Samstag, 21. März 2009

42. Essener Tagung - Einführung

Vorwort und Einführung durch Prof. Dr. Ing. Pinnekamp

Die eine Hälfte alle Vorträge wird im großen Europasaal gehalten, die andere im kleineren Brüsseler Konferenzraum. Ein "chairman" umschreibt kurz das Hauptthema des jeweiligen Blocks, skizziert ganz kurz das jeweilige Vortragsthema und stellt die Redner vor.

Allen Vortragenden steht eine Redezeit von 15min zur Verfügung, die folgendermaßen vorgegeben wird. Am Rednerpult steht eine dreifarbige Ampel: zuerst leuchtet Grün auf, wenn sich die Zeit dem Ende nähert, wechselt die Farbe auf Gelb, die Farbe Rot erscheint zum Schluss und signalisiert dem Redner: hat du deine Zusammenfassung formuliert, bitte komme zum Fazit und Ausblick. Danach erlischt die Ampel. Die wenigsten schaffen es, die vorgebene Redezeit einzuhalten ;-) Oft werden wegen der knappen Zeit Kommentare in ähnlichen Worten zum Besten gegeben:
  • "Oh, ich sehe gerade, die Ampel leuchtet Rot, ich muss mich wohl beeilen."
  • "In Anbetracht der knappen Zeit, verzichte hier auf die nähere Erläuterung, sie können Einzelheiten dem Skript entnehmen."
  • "Ich stelle zufrieden fest, dass ich unter der vorgegebenen Zeit geblieben bin und schenke somit meinem Nachredner 30 Sekunden."
  • "Vielen Dank für die 30 Sekunden von meinem Vorredner, ich werde diese Zeit sinnvoll nutzen !"
  • "Können Sie bitte die Ampel auf Grün stellen, oder ist meine Rede schon beendet, bevor sie angefangen hat ?"

Nach drei oder vier Vorträgen setzen sich die Referenten an den Podiumstisch zum "chairman" und stellen sich einer ca. 15-30minütigen Diskussion. Sowohl der chairman als auch die Referenten können Fragen stellen. Die Fragenden aus dem "Fachpuplikum" begeben sich zu den Mikrofone, die sich in den Seitengängen befinden. Danach ist ein Block von insgesamt vier pro Tag beendet, es folgt eine kleine Pause, die Mittagspause oder das Ende der Veranstaltungstages.

***

Vor Beginn der Tagung schlürft Prof. JP noch gemütlich einen Kaffee und plaudert ein wenig mit einem Fachkollegen. Man sieht ihm an: ein alter Hase, dem nichts aus der Ruhe bringen kann. Der Raum ist noch nicht ganz gefüllt, liegt wohl daran, dass auf der A4 mal wieder Stau ist, so seine Worte.

Begrüßung aller Teilnehmer (von ca. 800) - Schwerpunkt der Tagung liegt auf Arzneimittel, aber auch andere Themen werden behandelt wie:
  • Perspektiven der EU-Abfallrahmenrichtlinie
  • Verwertung von Ersatzbaustoffen
  • Abwasserableitung
  • Trinkwasser - Aufbereitungsverfahren
  • Energie und Abwasser
  • Managementstrategien
  • Abwasserreinigung
  • Wasserrahmenrichtlinie
  • Klärschlammentsorgung
weiter:
  • für die heutige Tagung: Arzneimittel
  • in geringen Mengen in Oberflächenwasser
  • in noch geringeren Konzentrationen im Trinkwasser
  • es können schon viele Stoffe dedektiert werden, allerdings fällt die Bewertung mancher Stoffe schwer => politische Entscheidungen sind von Nöten
  • nicht alle Fragen können beantwortet werden, hinsichtlich dieses Themas
  • Hinweis auf 30 Fachaussteller im Foyer => Donnerstag findet im Konferenzraum das Technologieforum statt, wo die einzelnen Firmen ihre Produkte vorstellen (kostenloses Mittagessen)
  • Prof. JP bittet auch alle Teilnehmer, am Ende der Veranstaltung ein Evaluationsbogen + gewünschte Themen für die nächste Tagung auszufüllen
Der 1. Vortrag gehört traditionell dem Umweltministerium:

