Mittwoch, 14. Mai 2008

Wie gut ist Kompost wirklich ? (Rohfassung)

1. Einleitung:

In unserer Hausarbeit beschäftigen wir uns mit der Frage: „Wie gut ist Kompost wirklich“ ?

Das Wort „wirklich“ soll unterstreichen, dass wir es nicht als selbstverständlich hinnehmen dürfen, dass Kompost automatisch gut sei.

Kompost ist aus folgenden Gründen wichtig: es führt dem Boden stabile organische Substanzen zu und verbessert damit

· Die Bodenstruktur

· Den Wasserhaushalt

· Die Nährstoffhaltekapazität

· Kompost hat eine phytosanitäre Wirkung

· Kompost leistet als Kohlenstoffsenke einen positiven Beitrag zum Klimaschutz

· (Quelle: http://www.wau.boku.ac.at/fileadmin/_/H81/H813/IKS_Files/Lehre/813339/fibel_korr.pdf)

1.1 Problemstellung:

Die Kompostierung organischer Abfälle spielt vor dem Hintergrund der Rohstoffverknappung und der fortschreitenden Zerstörung von Biomasse bei gleichzeitig wachsenden Ansprüchen einer stetig zunehmenden Bevölkerung eine immer wichtigere Rolle. Wie weit die einzelnen Staaten diesen Umständen Rechnung tragen, indem sie gesetzliche Regelungen einführen, Überwachung und Sanktionen durchführen, Anregungen und Anreize bieten, ist sicherlich sehr unterschiedlich.

1.2 Zielsetzung:
Fakt ist, dass Deutschland besonders von Rohstoffimporten abhängig und angehalten ist, Rohstoffreserven zu schonen. Bioabfall ist ein wertvoller Rohstoff, der nicht verbrannt vergraben werden sollte. Da man die Notwendigkeit der Reduzierung von Deponierung und Verbrennung erkannt und mit der Novellierung des Abfallgesetzes ihr Rechnung getragen hat, kommt man somit dem Ziel der Abfallverwertung und Vermeidung von anorganischen als auch von organischen Materialien. Mit der Erzeugen und mit dem Verkauf von Kompost schließt sich der Recyclingkreislauf für Bioabfall sprich Biorohstoffe.

2. Geschichtlicher Hintergrund, Definition, Verfahren, Abholung, Qualitätssicherung

2.1 Geschichtlicher Hintergrund

Das Kompostieren organischer Abfälle hat in Deutschland eine lange Tradition (siehe Kleingärtner, ländliche Gegenden, Pflanzenliebhaber usw.) Auf dem Land herrscht nach wie vor eine höhere Bereitschaft zur Eigenkompostierung, was eine maximale Erfassung aller Bioabfälle ausschließt.

Bis vor über 20 Jahren bestand der Hausmüll bis zu 35-50 % aus nativ-organischen Teilen, rechnet man die "Fraktion Papier und Pappe" hinzu so erhöht sich der organische Anteil auf über 60%. Allerdings wurden in der Vergangenheit aber nur 3% des Hausmülls der Kompostierung zugeführt. Das lag in der minderwertigen Kompostqualität begründet, die ihrerseits zu einem Absatzproblem führte.

Aus wirtschaftlichen Gründen muss man aber ein Mindestgesamtvolumen der Bioabfallmenge den Entsorgern garantieren, damit das Entsorgen der Bioabfälle rentabel wird. Dieses Gesamtvolumen hängt im Wesentlichen von der Akzeptanz in der Bevölkerung ab. Dabei haben sich für die deren Berurteilung drei Kriterien herausgestellt: (Fricke et al)

  1. Anzahl der angeschlossenen Teilnehmer
  2. Erfassungsquote von Wertstoffen
  3. Reinheitsgrad der erfassten Wertstoffe

Der Reinheitsgrad der erfassten Wertstoffe spielt neben den Kompostierungsverfahren eine wichtige Rolle, um einen hohen Reinheitsgrad des Kompostes zu erreichen.

