/Alkoholkultur gäbe!!! Das ist das dümmste Argument gegen die längst überfällige Reformierung der deutschen Hochschulen.17.02.2008, 22:37 Uhr

Sozialismus des 21 Jahrhunderts meint:
Tja in einer Kapitalistischen Gesellschaft zählt halt nur die reine Leistungsfähigkeit, für menschliche oder soziale Aspekte gibt es keinen Platz. Die Leute die dem druck nicht zu 100% nachgeben haben keine Chance und werden gnadenlos selektiert. Im Grunde genommen ist das nichts weiter als gehirnwäsche, die Menschen werden zu kompromisslosen Arbeitsmaschienen gedrillt die neben ihrem Job keinen Lebensinhalt mehr haben. Tja so wird das ist von der Wirtschaft nunmal so gewünscht. 17.02.2008, 22:20 Uhr

Alledings ist das auch recht kurzfirstig gedacht, ich kenne viele die sehr intelligent sind die aber nicht studieren wollen weil es ihnen zu stressig ist. Wenn man das ganze nicht so hart angehen würde dann könnte man auch wieder mehr Leute zum studieren motivieren was bei dem aktuellen fachkräftemangel sicherlich kein Fehler wäre.

drole meint:
Das Problem liegt darin, daß Zehntausende Studenten unsere Unis bevölkern, die offensichtlich zu dumm fürs Studium sind. Dies ist in vielfacher Hinsicht schädlich:

- Das Langzeitstudium dieser Versager kostet uns Steuerzahler ein Vermögen.
- Kaum steigt der Leistungsdruck, steigt der Drogenkonsum.
- In Deutschland fehlen an allen Ecken und Enden Facharbeiter. Manch Langzeitstudent der Skandinavistik und Theaterwissenschaft hätte ein guter Maschinenführer werden können, wenn man ihn nicht an die Uni gelassen hätte.

Des Rätsels Lösung:
- Studienplätze in den sog. Geisteswissenschaften halbieren.
- Numeruns clausus für alle Studienfächer.
- Studiengebühren erhöhen. 17.02.2008, 22:02 Uhr => na ja, ein Ultra-Konservativer, an solchen Leuten geht die Welt kaputt !

Peter Theissen meint:
Die haben die Uni zur Schule gemacht!!! Das war ein sehr großer Fehler, der sich leider noch rächen wird. 17.02.2008, 21:52 Uhr ..in Medizin ist das schon immer so gewesen: Uni als verlängerter Betrieb der Schule - einen kleinen Unterschied gab es aber schon im Vergleich zu meinem jetzigen BA-Studiengang: es gab ganz klare Arbeitsanweisungen, Kleingruppen (da musste man aber auch Glück haben, um sich auf zwischenmenschlicher Ebene zu verstehen) und die meisten Vorlesungen waren so angelegt, dass man klar erkennen konnte: diese ist absolut klausurrelevant und jene kann man sich getrost schenken ! Der wirkliche Vorteil jetzt ist: ich sehe auf dem Campus nur noch ab und zu arrogante Studenten und Studentinnen - in Medizin trugen die meisten Kollegen, besonders die Frauen, die Nase so hoch, dass man täglich ihre Nasenhaare sehen konnte ;-)

BolzenRübe meint:
Hört doch auf zu jammern. Ich habe vor genau 30 Jahren mein Maschinenbaustudium abgeschlossen. Nach 1,5 Jahren hatten unsere Profs 50 % der Anfänger rausgeschmissen.
Tja, damals herrschte auch schon Zucht und Ordnung. 17.02.2008, 21:40 Uhr => vor dreißig Jahren bist du auch noch mit langen Haaren durch den Campus gezogen ... ist klar, die Vergangenheit schreibt man immer in goldenen Buchstaben, und alles war viel besser !