Staatssekretär Dr. jur. Alexander Schink (MUNLV, NRW, Düsseldorf)
  • Kurze Vorstellung des Themenblöcke
  • es gab Zeiten, da wurden die Fachleute regelrecht von der Presse "gejagt"
  • Schwerpunktsanalyse
  • Gratulation zum 70.Geburtstag v. Prof. Dr. Ing.Dohmann
  • Verbindung zwischen Praxis Wasserunternehmen + wasserwirtschaftliche Forschung
  • es wurden viele Entwicklungen angestoßen, Danksagung
  • umweltpolitische Themen im Fokus
  • Klimawandel (Klimaschutz und Anpassung)
  • Gewässerschutz und ökologische Gewässerentwicklung
  • Steigerung der ökologischen Vielfalt der Gewässer
  • Mikroverunreinigungen in der aquatischen Welt
Er stellt noch mal klar heraus, dass NRW als einer der dichtbesiedelsten Bundesländer vor besonderen Problemen steht, da die Gewässer multifunktional sind:
  • sie dienen gleichzeitig der Erholung, der Trinkwasserversorgung und als Abwasser
Es besteht hoher Handlungsbedarf, um die Qualität zu sichern:
  • Verbesserung der chemischen Analytik => immer mehr Stoffe können nachgewiesen werden
  • Humantoxikologie: es existieren rudimentäre Erkenntnisse, wenn überhaupt
  • rechtliche Regelungen
  • Wasserbehörden müssen sich verstärkt mit diesem Thema befassen
  • Forschung muss kommunizierbar, also der Öffentlichkeit und Politik vermittelbar sein
  • Überwachung, Identifikation und Bewertung der schädlichen Stoffeinträge
  • Maßnahmen nach dem Multibarriereprinzip
1)
  • Anlagen zur Früherkennung laufen zu oft isoliert nebeneinander her
  • Vernetzung ist angestrebt, dadurch steigt die Erkenntnis
  • Monitoring
  • Verzahnung von Ab-, Oberflächen-, Roh- und Trinkwasserüberwachung
2)
  • Schnelle Bewertung von Stoffen hinsichtlich ihrer Trinkwasser- und Gewässerqualität
Programm "Reine Ruhr":
  • Wasserwirtschaft a.d. Ruhr
  • die Ruhr ist ein wichtiger, aber auch wasserwirtschaftlich problematischer Standort
  • für 4 Millionen Menschen stellt sie Trinkwasserversorgung und Abwasser zugleich dar
  • es sind enorme Anstrengungen zu meistern ! Zum Beispiel: Vermeidung des Schadstoffeintrags an der Quelle
  • Erweiterung des Anlagen...?
Er erwähnt auch noch eine Expertenkommission:
  • unabhängige wissenschaftliche Begleitung
  • Hr.Prof Dr.Esener
  • Hr.Prof.Dr.rer.nat.Kimmen (?)
  • Dr.techn.Kroiss
Schiffsladungen erforden B.