2.2 Definition

2.2.1 Bioabfall

Der Biobfallkompost besteht vorwiegend aus Obst, Gemüse, Gras, Grünschnitt. Es wird auch noch Klärschlammkompost hergestellt, auf den wir hier aber nicht näher eingehen, da er zu wenig Huminstoff enthält. Auf das wichtige Kriterium Huminstoff wird später noch eingegangen.

Weitere Bioabfälle sind:

· Früchte

· Kaffeesatz und Teekraut (inklusive Filterpapier)

· Speisereste in kleinen Mengen

· Zerdrückte Eierschalen

· Pflanzen (Blumensträuße ohne Bindedraht)

· Topfpflanzen (Ballen zerhacken)

· Laub

· Rasen-, Strauch- und Heckenschnitt,

· dünne Zweige und Äste

· Kleintiermist von Pflanzenfressern (kein Katzenstreu)

Gesetzliche Definition + Rahmenbestimmung

2.2.2 Kompost

Nach der Definition von http://lexikon.meyers.de/meyers/Kompost kommt das Wort Kompost aus dem Französischen und Mittellateinischen. Er besteht sowohl aus tierischen als auch aus pflanzlichen Abfällen (Kleintiermist, Laub, Gemüseabfälle, Eierschalen). Unter ausreichender Luftzufuhr werden die organischen Substanzen ab- und umgebaut. Man nennt diesen aeroben Vorgang auch Verrottung. Nach einigen Monaten ist die Rotte soweit mit Humin – und Nährstoffen angereichert, das sie als Kompost umgesetzt und verkauft werden kann.

Weiterhin unterscheiden wir zwischen Frisch- und Fertigkompost

Auflistung für Frischkompost =>

Auflistung für Fertigkompost =>

Gesetzliche Definition: Kompost nach Siedlungsabfall => Kompostierung: Abbau bzw. Umbau biologisch abbaubarer organischer Abfälle unter aeroben Bedingungen.

bitte Gesetzesvorlagen heraussuchen =>

2.2 Abholung

Da die Kompostierung den heimischen Müllentsorgern und den einzelnen Abfallwirtschaftsverbänden obliegt wie z.B. der AWV-Nordschwaben, AWV-Chemnitz, BAV uvm., stellen sie auch die Fahrzeuge zur Abholung bereit. Die Kompostierung der Bioabfälle erfolgt auf zwei möglichen Wegen:

1. Organischer Küchen- und Gartenabfälle werden mittels der Biotonne separat erfasst und abgeholt.

2. Kommunale und gewerblicher Pflanzenabfälle werden i.d.R. vom Abfallerzeuger selbst zu Sammelstellen oder direkt zur Verwertungsanlage gebracht.

Bei Pressplattenfahrzeugen wird Presswasser erzeugt, besonders wenn ein hoher Rasenanschnittanteil zugeben wird. Dies ist also schon der erste negative Aspekt, der auftritt, dem man aber mit einer "Rückhaltevorrichtung an der Abkippkante" und somit mit einem höheren Aufwand entgegentritt.

Da die Bioabfälle jede Woche abgeholt werden, verlängern sich somit auch die Standzeiten, was zu Geruchs- und Hygieneprobleme führt. Diese Geruchsemission ist ein weiterer Nachteil, der entstehen kann. Besonders bei belüfteten Sammelgefäßtypen ist der Fliegenbefall "um das zwanzigfache" höher als bei Normalgefäßen. (Fricke et al, S.7)

2.3 Verfahren

2.3.1 Mechanische Vorgänge

In den Kompostierungsanlagen findet eine Vorabsiebung des Frischmaterials (Siebschnitt bei 60mm), die die Belastung des Kompostes mit Glasscherben senkt, da Flaschen und Gläser meistens vor den Umsetzprozessen im unzerkleinerten Zustand vorliegen und mit einer Siebgröße von über 60mm herausgefiltert werden können. (Fricke et al). Die Trennschärfe ist somit ein wichtiges Kriterium in der Vor-, Haupt- und manuellen Nachabsiebung des Frischmaterials. Der Siebvorgang selber führt zusätzlich zu einer Homogenisierung des Frischmaterials und somit zu einem besseren Rottvorgang.


