Montag, 29. September 2008

Johann Gottfried von Herder - Die Mechanik des Herzens

Ihr Weisen, mit der Wissenschaft,
Die Welten zu bewegen,
Gebt einem matten Herzen Kraft,
Ein Fünkchen neu Vermögen,
Ach, einen Tropfen Lebenssaft,
sich jugendneu zu regen!
Ich lass' Euch Eure Wissenschaft,
Die Welten zu bewegen.

*der Autor: geb. am 25.8.1744 in Mohrungen (Ostpreußen) als drittes Kind des Kantors und Volksschullehrers Gottfried Herder und seiner zweiten Frau. Er wächst in ärmlichen Verhältnissen auf und besucht die Lateinschule in Mohrungen.

1760 wird er Kopist beim Diakon der Mohrungener Stadtkirche. In der Pfarrbibliothek, mit ihrem großen Bestand antiker und zeitgenössischer Literatur, betreibt er autodidaktische Studien. 1762 erscheint sein erstes Gedicht "Gesang an Cyrus", Immatrikulation an der Universität Königsberg zum Theologiestudium. Er hört Vorlesungen Immanuel Kants und wird sein Schüler.

Seinen Lebensunterhalt verdient er als Nachhilfelehrer. Nebenbei schreibt er literaturtheoretische Texte, Rezensionen und Gedichte. 1764 wird er Kollaborator (Aushilfslehrer) an der Domschule in Riga, 1765 legt er das theologische Examen ab und wird Prediger an der Domkirche und erhält eine feste Anstellung als Lehrer. In den "Rigaischen Anzeigen" und der "Königsbergischen Zeitung" beginnen Beiträge Herders zu erscheinen.

1769 tritt er eine Reise nach Frankreich an. In Paris Bekanntschaft mit Denis Diderot. Auf seiner Rückreise
lernt er 1770 in Hamburg Gotthold Ephraim Lessing und Matthias Claudius kennen. Später Bekanntschaft mit Goethe, den er nachhaltig beeinflusst. Im April 1771 tritt er die Stelle eines Hofpredigers und Konsistorialrats in Bückeburg, der Residenz des Grafen von Schaumburg-Lippe, an.

Mit seiner in Straßburg verfassten "Abhandlung über den Ursprung der Sprache" (gedruckt 1772) gewinnt Herder die Preisaufgabe der Berliner Akademie der Wissenschaften. In dieser Schrift erklärt er die Sprachentwicklung und die Entstehung der Nationalsprachen auf dem Hintergrund der natürlichen geographischen, klimatischen und sozialen Bedingungen eines Volkes.

1773 Heirat mit Karoline Flachsland. 1775 wird er Superintendent in Bückeburg. Auf Vermittlung von Wieland und Goethe wird Herder 1776 in Weimar zum Generalsuperintendenten, Oberkonsistorialrat und Hofprediger ernannt. 1777 erste Auseinandersetzungen mit Goethe. 1801 wird er zum Präsidenten des Oberkonsistoriums ernannt. Am 8. Oktober erhebt der bayerische Kurfürst Maximilian IV. Joseph Herder in den Adelsstand. 1803 Krankheit und Kuraufenthalte in Eger und Franzensbad. August: Reise nach Dresden.

Er stirbt am 18. Dezember 1803 in Weimar.

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