Daniel meint:
Der Zusammenhang zwischen einem angeblich erhöhten Drogenkonsum und der Einführung der Bachelor-Studiengänge scheint mir etwas an den Haaren herbeigezogen, und der "erhöhte Druck durch die Umstellung auf Bachelor-Studiengänge" eine unbelegte Behauptung zu sein. "ZU VIEL Schnaps, Bier und Wein" und "52 Tage Medikamente" sind auch eher merkwürdige Mengenangaben... 17.02.2008, 21:36 Uhr

Philip Mainländer meint:
Was jemand wo man in Deutschland die Fächerkombination Bachelor Pharmazie/ Brauereiwissenschaften studieren kann ? 17.02.2008, 21:22 Uhr

Unforgiven meint:
Wer es nicht bringt, sollte es sein lassen. Ist wie beim Sport. Doping war immer eine sehr gefährliche Versuchung. Alkoholmißbrauch hat aber sehr sehr wenig mit Leistungsdruck und Bachelor zu tun. Die meisten Kampftrinker haben bereits einen Master im Kampftrinken während des Abiturs erworben. 17.02.2008, 21:01 Uhr

woodyspruce meint:
In anderen Ländern gehts doch auch. In den USA etwa haben Schüler und Studenten seit Menschengedenken einen derartigen Zeitplan und Leistungsdruck. Geschadet hats ihnen jedenfalls nicht, ganz im Gegenteil reißen sich Eltern aus Europa oder Asien darum ihre Eltern ihren Kindern eine zukunftsfähige akadameische Ausbildung in den USA zu ermöglichen (was auf der anderen Seite des Antlantik und Pazifik offenbar nicht möglich ist), auch wenn dies ein vielfaches der Kosten wie im Heimatland bedeutet. (... habe mal ein Bericht gesehen, wo dieser schwere Leistungsdruck, besonders hinsichtlich des Erwartungsdrucks aufgrund der viel zu hohen Gebühren, die Angst vor dem Versagen und die Scham, so manchen US-Studenten zur Verzweiflung bis hin zum Suizid gebracht haben... ist halt nicht alles so rosig, so wie die Unis sich gerne darstellen...)

Da bleibt natürlich keine Zeit Veranstaltungen zu organisieren oder Besuchen mit so lustigen Freizeitaktivitäten wie Autos anzuzünden , Pflastersteine gegen Schaufenster und Polizisten zu werfen oder einfach nur irgendeine demonstration gegen irgendwas besuchen- Demo gegen Studiengebühren, Wirtschaft oder USA ? scheißegal, Hauptsache man findet einen Grund die Vorlesung zu schwänzen.

Glücklicherweise gibt es an meiner Uni zB ein gutes Viertel der Studenten, die Stüdiengebühren und den Bologna-Prozess für richtig halten. Die sind dann aber vorzugsweise in Studiengängen zu finden, mit denen man im Berusfleben auch etwas anfangen kann und nicht auf Arbeitslosigkeit studieren um die sorglose Schulzeit aus Angst vor dem Berufsleben und Erwachsenwerden künstlich verlängern. 17.02.2008, 20:06 Uhr => noch so ein Ultra-Konservativer => so eine Einstellung fördert die Polarisierung des Wissens, die USA kann mit ihren schweren Bildungslücken in ihrer Bevölkerung sicherlich kein Vorbild sein !

Von D nach NL meint:
Für mich ist es ganz interessant, die Diskussion aus (geringer) Ferne zu verfolgen, denn ich studiere Luft- und Raumfahrttechnik in den Niederlanden (und nein, ich bin nicht hier weil meine Noten für Deutschland zu schlecht waren...). Hier ist das Bachelor-Master-System schon längst eingeführt.

Einerseits erinnert mein Uni-Alltag stark an die Schule, mit Anwesenheitspflicht und gleichem Stundenplan für alle, und Ferien habe ich auch nur einmal 6 Wochen lang im Sommer. Im Gegenzug kann ich hier auf Englisch studieren, werde bestens betreut und bin mit €450 Studiengebühren im Jahr auch nicht schlechter dran als in den meisten deutschen Bundesländern.