Hier eine grobe Aufstellung der vier typischen Zusammensetzung von Bioabfall, um die heterogene Zusammensetzung in den verschieden Jahreszeiten zu verdeutlichen.

  • Januar bis März: Küchenabfälle, Tannengrün, Blumenabfälle, Laub
  • April bis Juni: Baum- und Strauchschnitt, Beetabdeckmaterialien
  • Juli bis September: Rasenschnitt, Blumen, Küchenabfälle, Wurzelstrünke
  • Oktober bis Dezember: Laub, Baum- und Strauchabschnitt, Fallobst, Küchenabfälle (Fricke et al)

2.3.2 Mikrobielle Vorgänge

bitte aufführen und erläutern =>

3. Qualität von Kompost

Vor gut zwei Jahrzehnten hat der Konsument den organischen Abfall nicht konsequent von Restmüllanteilen wie Glas, Plastik, Metall und Kunststoffe getrennt. Der Kompost erhielt nach dem Rottvorgang dadurch eine minderwertige Qualität, was den Konsumenten wiederum davon abhielt, ihn zu kaufen. Das machte das Kompostieren nicht wirtschaftlich interessant. (Fricke et al).

Besonders die Schwermetallbelastung, die besonders durch die Zerkleinerungsschritte in der Aufbereitungstechnik forciert wurde, war der größte Hinderungsgrund, Kompost zu verkaufen und somit die wertvollen Biorohstoffe in einen Kreislauf zu halten.

  1. Erst in den 80er Jahren erzielten folgende Schritte eine angemessene, nennenswerte Kompostqualität und die Befreiung von "Stör- und Ballaststoffanteilen": Getrenntsammlung im Holsystem garantiert Sortenreinheit
  2. Bessere Erfassung von organischen Küchenabfällen (=> Biotonne)
  3. Vorabsiebung des Frischmaterials kann die Qualität zusätzlich steigern
  4. Einsatz von Drehtrommelfahrzeugen
  5. Modifikation der Zerkleinerungstechnik

Auch die Dezentralisierung von kleineren Kompostierungsanlagen und die damit niedrigeren Fahrtkosten, überzeugen den Konsumenten, sich an dem Biostoffkreislauf zu beteiligen, in dem sie sorgfältig trennen und den Kompost auch wieder kaufen.

Der Konsument hat im Haushalt und in der Küche die Verantwortung für die sorgfältige Getrenntsammlung, und somit trägt er zur Qualitätssicherung in der allerersten Phase des Biokreislaufs bei. Leider kommt es immer wieder vor, dass "Störstoffe wie Lebensmitteldosen, Glas, Johgurtbecher, Flaschen, Lebensmitteleinpackfolien, Kunststofftüten, Stein- und Kunststoffblumentöpfe, Rosendraht, Abdeckfolien etc. in die Biotonne gelangen. Das steigert den Verunreinigungsgrad und senkt die Qualität.

3.1 Qualitätsdaten

Die wichtigsten Daten eines Qualitätskompostes sind:

· Ein hoher Anteil an stabile huminstoffreicher Organik

· Langsame Freisetzen von Pflanzennährstoffen

· Unterdrücken von Pflanzenkrankheiten

· Schadstoffgrenzwerte unterschreiten

· Ausreichend ausgereift

· Wenig Substratzumischung

· Hygienischer guter Zustand

· Geringer Schwermetallanteil

· Schadstoffliste + Grenzwert anfertigen =>

· Substratzumischungliste =>

· Ungefährer Zeitpunkt des Reifegrads =>

· Pflanzenkrankheiten =>

· Hygienefaktoren, hygienische Aspekte =>

· Schwermetallauflistung =>

Schlagwörter: Gütesicherung Kompost, Prinzip => Gewichtsprozent (Gew.%) der Organischen Substanz (OS) in der Trockensubstanz (TS)

