Freitag, 6. Juni 2008

Otto Wels

Kurz nach der Machtübernahme der NSDAP nach der Reichstagswahl 1933 und der ersten Verhaftungswelle übernahm Wels es für die SPD, die Ablehnung des „Gesetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich“ (Ermächtigungsgesetz) zu begründen, welches die nationalsozialistische Diktatur etablierte. Er tat dies trotz der bereits einsetzenden Verfolgung und der Anwesenheit von SA-Männern im Saal mit einer klaren Absage an den Nationalsozialismus am 23. März 1933. In dieser letzten freien Rede im Deutschen Reichstag sagte er: „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.“ (Quelle: wikipedia.org)

Oft denke über diesen einen Satz von Otto Wels nach, der mir näher steht, als so manch lebender deutscher Politiker. Er erinnert mich auch an Martin Luthers angebliche Abschlussworte auf dem Wormser Reichstag: "Hier stehe ich und kann nicht anders"

Wie sehr wünsche ich mir, dass Politiker mehr Mut haben, unzumutbare Dinge auszusprechen, die dem Bürger wie schwere Lasten auf den Schultern liegen. Doch Mut ist einem nicht angeboren, Mut ist eine Charaktereigenschaft, die man kennenlernt, und für die man sich entscheiden muss. Doch Kalkül, Karrieredenken und Opportunismus überschatten oft die gute Absicht, Mut und Solidarität mit den schwächer gestellten Mitbürgern zu zeigen.

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