Dienstag, 26. Februar 2008

Das soziale System als Staat



(Zitatanfang:)

"Geld regiert die Welt!" Ja, noch ist es so, aber wenn wir uns zu einer "Aufklärungs- und Emanzipationsbewegung zweiter Ordnung" aufraffen, wird der sieche plündernde Kapitalismus sich nicht mehr lange halten können, insbesondere weil die hier vorgeschlagene Demokratierevolution realistisches und wirksames Handwerkszeug dafür bereit hält.

Die harten Fakten des Weltelends sind die zum Teil sogar "rechtsstaatlich" abgesicherten Plünderungs-, Entfremdungs- und Profitinteressen des Privatkapitals, das gierbesessen weit über Reproduktion, qualitativen Fortschritt und Nachhaltigkeit hinaus will.

Unsere Kritik am Kapitalismus bezieht sich nicht auf eine vernünftige soziale Marktwirtschaft.

Als Kapitalismus bezeichnen wir ausschließlich die "moderne" Mischung aus verschiedenen Ausbeutungsprinzipien, die innerhalb der herrschenden Rechtssysteme leider noch möglich sind, nämlich:

1. Die Mehrwertaneignung durch den „Vorteil“ von Kapital- und Bodenbesitz, einschließlich des Erbrechts

2. Das Zinssystem, das eine Akkumulation des Reichtums dort betreibt, wo keine wertschöpfende Arbeitsleistung mehr dafür erbracht wird, so dass die Geldverleiher (vor allem die es im großen Stil betreiben) ausbeuterisch reicher und reicher werden, während die Verschuldungsfallen und Einkommensklüfte und die Zahl der Armen größer und größer werden.

3. Spekulationen (die ja nicht nur an der Börse stattfinden)

4. Ausnutzung der Globalisierung, d.h. Ausbeutung der schwächeren und ärmeren Länder.

Hinzu kommt, dass durch fehlende Rechtssysteme in vielen Ländern auch unrechtmäßige Gewaltanwendungen, Mord und Ausbeutung (weiterhin) möglich sind, aus denen der Kapitalismus ständig auch Vorteile und Gewinne erzielt.

"Kapitalismus" ist nach dieser Definition eine unsittliche Wirtschaftsordnung innerhalb einer Rechtsordnung, die die oben genannten Ausbeutungsformen von 1. bis 4. erlaubt und schützt. Deshalb steht das Ganze (System) im krassen Gegensatz zu einer sozial-ökologischen Marktwirtschaft, im Gegensatz zum Gemeinwohl und zu den Menschenrechten. „Kapitalismus“ ist also eine kranke Komplizenschaft von Wirtschaftsmacht und politischer Macht, die auch wertvolle Kultur und menschliche Grundwerte in Leidenschaft zieht.

Eine humanere Ordnung, als die des Kapitalismus, wird wohl nur durch eine Demokratierevolution erreichbar sein.

(Ende des Zitats)

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