3.2 Qualitätskriterien

In Europa setzt sich immer mehr der Humusgehalt als wichtigstes Kriterium für die Qualitätsstufe Kompost durch. Als Kriterium für guten Humus stellen die Huminsäuren dar, deren Untersuchung bisher sehr zeit- und kostenaufwendig waren. Man hat an der Universität für Bodenkultur in Wien ein sogenanntes FTIR-Verfahren (Infrarotspektroskopie) entwickelt, mit dem man rasch und kostengünstig den Huminsäurestatus ermitteln kann.

Beschreibung und Erläuterung des Verfahrens =>

4. Abnahme/Absatz

Die Abnahme des Kompost teilt sich wie folgt auf:

· Landwirtschaft 39%

· Garten- und Landschaftsbau 17%

· Sonderkulturen (insbesondere Obst-, Wein- und Spargelanbau) 13%

· Erdenwerke (Substratherstellung) 10%

· Hobbygartenbau 9%

· Rekultivierung 4%

· Öffentliche Hand 2%

· Sonstige 6%

5. Zusammenfassung, Bewertung, Ausblick

"Die Sortenreinheit des Kompostrohstoffs im Jahresmittel" ist "mit einem Verunreinigungsgrad von 1% sehr zufriedenstellend. Allerdings ist der Verunreinigungsgrad in den Wintermonaten mit ca. 2 Gew.% deutlich höher. Dies liegt daran, dass bei extremen Witterungsverhältnissen fast nur Küchenabfälle gesammelt werden. (Fricke et al). Kompost ist somit als krümeliges Bodenverbesserungsmittel im Gartenbau, in der Landwirtschaft und in anderen Bereichen sehr gut geeignet. Durch seine hohe Qualität und seine positiven Eigenschaften kann eine Rückführung von Humus in die Böden und damit die Förderung der Pflanzengesundheit nur befürwortet werden. (Fricke et al)

Da in jüngster Vergangenheit aber auch immer mehr Anstrengungen unternommen werden, um aus Biorohstoffen wie (......) Sprit und sonstige Energieträger zu gewinnen, stellt die Kompostierung eine mögliche Energiequelle dar, die es gilt zu transformieren: z.B. Gewinnung von Wasserstoff.

Durch das Kompostieren von Bioabfällen und der Gewinnung von Energieträgern könnte man der negativen Entwicklung entgegenwirken, dass immer mehr Ackerflächen nur für die reine Rohstoffgewinnung ausgewiesen werden, um Treibstoff und Sprit zu gewinnen. Die negativen Folgen wie ein immens hoher Wasserverbrauch, die Lebensmittelknappheit und die Förderung der fortschreitenden Unterernährung der Bevölkerung in Entwicklungs- und Schwellenländern sind sehr ernstzunehmende Probleme.

Die Marktchancen für Kompost sind von daher sehr gut, auch wenn viele Kompostierungsanlagen sich noch bessere Absatzmöglichkeiten wünschen ! Es bleibt daher abzuwarten, in welchem Maße Kompost als Düngemittel und/oder als Energieträger sich entwickelt.

Quelle:

Internet:

Meissl Katharina, Smidt Ena & Tintner Johannes, Institut für Abfallwirtschaft, Universität für Bodenkultur Wien, A-1190 Wien, Muthgasse 107,

http://www.wau.boku.ac.at/fileadmin/_/H81/H813/IKS_Files/Lehre/813339/fibel_korr.pdf, März 2007

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Buch:

Grundlagen der Kompostierung, Klaus Fricke, Thomas Turk, Hardy Vogtmann, 1990

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