Im Schiwa-Kult und bei anderen Ritualen spielt der Cannabiskonsum weiterhin eine Rolle. In der religiösen Tradition und im Volksglauben hat der Cannabiskonsum weiterhin eine feste und tief verwurzelte Bedeutung [Moser-Schmitt 1982]. Schon im 15. und 16. Jahrhundert wurden die wesentlichen Wirkungen von Haschischinhaltsstoffen in verschiedenen indischen Schriften zutreffend geschildert: Danach bringt es Freude, nimmt die Angst, führt zum Lachen, wirkt anregend, steigert die geistigen Kräfte und ist ein allgemeines Lebenselexier. Bis heute gehört Indien zu den Stammesländern des Haschischgebrauchs, und dort ist es noch heute relativ leicht zu erwerben.
Vom alten Indien ging die Kenntnis des Cannabis als Heil- und Rauschmittel nach dem alten Persien und nach Assyrien über. Sie kann sich aber auch dort um 800.Chr. eigenständig entwickelt haben. Die Assyrer nannten die Pflanze möglicherweise "Kunapu", und man vermutet, dass sich aus dieser Wortbildung unsere Bezeichnung "Cannabis" ableiten könnte. Keilschrifttexte belegen den Gebrauch pflanzlicher Stoffe zu Heilzwecken, aber einzelne verwendete Substanzen lassen sich im assyrischen Bereich nicht sicher identifizieren. Alleinige Verwendung einer Pflanze oder von Teilen einer Pflanze zur Rauscherzeugung ist nicht belegt, weder der Medizinalpflanze Azulla noch der Pflanze Kunnapu, deren Identitätmit Cannabis sativa nicht feststeht [Farber, 1982]
- Kunapu + Azulla
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