Sonntag, 9. November 2008

Ein Jahrtausend deutscher Geschichte

Teil V: Wallenstein und der Krieg

... komisch: habe gedacht, dass Martin Luther, wie letztes mal angekündigt, kommt. Habe übersehen, dass der Folgeteil vom Sonntag immer am Dienstag Abend gesendet wird ... somit den Reformator Martin Luther verpasst ... aber nicht so schlimm, da ich über ihn naturgemäß etwas mehr weiß, also über die Kaiser, Päpste, Fürsten, Bischöfe und Herzöge ...

Schwerpunkt Wallenstein:
  • in Prag 1618 (?) im protestantischen Prag fängt die ganze Scheiße an
  • katholische königliche Gesandte (?) werden aus dem Fenster des Rathauses geworfen
  • laut Geschichtsschreibung kommen sie körperlich glimpflich davon, aber die Spirale der Gewalt fängt jetzt erst an !
  • Böhmen wählt einen Gegenkönig
  • daraus entsteht der 30jährige Krieg mit dem unsäglichen Leid von Bauern, Land und Stadtbevölkerung
  • ein Herr namens Wallenstein der sich als sehr guter Organisator erweist und mit Privateigentum ein Heer finanziert, steigt zum Generalissimo des Kaisers/Königs auf
  • der Krieg wird durch Schusswaffen modernisiert
  • Wallenstein: "Mein König, überlasst mir die Kriegsführung, ich stelle ein Heer von 50.000 Mann auf, denn ein Heer mit 50.000 Soldaten ist leichter zu versorgen als eins mit 30.000"
  • das Prinzip: "Der Krieg ernährt den Krieg" => marodierende Soldaten, Beutegut, verzweifelte Bauern, die ihr Überleben nur noch im Dienst als Soldat sehen etc. stellen den Unterhalt der mordenden Heuschreckenarmee sicher
  • das protestantische Magdeburg wird niedergemacht, jeder zweite Bürger kommt um: ein unbeschreibliches Grauen und Greuel
  • Zeitzeugen: Gropius und Opitz (?)
  • Wallenstein wird entmachtet, katholische Würdenträger und Fürsten fürchten zu sehr die Machtstellung dieses Emporkömmlings und des Kaisers: erfolgreich treiben sie ein Keil zwischen dem ehemals erfolgreichem Kriegsduo
  • der protestantische schwedische König greift in das Geschehen ein und unterstützt nach anfänglichem Zögern der evangelischen Kurfürsten die Protestanten
  • es erfolgt ein Gegenzug, Norddeutschland inklusvive Mecklenburg wird wieder zurückerobert
  • die schwedischen Soldaten sind nicht minder grausam als das deutsche kaiserliche Heer
  • der Schwedentrunk: dem Feind wird Gülle (flüssige Scheiße) eingetrichtert => der Magen bläht sich auf: dem Sterbenden wird auf dem Bauch getreten oder das Opfer wird anschließend mit Brettern erschlagen, bis die Scheiße wieder aus ihm rausquillt
  • Gustav steht vor den Toren Münchens, die Bewohner fürchten einen Vergeltungsschlag für Magdeburgs grausames Schicksal: sie übergeben Gustav die Stadtschlüssel
  • Wallenstein wird wieder eingesetzt: Schlacht bei Leipzig: 18.000 stehen 18.000 Soldaten gegenüber
  • Gustav fällt im Kampf und auch Wallenstein entkommt nur knapp dem Tod
  • ihm wird zum ersten mal klar: in diesem Krieg kann es keinen Gewinner geben
  • Höhepunkt der unterschiedlichen Auffassung von Kriegsführung, Zielen und Motiven und Durchführung von Wallenstein und dem Kaiser
  • Wallenstein wird geächtet und sucht Zuflucht in (???), dort wird er von eigenen bestochenen Soldaten gemeuchelt und getötet => ein Jahr erkennt auch der deutsche Kaiser: so geht es nicht weiter
  • es entsteht ein brüchiger Frieden zu Prag (17 Jahre nach Kriegsanfang), weil die Großmächte Frankreich und Schweden nicht mit einbezogen wurden
  • 1648 (?) endgültiger Friedenschluss mit deutschen Kurfürsten und Fremdmächten in den noch nicht zerstörten Städten Münster und Osnarbrück => der Westfälische Frieden, ein bis dahin beispielloses Friedensabkommen in Europa
Fazit:
  • aus der Geschichte lernen, bedeutet seine eigene Person und Biografie im Zusammenhang der geschichtlichen Ereignisse zu sehen
  • der Westfälische Frieden ist ein zentraler Gedanke, ein zentrales Geschehen europäischer Geschichte, er könnte ein Samenkorn für das Verständnis von Völkerfrieden sein !
  • auch wenn der Föderalismus mit so viel Blut und Leid geschrieben worden ist, so ist er langläufig die bessere Alternative zum Zentralismus
  • Wallenstein zeigt als einer der ersten Kriegsherren und -antreiber: er hat kein Interesse an Glauben und Religion oder höheren Zielen, sein Ziel ist die Autonomie seiner Armee, eine gute Organisation und die Sicherstellung seiner Macht
  • er stellt für mich den Prototyp aller heutigen Kriegsführer wie Hitler, Stalin, Bush, Putin, Gadaffi, Mao-Tse-Tung und viele anderer tausender lokaler und internationaler Verbrecher dar: religiöse und eherne Ziele werden augenscheinlich ausgegeben und vorgegaukelt, letztendlich geht es aber nur um die Sicherung seines eigenen Machtimperiums: der höchste Preis => das Menschenleben anderer !!!
mehr unter: www.zdf.de/ZDFmediathek
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... echt gut gemacht, wie man auf den 5-Strängen Punkt für Punkt oder beliebig die Beiträge sich anschauen kann ... !

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