Nur keine Glatze!
Männer sprechen nicht gern darüber, aber in diesem Film tun sie es. Wie ist das, wenn die Haare dünner werden, die Geheimratsecken voranschreiten, die Glatze droht? Für viele Männer ist der schleichende Verlust der Haare nicht nur ein untrügliches Zeichen fürs Älterwerden, sie befürchten, mit jedem Haar auch ein wenig ihrer Männlichkeit zu verlieren.
Der Filmemacher Wolfgang Luck hat schüttere und erschütterte Herren bei ihrem Kampf gegen den Haarausfall begleitet. Entstanden ist so auch ein kleines Sittengemälde des Mannes in der modernen Gesellschaft - wie er sich plagt, ewig attraktiv, dynamisch, jugendlich zu bleiben. Wir sehen die Geplagten, wie sie sich Toupets auf den Kopf kleben, Hormontabletten schlucken und sich sogar unters Skalpell legen.
Die Männer erzählen vom frustrierenden Blick in den Spiegel und - von den Frauen. Die mögen angeblich nur Partner mit vollem Haar, "weil sie beim Sexspiel so gern in die Haare greifen". Der Film gibt intime Einblicke ins Seelenleben kahler Herren, und er liefert einige unbequeme Wahrheiten. Zum Beispiel über Wundermittelchen wie Koffeinshampoos und Kräuterextrakte, für die millionenschwere Werbekampagnen gefahren werden.
Ein Hautarzt empfiehlt, am besten die Finger davonzulassen und das Geld lieber zu sparen. Das einzig wirksame Präparat seien Hormonpillen. Die stoppten zwar den Haarausfall, könnten aber Erektionsstörungen hervorrufen. Ein Trost für alle Kahlen: Zwei der Männer im Film schaffen es tatsächlich - mit einigem Aufwand - wieder volleres Haupthaar auf den Kopf zu bekommen und es im Cabrio im Wind wehen zu lassen. (3Sat, Di, 13:15)
"Die mögen angeblich nur Partner mit vollem Haar, "weil sie beim Sexspiel so gern in die Haare greifen => wenn dies die einzige Sorge der Männer wäre, die Welt wäre so friedlich und schön ;-)
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