Die Ndrangheta, Kalabriens Mafia, handelt europaweit mit Kokain. Anonyme Briefe alarmieren die Polizei der Kleinstadt Rizziconi: Grundstückskäufe für den Bau eines Einkaufszentrums wurden fingiert. Offenbar weitet die Mafia ihre 'Geschäftsfelder' aus. Können dem örtlichen Familienclan der Crea Verbindungen zu den Stadtoberen nachgewiesen werden?
Sieben Jahre lang beobachtete Regisseur Durruti die Arbeit von Nico Morrone. Der Ermittler hört Telefonate ab, überprüft Bankkonten, befragt Zeugen. Zum Schutz der Protagonisten wurde oft mit versteckter Kamera gedreht. Denn vor Clanchef Teodoro Crea ist niemand sicher. (ARTE, 21h, TVToday)
=> das Kunststück des Staates besteht darin, solche und andere unerträgliche und brutale Parallelwelten zu verhindern bei gleichzeitger Garantie von Freiheit und Souveränität des Einzelnen.
Sisyphosarbeit der Polizei im Auftrag der Staatsanwaltschaft: die Ermittlungen ziehen sich wochen-, monate- und jahrelang in die Länge, weil die Machenschaften bis in die Verwaltungen, Banken und andere Einrichtungen reichen, die erst unter gesetzlichem Druck Informationen und Unterlagen herausrücken. Belege und Schecks dienen nun mal als Beweismittel, die verständlicherweise von den Verdächtigen + Banken zurückgehalten werden !
Viele Untersuchungen werden ausgesetzt und teilweise völlig fallen gelassen => Rückkehr zur Normalität bis wieder der nächste Mord oder Gewaltverbrechen geschieht und die Ermittlungen wieder aufgenommen werden.
Nach 30 Jahren (!!!) kann man in Süditalien einen Boss dingfest machen und verhaften. 30 Jahre, ein Zeichen für die Schwäche eines Staates, die organisiertes Verbrechen nicht wirklich in den Griff bekommt. Besonders wenn es wieder still wird, wenn das Interesse nachlässt, so der Staatsanwalt, schlagen die diversen mafiösien Strukturen wieder zu mit Erstechungen und Erschießungen gegen Richter, Anwälte und Polizisten !
Bleibt noch eine Frage: wie kursiert das Verbrechen eigentlich im Norden Italiens ?
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