- Korngrößen in einem Haufwerk verteilen sich nach mathematisch mehr oder weniger beschreibbaren Gesetzmäßigkeiten
- Die Kornverteilung wird durch eine Prüfsiebung ermittelt
Deutschland: DIN 4187
Europa: ISO R-565
- Sieböffnungen werden in mm gemessen
- Normreihen: R5/R10/R20
- USA: nach Tyler, Siebgröße mesh, Maschen je inch²
Wie sieht eine tabellarische Prüfsiebung aus ?
- Wir erstellen eine Tabelle mit drei Spalten:
Kornklasse in mm (1. Spalte)
Siebrückstand in % (2. Spalte)
Rückstand kumuliert (3.Spalte)
- Wir beginnen mit dem Sieb mit der größten Maschengröße, z.B. 100mm, sie wird in Spalte der Kornklasse eingetragen.
- Nun wird das Material gesiebt. Alles was auf dem Sieb verbleibt, also nicht durch das Sieb gefallen ist, nennt man den Siebrückstand. Dieser Teilgröße der Gesamtmasse wird in die zweite Spalte eingetragen, z.B. 5 %
- Der gesamte Rückstand (kumuliert) beträgt also nach der 1.Siebung 5 Prozent, und wird in die dritte Spalte eingetragen
- Nun wird das Material, was durch das Sieb gefallen ist mit der nächstkleineren Maschengröße erneut gesiebt, z.B 80-60 mm.
- Der Siebrückstand wird ermittelt, in Spalte 2 aufgetragen und zu der dritten Spalte "Kumulierter Rückstand" addiert
- Dieser Vorgang wird bis zur kleinsten gewünschten Siebung durchgeführt
- In Geotechnik wurde vermittelt, dass man ab einer Größe bzw. Kleinheit eine Schlämmung durchführen muss.
Kornverteilung
- Siebanalyse und Auswertung wird nach DIN 22019 durchgeführt
- Ungleichförmigkeitszahl U = d60 / d10
- Krümmungszahl C = d²30 / (d10 * d60)
- Abzisse: Korngröße, z.B. von 0,1 bis 100mm
- Ordinate: Siebrückstand in Prozent
- Es ergibt sich eine Sieblinie von rechts nach links abfallend
- die Werte werden aufgetragen, allerdings werden die Punkte nicht miteinander verbunden, sondern es wird eine Ausgleichsgerade gezogen.
- Es gibt auch noch die Darstellung im RRSB-Netz (DIN 66 141)
- Kornverteilung Organik Siebrückstandskurve
- Kornverteilung Kst - folienf. Siebrückstandskurve
- Kornverteilung Textilien Siebrückstandskurve
- KlassierungKornverteilung PPK Siebrückstandskurve
Klassierung allgemein
Siebklassierung:
Stromklassierung
Warum muss man Klassieren ?
1. Konfektionieren von Stoffen für die nachfolgende Verwendung:
2. Abtrennen von Grob-bzw. Feinkorn, wenn dieses im folgenden Prozess stört
3. Abtrennen einer Kornfraktion, in der bestimmte Eigenschaftsmerkmale angereichert sind, z.B. organische Verunreinigungen nach Aufschlusszerkleinerung z.B. Überkorn (Folie) aus Bauschuttzerkleinerung nach Prallzerkleinerung
4. Konfektionierung für weitere Trennvorgänge, die nur bei engem Körnungsband möglich sind
5. Entlastung einer Zerkleinerungsanlage durch Abscheiden des Feingutes;
Siebvorgang (schematisch)
Offene Siebfläche A0
Gilt in jedem Fall, dass eine große offene Siebfläche das beste Ergebnis liefert ?
Wahrscheinlichkeit W
Wahrscheinlichkeit, dass ein Korn mit dem Durchmesser d auf eine Sieböffnung trifft:
Siebklassierung:
- Hier werden Korngemische nach Körngrößen getrennt => man kann nicht jedes einzelne Korn nach seinem Durchmesser messer, von daher wird eine Klassierung durchgeführt !
Stromklassierung
- Hier werden die Korngemische nach ihrer Sinkgeschwindigkeit eingeteilt
- Trennmedium: Wasser oder Luft
- Voraussetzung: alle Körner weisen die gleiche Dichte auf! !!!
