Biochemie 5
Matti Adam
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Vorwort
- "Biochemie der Hormone und Vitamine ist einer der gößeren Gebiete im Gegenstandskatalog Biochemie
- Thema ist oft verwirrend und in manchen Teilen auch etwas undurchsichtig
- Es gibt ein paar Sachen, die man hervorragend durcheinanderbringen kann
- deshalb Konzentration auf physikumsrelevante Fakten
- hoffentlich schwappt wenigsten ein klitzekleines bisschen von dem Spaß, den mir dieses Thema bereitet zu euch rüber
- Hormone sind chemische Botenstoffe, die das Zusammenspiel der verschiedenen Zellen in einem vielzelligen Organismus koordinieren.
- Entstehung der "weiter entwickelten" Organismen nur durch Kommunikation möglich => "Zellgeflüster"
- Hormonelle funktionelle System besteht aus:
- regulatorischen Peptiden (Verbindung aus mehreren AS)
- Steroiden (stereó: „das Feste, Starre, Solide + oeides „ähnlich“)
- Zytokinen (+ Erklärung II)
- biogene Aminen
- Neurotransmitter
- Wachstums- und Entwicklungsfaktoren
- Hormone sind Signalstoffe, die bereits in geringer Konzentration wirken (<10^-6)
1.1 Einteilung der Hormone
Klassifikation der Hormone sind beliebte Prüfungsfragen
1.1.1 Einteilung nach der Struktur ... 1
- Aminosäurederivate
- Tyroxin (T4), Trijodthyronin (T3) => Derivate von Tyrosin
- Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin, Melatonin
- Serotonin, Histamin
- Peptid/Proteohormone
- Liberine, Statine
- ACTH, TSH, FSH, LH
- Somatotropin, Parathormon, Calcitonin, Insulin, Glukagon
- Angiotensin II, Gastrin, Sekretin, Leptin
- Steroidhormone
- Glucocorticoide, Mineralcorticoide
- Androgene, Östrogene, Gestagene
- 1,25-(OH)2-Cholecalciferol
- Fettsäurederivate
- Prostaglandine, Prostacycline
- Thromboxane
- Leuktrine
- ... ich schätze mal, dass diese Hormone eine sehr gute Grundlage sind. Ich versuche alle diese aufgeführten Hormone
... weiter geht´s: ...
- mit einem Hyperlink zu versehen
- + eine Strukturformel
- + mindestens drei Gesichtspunkte /Faktoren aufzulisten
- Aminosäurederivate
- haben einfachste Struktur
- direkte Abkömmlinge einer AS
- haben keine Peptidbindung
- Peptid bzw. Proteohormone (Protein=Hormon)
- klassische Eiweißstruktur mit Peptidbindung
- stellen großen Anteil der bekannten Hormone dar
- Merke: Alle Hormone des Hypothalamus, der Hypophyse und des endokrinen Pankreas sind Peptidhormone
- Abkömmlinge des Cholesterins
- Nebennierenrindenhormone
- Geschlechtshormone
- Fettsäurederivate (=Eicosanoide)
- entstehen aus Arachidonsäure
- => die Arachidonsäure besteht aus 20 C-Atomen
- => die Arachidonsäure ist an Phospholipiden in der Plasmamembran gebunden
1.1.2 Einteilung nach den biochemischen Eigenschaften ... 2
- Struktur des Hormons bestimmt seine biochemischen Eigenschaften
- wichtigste Eigenschaft ist die Löslichkeit in Wasser
- lipophile (9 Stck)
- Schildrüsenhormone Tyroxin (T4) und Trijod-Thyronin (T3)
- alle Steroidhormone
- Cortisol
- Testosteron
- Östradiol
- Progesteron
- Aldosteron
- 1,25-(OH)2-Cholecalciferol
- und ihr aktiven Vorstufen
- hydrophile
- alle restlichen Hormone
- fettlösliche Hormone können die Plasmamembran einfach durchdringen, denn diese ist fetthaltig
- hydrophile Hormone scheitern an dieser Aufgabe, denn sie sind wasserliebend
- ergo: unterschiedliches Diffusionverhalten bringt unterschiedlichen Wirkmechanismus mit sich => dieses ist ein äußerst wichtiger Unterschied, auch prüfungstechnisch
- lipophile Hormone wirken intrazellulär !!!
