Donnerstag, 29. Oktober 2009

... hinweg der Drogenkonsum in den Vereinigten Staaten allgemein zugenommen hatte, einschließlich des Marihuanakonsums.

Längsschnittuntersuchungn ergaben ebenfalls ein Anwachsen der Verbreitung des Cannabiskonsums. Waren es im letzten Jahr des High-School-Besuchs 1969 6% tägliche oder wöchentliche Konsumenten, so waren es 1974, also fünf Jahre nach dem Berufsschulabschluss, 21% dieser Gruppe. Die Beobachtung einer Gruppe von Studenten an kalifornischen Hochschulen erbrachte ein Anwachsen des Konsums von Cannabis zwischen 1968 und 1975 bei praktisch allen Untergruppen, die nach Semester und Häufigkeit des Konsums eingeteilt worden waren [Secretary of Health, 5. Report, 1975]

Eine Repräsentativuntersuchung von 2.500 20- bis 30-jährigen männlichen Amerikanern im Zeitraum von Oktober 1974 bis Mai 1975 ließ einen Anteil von Cannabiserfahrenen von 55% erkennen. 38% dieser Stichprobe hatten Cannabis in den letzten Jahren 1974/75 konsumiert. 11% der Gruppe hatten Cannabis mehr als tausendmal benutzt, 11% hatten die Substanz in den letzten 24 Stunden vor der Erhebung letztmals konsumiert. Auch die Ergebnisse dieser Untersuchung sprechen also für einen steigenden Trend in der Verbreitung des Cannabiskonsums in der untersuchten Alters- und Geschlechtsgruppe.

8-13% der jugendlichen Cannabisprobierer gingen zu regelmäßigem Konsum über. Bei den 20- bis 30-Jährigen waren es 15% und bei den 20- bis 24-Jährigen 17%, die nun regelmäßig Cannabis nahmen.

Ergänzende Untersuchungen ergaben, dass die mehr traditionell-konventionell ausgerichteten Jugendlichen seltener Cannabis konsumierten als die progressiv eingestellten.
  • was bedeutet progressiv in diesem Zusammenhang = fortgeschrittener, dauerhafter Konsum ?!
So waren Verheiratete seltener Cannabiskonsumenten als solche, die unverheiratet mit einem Partner zusammenlebten. Auch Arbeitslose und Benutzer von Alkohol und Tabak nahmen eher Cannabis als die jeweils entgegengesetzte Gruppe. Cannabiskonsum scheint danach häufig eines generellen Verhaltens- und Einstellungsmusters zu sein, dessen Hauptkennzeichen die so genannte Nonkonformität darstellt. Haschischkonsum als des Anderssein, als Ausweis der Zugehörigkeit zu einer Elite, als Ausdruck der Abweichung von der Mehrheit: Das dürfte auch eine der Motivation zum Konsum der Droge überhaupt sein.

Einen Überblick über die internationale Situation über Europa hinaus gibt der Bericht der WHO von 1997. Danach betrug in den USA die Lebenszeitprävalenz 1975 bei 47% unter Absolventen der Sekundärschule, die 16-18 Jahre alt waren. Den hö,chsten Stand gab es mit 60% 1980, in der Folge fiel die Prävalenz ab bis 1993 auf 35% und ist seither wieder angestiegen (1996: 45%). Die 12-Monatsprävalenz war 1975 40% bei dieser Altersgruppe, fiel Anfang der 90er Jahre auf 22% ab und ist 1996 bei 36% angelangt. Auch bei den Jüngeren zwischen14 und 17 Jahren gab es Mitte der 90er Jahre einen starken Anstieg der Prävalenz in den USA.

Die Zahlen über die Verbreitung des Cannabiskonsums in den USA zeigen, dass dort 36,9% der Erwachsenen im Alter von über 12 Jahren über eine Lebenszeiterfahrung mit Cannabis verfügen, in der jüngsten Zeit gaben sie entsprechend dem National Household Service of Drug Abuse [s. Substance Abuse 2002] von 2001 an, in 9,3% der Fälle während der letzten zwölf Monate Cannabis konsumiert haben. Die Lebenszeiterfahrung mit Cannabis und der Konsum dieser Droge in der jüngsten Vergangenheit fallen in den USA höher aus als in irgendeinem Land der Europäischen Union.

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