Warum muss man Klassieren ?
- In der Regel erhält der Aufbereiter ein heterogenes Abfallgemisch. Der Kunde möchte aber ein aufbereitetes homogenes Produkt kaufen.
1. Konfektionieren von Stoffen für die nachfolgende Verwendung:
- z.B. Bauschutt 16-32, 0-32 mm
- z.B. Splitt für Asphaltbeton 0-11 oder 2-11 mm
- z.B. Kompost <>
2. Abtrennen von Grob-bzw. Feinkorn, wenn dieses im folgenden Prozess stört
- Grobteile beschädigen die Anlagentechnik oder führen zu Verstopfungen im Förderweg
- Feinteile (z.B. Staub, Schluff) mit negativem Einfluss auf Sichtprozesse
3. Abtrennen einer Kornfraktion, in der bestimmte Eigenschaftsmerkmale angereichert sind, z.B. organische Verunreinigungen nach Aufschlusszerkleinerung z.B. Überkorn (Folie) aus Bauschuttzerkleinerung nach Prallzerkleinerung
4. Konfektionierung für weitere Trennvorgänge, die nur bei engem Körnungsband möglich sind
5. Entlastung einer Zerkleinerungsanlage durch Abscheiden des Feingutes;
- sog. Mühlen -Klassierer -Kreislauf
- Beispiel: Rotorschere "<150mm"
Siebvorgang (schematisch)
- auf ein leicht geneigtes Siebförderband wird ein heterogenes Korngemisch (=Haufwerk) aufgetragen (=A)
- aufgrund der Schwerkraft F fallen durch definierte Lochgrößen (=L) kleinere Körner durch das Förderband
- größere Körner werden weitertransportiert (=G)
Offene Siebfläche A0
- l = Sieböffnung, Breite * Länge, Durchmesser
- s = Stegbreite zwischen zwei Sieböffnungen
- d = Korndurchmesser
- A0 = 100 * l² /(l+s)²
- A0 = pi * 100 * l² /4 * (l+s)²
- l = 100mm (=0,1m)
- s = 30mm (=0,03m)
- Quadratloch A0 = 0,01 / 0,0169 = 59,17 %
- Rundloch A0 = 3,14 * 0,01 / (4 * 0,0169) = 46,47 %
Gilt in jedem Fall, dass eine große offene Siebfläche das beste Ergebnis liefert ?
- Das Ergebnis hängt davon ab, wie sich das Sieb bewegt
- im Praktikum wurden z.B. in einem Trommelsieb Sperrholzsplitter verschiedener Dicken und Längen gesiebt. Hätte man das Trommelsieb unendlich lang gedreht, so wären fast alle Teile durch die Drehbewegung senkrecht durch die Löcher gefallen.
- Im Rüttelbandsieb haben die länglichen Teile durch die reine eindimensionale Rüttelbewegung weniger die Chance senkrecht durch die Löcher zu fallen, der Reinheitsgrad ist hier größer
Wahrscheinlichkeit W
Wahrscheinlichkeit, dass ein Korn mit dem Durchmesser d auf eine Sieböffnung trifft:
- es werden drei Wahrscheinlichkeiten (W1, W2, W3) aufgezählt
- W3 = A0 * (1 - d/l)²
- Abhängigkeit von A0 und Korndurchmesser zur Sieböffnung
- d.h. je näher d an l liegt, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit für das Passieren einer Sieböffnung
- -Kapillarwasser
- -Zwickelwasser
- -Adsorptions
- -Adhäsionswasser
- Von der Siebmaschine wird eine Kraft (FS) auf die abzusiebenden Körner übertragen
- Siebung ist dann erfolgreich, wenn FS >> FBW
- Für FBW> FS muss die Siebklassierung durch Transportwasser unterstützt werden, die Schleppkraft des Wassers ergänzt die Siebkraft
- Die nasse Siebklassierung kann wegen der Wasserschleppkraft erfolgreicher sein als die trockene Siebklassierung
- Bei Prüfsiebung kennzeichnen, ob trocken oder nass gesiebt wurde! Ergebnisse fallen unterschiedlich aus!
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