Ich wollte nicht unbedingt aus Deutschland weg, aber hier herrscht doch eine ganz andere Dynamik. Druck haben wir wohl auch bei 5 Klausuren in 14 Tagen, aber hier wird die Uni als Dienstleistung für die Studierenden begriffen. Gleichzeitig sieht man aber auch kaum "Gammelstudenten", die gelangweilt in die Vorlesung schlurfen und sowieso alles doof finden und dann abbrechen. Alles eine Sache der Einstellung - und die ist doch völlig unabhängig davon, ob man am Ende ein Diplom oder einen Master bekommt! 17.02.2008, 19:58 Uhr

inot meint:
Das sind schon beängstigende Entwicklungen, wenn sich alle überfordert fühlen:
-Schüler sollen keine Hausaufgaben mehr machen, weil sie sonst Probleme mit ihrer Selbstverwirklichung bekommen (und nicht mehr nächtelang vor dem Rechner kompostieren können).

- Studenten sind überfordert, weil der Leistungsdruck steigt.
- Lehrer sind überfordert, weil sie offensichtlich schlecht ausgebildet wurden.
- Professoren sind an der Lehre wenig interessiert, weil sie ihr Amt lieber der Forschung widmen.
- PolitikerInnen sind überfordert und überlassen das gesamte Bildungssystem weitestgehend sich selbst => gibt es überhaupt noch einen Bürger, der einem Landes- oder Bundespolitiker Glauben schenkt ?

- 3,7 Mio. (Lanzeit-) Arbeitslose sehen sich um ihre Lebenschancen betrogen.
- Qualifizierte Absolventen und Berufstätige verlassen das Land.
- Rentner verfallen langsam aber sicher der Altersarmut.

Armes Deutschland, du verfällst in tiefe Depressionen! 17.02.2008, 18:17 Uhr

Alumni meint:
Habe selbst gerade meinen Master in Informatik gemacht und kann jedem von einem Bachelor-Studium in D nur abraten. Geht lieber 3-5 Jahre arbeiten und Geld sparen, und studiert danach in Nordamerika auf Bachelor. Es lohnt sich in jedem Fall.

Die Crux mit dem Bachelorstudium hierzulande ist einfach die, dass der allergrößte Teil der hiesigen Professorenschaft und die für die Studienpläne Verantwortlichen keinerlei Interesse an einer Ausbildung von Studenten haben. Man will seiner persönlichen Forscherkarriere nachgehen und ansonsten in Ruhe gelassen werden. Und dementsprechend sehen die Bachelor-Studiengänge aus: Hohe Anforderung, gepresste Inhalte, zwischen wenig oder gar keiner Betreuung mehr. Nichts sorgt für mehr Ruhe an den Lehrstühlen, als ein extrem überfrachtetes Studium, dass zu hohen Abbrecherquoten führt. So kann man ungestört seinen eigenen Interessen nachgehen und sich obendrein ziemlich taff vorkommen. 17.02.2008, 17:18 Uhr

Citrus meint:
Alkohl-Drogen Probleme??? Wem geben wir die Schuld?? ja genau, den Bachelor-Master Studiengang!!! Mitte März werde ich ein Wirtschaftsinformatik Studium anfangen+ werde ( weil ich MUSS) als werkstudent arbeiten gehen. Bin gespannt, werde euch dann meine Erfahrung berichten :-)!17.02.2008, 16:03 Uhr