Maßnahmen an der Quelle (diffuse und punktuelle)
  • nicht immer möglich: z.B. Toilette
  • Punktquellen sollen identifiziert werden
  • Kosten-Nutzen-Effizienz
  • Industriebetriebe
  • Bewusstsein in Krankenhäusern schaffen
  • Stoffvermeidung bzw. Minderung
  • Krankenhäuser, Altersheime, Apotheken,
  • Haushalte, (wenn die Leute ohne Sinn und Verstand Medikamente einfach in die Toilette oder in den Abfalleimer schmeißen - habe ich das richtig verstanden, dass es sogar noch Apotheken gibt, die alte Medikamente nicht annehmen ? )
  • Landwirtschaft
Investitionsprogramm NRW:
  • Fördersatz von 70%
  • seit 2008 jährlich bis zu 60 Mio E aus Mitteln
  • 10 Forschungsthemen
  • Ausschreibung MUNLV-NRW
  • zusätzliche Maßnahmen bei der TW-(Trinkwasser)-Aufbereitung
  • Mindeststandards der TW-Aufb.
  • Arnsberger Vereinbarung vom 25.August 2006 (Ergänzung 19.12.2007)
  • ist der Stand der Technik vorgegeben?
Kommunikation (Info & Austausch):
  • Internetpräsenz
  • Öffentlichkeit erwartet zu Recht die Bekanntgabe von Ergebnissen
  • führt zur erheblicher Presseaktivität: ist die Problemlösung schon da, bevor überhaupt die Forschungsarbeit begonnen hat ?
  • regelmäßige Kritik, trotzdem ist die Transparenz das Kernstück des Hauses => berechtigtes Misstrauen, wenn keine Transparenz vorhanden ist
Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie:
  • Ende 2008
  • 55.000 km Gewässer
  • 2.500 km in naturnahes Gut umwandeln => Programm "Lebendige Gewässer in NRW"
bis 2027:
  • 40% der Oberflächengewässer in gutem ökologischen Zustand bringen
  • 60% sollen ein gutes ökologisches Potenzial erreichen
  • 2200 Gewässerkilometer mit "Trittsteinen"
  • Verbesserung der Durchgängigkeit
  • Kosten bis 2027 => 2,1 Milliarden Euro
  • Förderung der Maßnahmenträger bis zu 80%
  • Kosten für das Land ca. 80 Mio Euro / Jahr
  • anthropogene Einträge sind zu hoch, um das Ziel 2015 zu erreichen
  • restlichen 20 % von Gemeinden, Wasserverbänden etc.
  • Homepage mit "Förderfibel"
Hochwasserschutzgesetz NRW bis 2015, Zweiteilung in:
  • große Gewässer, Deichverlegung, Bau von Rückhalteräumen, etc.
  • kleine Gewässer: ... (Folie zu schnell weg, das wird im Verlauf der Tagung noch öfter passieren, da die Geschwindigkeit enorm hoch ist)
Umsetzung der EG-Richtlinie
  • Hochwasserschutzpolitik
  • Hochwasserisikomanagement/regime (für Flussgebiete)
  • bewährt Elemente integrieren
  • umfassende Beteiligung der Betroffenen
=> große Aufgaben, Impulse von dieser Tagung

Prof. JP kommt wieder, es werden Preise für wissenschaftliche Arbeiten vergeben:
  • beste Diplomarbeiten
  • beste Doktorarbeiten
  • Oswald: die Preisträger sind schon informiert
  • IWFF: die Preisträger wurden erst vor einigen Stunden ermittelt (wie beim Oscar ;-)
  • seit 1981 wurden 98 Diplomarbeiten gewertet mit ca. 173.000 Euro
  • alle relevanten Unis wurden angeschrieben
Begutachtung + Bewertung
  • manchmal heikle Aufgabe, da die besten Arbeiten ausgewählt wurden, wo der qualitative Unterschied sehr gering ist
  • Zustimmung des Vorstandes
  • diesmal: 2 mal 2.Preise
Verleihung des Oswald-Schulze-Preis
  • 1. Platz: Katrin Feldmann (3000E)
  • 1. zweiter Platz: Ludwig Steiger (1500E)
  • 2. zweiter Platz: Niklas K. (1500E)
es erfolgen Einzelfotos + Gruppenfoto

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Pause

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Verleihung des IFWW-Förderpreis:
  • jedes Jahr wird der Nachwuchs prämiert
  • wir brauchen immer wieder neue Gedanken und neue Lösungen, die wirtschaftlich aber auch effektiv sein müssen
  • die Wasserwirtschaft ist pro aktiv, sei handelt aus sich selber heraus
  • 11Promotionsarbeiten + 9 Diplomarbeiten
  • alle Arbeiten sind gut, werden nach ganzheitlichem Aspekt bewertet
  • 5 Doktor- und 5 Diplomarbeiten in engerer Auswahl
=> 10 interessante Aufgaben werden ausgestellt

Kritierien
  • Praxisbezug
  • Kreativität
  • Poster
  • Effektivität
  • Wirtschaftlichkeit
Schlussbemerkung vom Staatssekretär:
  • er wäre gerne nebenan ins Casino gegangen, um mehr Preise verleihen zu können.
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Pause

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Blockgestaltung (es folgen 4 Vorträge) wird durch Prof. JP vorgestellt, hier muss er einmal ganz kurz auch gestandene Spitzenforscher u. Ing. zur Ruhe ermahnen ;-)


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