Donnerstag, 2. Oktober 2008

Jakob Kremer - Die Zukunft der Toten

Hoffnung auf persönliche Auferstehung im Wandel der Zeit

Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart
Satz: Setzerei R. Hurler, Notzingen
Druck und Bindung: Henkel-Druck, Stuttgart

Vorwort:

Das Christentum hat nach Ansicht von Kennern der Antike in den ersten Jahrhunderten nicht zuletzt dadurch eine so weite Verbreitung gefunden, weil es "in einem Zeitalter" der Angst" (E:R: Dodds) das Evangelium von der Auferstehung und dem ewigen Leben verkündete. Diese Botschaft froher Hoffnung ist vielen Menschen unserer Zeit fragwürdig geworden. Viele vermögen nämlich die traditionelle Erklärungen der biblischen Botschaft und die damit verbundenen Vorstellungen von Tod und Auferstehung - gefördert durch viele bildnerische Darstellungen - nicht mit ihrem sonstigen Wissen in Einklang bringen. Darum fällt es selbst Christen schwer, auf die Frage nach der Zukunft der Toten eine zuverlässige Antwort zu geben.

Dieses Buch möchte weitesten Kreisen den Weg weisen, die Bibel auch in unserer Zeit als zuverlässiges und ermutigendes Wort Gottes vernehmen. Diesem Ziel dienen die hier vorgelegten grundsätzlichen Erörterungen zum Thema Tod und leibliche Auferstehung, die auf den Unterschied zwischen früheren und heutigen Erklärungen eingehen. Die Erwägungen zur Vision des Ezechiel zeigen an einem alttestamentlichen Beispiel, wei wenig landläufige Vorstellungen von der Auferstehung der Toten dem biblischen Text gerecht werden. Die Auslegung der Lazarusgeschichte erschließt die volle Bedeutung des Evangeliums, das Jahrhunderte hindurch, die kirchliche Totenliturgie prägte.

Der angefügte Bildteil illustriert, wei unterschiedlich die Bibel im Laufe der Jahrhunderte aufgefasst wurde un wie berechtigt, ja notwendig es darum ist, die Botschaften der Heiligen Schrift in die Sprache von heute zu übersetzen. Das wiedergegebene Gebet weist den Weg, wir wir ältester kirchlicher Tradition gemäß auch heute noch für die Toten beten können.

Wien, Osterzeit 1988 Jakob Kremer

Vorwort

I. Haben Tote noch eine Zukunft ?
  • Traditionelle Erklärungen und Vorstellungen
  • Neuere Sicht von Tod und Auferstehung
  • Zusammenfassung

II. Können Tote wieder lebendig werden ?
  • Analyse und Aussage von Ez 37,1-14
  • Verschiedene Auslegung des Textes
  • Folgerungen

III. Lazerus - das große Zeichen
  • Analyse von Joh 11,1-46
  • Untersuchung der Entstehung und Herkunft
  • Überblick über die Wirkungsgeschichte
  • Die Lazarusgeschicht als Christusverkündung un Wort Gottes an uns

IV. Darstellung der Auferweckung des Lazarus

V. Gebet für Verstorbene

Literatur- und Bildnachweis

a) ... in Anlehnung an das Gespräch mit BJ und ES mehr über Glauben als über Religion ... Religion ist eine Institutionalisierung (Gefahr des Missbrauchs wird stets unterschätzt), Glauben ist eine persönliche Lebenserfahrung. BJ ist zum Glück ein gemäßigter Moslem, der nicht so hitzig wie andere islamischen Glaubensbrüder debattiert, eher in Ruhe seine Einstellung und Überzeugungen vermittelt ... peinlich, peinlich, dass ich die Bücher der Bibel nicht mehr auswendig auflisten konnte ... !

b) ... in Erinnerung an die Kindheit, wo man sehr früh durch die Arbeit von Mutter und Vater den Werdegang eines Menschen durch Frembeobachtung kennenlernt: von der schmerzhaften Geburt, über fröhliche Hochzeiten und Taufen bis hin zur trauervollen Sterbebegleitung und Beerdigung, wo man als kleines Kind gar nicht so recht versteht, warum die Menschen ausgerechnet an einem schönen Sonnentag weinen: "...Asche zu Asche, Staub zu Staub ... " => sehr sinnstarker Spruch, aber früher als Kleinkind erschien er mir doch manchmal merkwürdig, sobald ich einen toten Igel oder Vogel gesehen habe, die von Maden und Würmern zerfressen und zerlegt wurden => besser fand ich dann den Spruch: "Aus Erde bist du gemacht, zu Erde sollst du werden !"

c) ... der Glaube an einem Leben nach dem Tod ist dem Egoismus des Menschen geschuldet, der einfach nicht begreifen kann, warum ausgerechnet er diese Welt verlassen muss ... der Mensch nimmt sich nach wie vor einfach zu wichtig, als dass er akzeptieren kann: mit dem letzten Atemzug vergeht auch der Mensch ... und trotzdem will er permanent existent bleiben => von daher ist die Jenseitsvorstellung eine globale und ewig egozentrische menschliche Vorstellung ...

d) ... solange man nicht den Beweis antreten kann, dass es kein "Weiterleben" nach dem Tod gibt, sollte man den Menschen den Glauben lassen, dass nach dem körperlichen Tod eine weiterführende Existenz möglich ist ...

e) ... jeder Mensch ist ohnehin lebendig, solange man sich seiner erinnert: z,B. Hitler - der freut sich, dass er bei manchen Unverbesserlichen und bei vielen Neo-Nazis als Geist in deren Köpfen herumspuken darf. Ein Geist, der heute noch schreit: "Die anderen sind schuld, wir sind die Guten".

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