Beobachter meint:
oje, haetten wir das nur gewusst... wie sagen die Englaender so schoen: ' there's no such thing as a free lunch'. Wenn man das Studium beschleunigen will, muss der Druck erhoeht werden. Am Ende wird das darauf hinauslaufen wie es in England schon lange ist: verschultes Studium ohne Wahlmoeglichkeiten um maximale Durchschleusungszahlen bei minimalem drop-out zu ermoegilchen. Die Humboldt'sche Idee des Studiums geht dann natuerlich vor die Hunde; wissenschaftliche Ausbildung (NICHT Taetigkeit) wird dann waehrend des PhD's gemacht. Ist natuerlich auch eine Moeglichkeit. Aber, das schaut sich anscheinend kein deutscher Bildungspolitiker oder Hochschulleiter an - die glauben irgendiw alle dass es in England soo viel besser sei. . Und wer mal Alkoholmissbrauch unter Studis im extrem sehen will muss nur mal hier am Freitag abend in den 'Students Union' pub gehen - dagegen sind deutsche Studis harmlose Gelegenheitstrinker... 17.02.2008, 15:35 Uhr

mikemeiers meint:
So,so, ".... steigt der Leistungsdruck ....". Mir kommen die Traenen. Millionen Studenten rund um die Welt muessen Eigenverantwortung, Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft, etc. an den Tag legen um erfolgreich zu studieren. Da bekommt niemand die Windeln gewechselt, wie in DE. 17.02.2008, 15:18 Uhr

Karla Dall meint:
@ Hamsterrad-Arbeitsdrohnen: Kaffee und MateTee reichen da schon längst nich mehr. Mein Umfeld vermittelt mir, dass ich ohne Speed/Pep mein Studium nich ma in 12 Semestern schaffe. 17.02.2008, 14:56 Uhr

Jörn B. meint:
Drogen und dazu gehören meiner Meinung nach auch sog. natürliche Upper und Downer aus der Apotheke, fliegen einem über kurz oder lange Zeit um die Ohren. Das gilt im Berufsleben wie im Studium - man konnte genau erkennen, welcher Kommilitone plötzlich einen Höhenflug bekam nur um dann später sicher ins Bodenlose zu fallen.

Was mir im Studium und auch heute noch geholfen hat ist intelligentes Schlafmanagement.
Die individuell angenehmste Schlafposition, ein gutes Bett, eine angenehme stressfreie Schlafumgebung und Rituale die es einem ermöglichen gezielt (5 min) einzuschlafen. Der Schafrhythmus läuft in einem mehr oder weniger 45 min langen Zyklus ab - Einschlaf-, Tiefschlaf-, Aufwachphase. Zwischen Einschlafzeitpunkt und Weckruf dürfen also nur durch 45 min teilbare Zeiträume liegen und somit ist klar, dass im Extremum 3 h Schlaf besser sind als 5 h 45 min. Wer in der Tiefschlafphase aufwacht, kann dies über den Tag nur schwer kompensieren.
17.02.2008, 14:56 Uhr

Schröder meint:
Klar ist das so ! Es wird sich ja auch nicht darum gekümmert die zum Tragen dieser ganzen Belastung notwendige Persönlichkeiten zu entwickeln. Wissen ist nicht gleich Persönlichkeit und umgekehrt. In Deutschland scheint man ja immer noch der Überzeugung zu sein, dass es genügt nur genug Wissen zu vermitteln, der Rest , d.h. die sog. Softskills werden sich dann von alleine ergeben. Völliger Blödsinn ! Den Job, auf den sich mehrere Bewerber bewerben kriegt der, der am besten an kommt und am besten und angenehmsten auftritt. Den Nachweis ihrer fachlichen Qualifikation haben sowieso alle. An dem lässt sich wenig fest machen. 17.02.2008, 14:52 Uhr

Frisch gebackener Diplomant meint:
Kann ich gut nachvollziehen, obwohl ich noch mein Diplom machen durfte. Gerade die Combi "Alkohol, Cannabis und Speed/Amphetamine" scheint bei Studenten (Naturwissenschaften) sehr weit verbreitet zu sein. 17.02.2008, 13:18 Uhr

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