- hydrophile Hormone wirken extrazellulär !!!
1.1.3 Einteilung nach dem Bildungsort ... 2
- wird das Hormon in einem histologisch abgegrenzten Gebiet, spezialisiertem Gewebe (=Drüse) produziert
- oder wird das Hormon von eingestreuten hormonproduzierenden Zellen synthetisiert
- Merke: Glanduläre Hormone werden in Drüsen synthetisiert
- Gewebshormone werden in anderen Geweben synthetisiert
- man sollte für alle Hormone eine Vorstellung haben, zu welcher Stoffgruppe sie gehören
- Alle Hormone des Hypothalamus, der Hypophyse (=Neuro- und Adenohypophyse) und des endokrinen Pankreas sind Peptidhormone
- alle Peptidhormone sind hydrophil
- Schilddrüsenhormone sind die einzigen lipophilen Aminosäurederivate
- Schilddrüsenhormone sind KEINE Peptide
- die fettlöslichen Steroidhormone entstehen aus Cholesterin
Kriterien, nach denen man generell eine Einteilung der Hormone vornehmen kann (4 Stck)
- Struktur
- Löslichkeit im Wasser
- Bildungsort
- funktionelle Gesichtspunkte (z.B. "Wachstum und Entwicklung" oder "schnelle Stoffwechselregulation")
Somatostatin
- Peptidhormon
- hydrophil
- Gewebshormon
- Steroidhormon
- lipophil
- glanduläres Hormon
1.2 Hormon- und Zytokinrezeptoren / Signaltransduktion
Dieses Kapitel ist sehr wichtig, weil ...
- Fragen zu G-Proteinen sind sehr beliebt
- grundlegende Fakten und Vorgänge
1.2.1 Wirkungsmechanismus lipophiler Hormone
- sie bewirken die Änderung der Transkription (v. lat. trans = jenseits, hinüber + scribere = schreiben) spezifischer Gene
- fettliebende Substanzen lösen sich schlecht in wässrigem Milieu => Hydrophobie erzwingt eine vermehrte Bindung an Plasmaproteine
- Eiweißbindung ermöglicht ungehinderteten Bluttransport
Ablösung von der Plasmaprotein/Eiweißbindung ermöglicht Membrangängigkeit:
- frei diffusibel
- Eindringen in die Zelle
- durchquert das Innere
- trifft auf nukleär oder zytoplasamatisch auf sein intrazelluläres Rezeptorprotein
- gehört in die Gruppe der regulierenden Transkriptionsfaktoren
- als Dimer aktiv
- jedes Dimer hat eine Hormon-Bindungsdomäne und eine DNA-Bindungsdomäne
- der Hormon-Rezeptor-Komplex erfährt durch Hormonbindung eine Konformationsänderung => Rezeptoren sind jetzt zur Pärchenbildung fähig
- der Partner ist ein anderer Hormon-Rezeptor-Komplex
- dieser neue dimerisierte Rezeptor kann nun mit der der Zinkfinger-Domäne (sehr beliebter Prüfungsfakt!) an der großen Furche der DNA binden
- durch die Wechselwirkung mit dem Erbstrang wird die Transkriptionsgeschwindigkeit verändert => Änderung der Mengen der hergestellten Enyme und letztendlich der Zellfunktion
- Induktion (=Beschleunigung)
- Repression (=Verlangsamung)
- die Abschnitte an denen die intrazellulären Rezeptorproteine binden heißen Hormone-Response-Elemente => sie sind nur in der Nähe bestimmter Gene vorhanden
Erklärung: Hormon durchquert Membran -> Bindung eines intrazellulären Rezeptorproteins -> dieser Hormon-Rezeptor-Komplex dimerisiert mit einem anderen Hormon-Rezeptor-Komplex -> Bindung an DNA über Zinkfinger -> Transkriptionsbeeinflussung
Merke:
- Lipophile Hormone wirken auf die DNA im Zellkern
- Gene der regulierten Proteine (z.B. Na+/K+-ATP-ase) werden verändert abgelesen (=Induktion oder Repressiondadurch werden Proteine häufiger oder selterner produziert
- Wirkungseintritt im Bereich von Stunden
1.2.2 Wirkungsmechanismus hydrophiler Hormone
- sie durchdringen nicht die Zellmembran
- 3 unterschiedliche Klassen von Membranrezeptoren
G-Protein-assoziierte (7-Helix)-Rezeptoren
- besitzen 7-Transmembrandomänen
- diese Struktur prädestiniert die Interaktion mit einem G-Protein
- Tyrosinkinasen
- Guanylatcyclasen
- nikotinerge Acetycholin-Rezeptor
- ...
G-Protein-assoziierter Rezeptor
- werden in der Signaltransduktion als Schalter verwendet
- Übertragung extrazelläre Signale, die vorher von membranständigen Rezeptoren empfangen wurden, auf intrazelluläre Signalkaskaden
Translationsfaktoren
- If-2,
- Ef-1,
- ... etc ...
kleine G-Proteine
- Ras
- Rab
- Rho
- ...
- bestehen aus alpha, beta und gamma-Untereinheit
- Hauptfunktion übernimmt alpha-Untereinheit => nichtkovalente Bindung an ein Guanninnucleotid
- Hormon wird an einem membranständigen 7-Helix-Rezeptor gebunden
- es entsteht ein Hormon-Rezeptor-Komplex
- dieser bindet intrazellulär ein G-Protein
- der Komplex selber verbleibt in der Membran
- im Ruhezustand hat G-Protein ein GDP gebunden
- durch die Interaktion von Hormon-Rezeptor-Komplex und G-Protein wird der Austausch von GDP gegen GTP katalysiert
- dies ist KEINE Posphorylierung
- aktiviertes G-Protein dissoziiert in alpha-Komponente und beta,gamma-Teil
- der hauptverantwortliche alpha-Teil kann jetzt intrazelluläre membranständige Effektorenzme aktivieren =>
- Adenylatcyclase
- Phospholipase
1.3 Schnelle Stoffwechselregulation ... 12
1.3.1 Insulin ... 12
1.3.2 Glukagon ... 19
1.3.3 Katecholamine ...
1.3.4 Pathobiochemie der schnellen Stoffwechselregulation ... 26
1.4 Hypothalamus-Hypophysen gesteuerte Hormone ... 29
1.4.1 Hypothalamus-Hypophysen-Schilddrüsen-Achse ...30
1.4.2 Die Steroidhormone ... 35
1.4.3 Hypothalamus-Hypophysen-Zona fasciculata-Achse ... 37
1.4.4 Hypothalamus-Hypophysen-Keimdrüsen ... 41
1.4.5 Hypothalamus-Hypophysen-Wachstumshormone ... 44
1.5 Hormone der Neurohypophyse ... 46
1.5.1 Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (=RAAS) ... 47
1.5.2 Atriales natriuretisches Peptid (=ANP) ... 49
1.7 Calcium und Phosphatwechsel ... 51
1.8 Gewebshormone, Mediatoren ... 54
1.8.1 Histamin ... 54
1.8.2 Serotonin (=5-HT) ... 55
1.8.3 Somatostatin ... 56
1.8.4 NO (=Stickstoffmonoxid)
1.8.5 Eicosanoide ... 57
2 Vitamine und Coenzyme
2.1 Fettlösliche Vitamine ... 59
2.1.1 Vitamin A (=Retinol) ... 59
2.1.2 Vitamin D (=Cholecalciferol) ... 64
2.1.3 Vitamin E (=Tocopherol) ... 66
2.2 Wasserlösliche Vitamine ... 68
2.2.1 Vitamin B1 (=Thiamin) ... 69
2.2.2 Vitamin B2 (=Riboflavin) ... 69
2.2.3 Vitamin B3 (=Niacin) ... 70
2.2.4 Vitamin B6 (=Pyridoxin) ... 70
2.2.5 Vitamin B12 (=Cobalamin) ... 71
2.2.6 Folsäure ... 72
2.2.7 Pantothensäure ... 72
2.2.8 Vitamin C (=Ascorbinsäure) ... 72
2.2.9 Vitamin H (=Biotin) ... 73
Index ... 75
Weitere Internetlliteratur:
- Bildung,
- Klassifikation
- Sezernierung
- Hormone der Säugetiere
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