Samstag, 6. März 2010

Der Neandertaler erhält ein Gesicht

Herr Mettmann 

 Er gilt als das berühmteste Fossil der Welt und hat einem kompletten Menschentypus den Namen gegeben: der Neandertaler. Über 40.000 Jahre lag er in einer Grotte bei Mettmann, die Kleine Feldhofer Grotte genannt wurde, bis es im Sommer 1856 mit seiner Totenruhe vorbei war: Zwei italienische Steinbrucharbeiter hackten ihn buchstäblich aus dem Boden. Die plötzlich auftauchenden Knochen schmissen sie weg, der Abraum fiel 20 Meter hinab ins Neandertal. Wenige Tage später sicherte Johann Carl Fuhlrott, ein Lehrer aus dem benachbarten Elberfeld, 15 Knochen und ein Schädeldach. Man sei auf "Höhlenbärenknochen" gestoßen, war ihm mitgeteilt worden. Doch der Lehrer erkannte schon bald, dass es sich um die Knochen eines "Urmenschen" handelte. 150 Jahre später erhalten Alfons und Adrie Kennis, zwei holländische Künstler, den Auftrag, die komplette Gestalt des Neandertalers aus der Grotte bei Mettmann zu rekonstruieren. Das war zuvor noch nie versucht worden. Auch wenn vor einigen Jahren bei Nachgrabungen weitere Knochenfragmente gefunden wurden, ist der größte Teil seines Skeletts verschwunden. Auf dieser Basis eine authentische Skulptur zu schaffen, erscheint fast unmöglich. Die beiden Zwillingsbrüder aus Arnheim machten sich trotzdem an das Projekt. Der Film "Herr Mettmann" hat sie bei dieser komplizierten Arbeit, die sich über einen Zeitraum von sechs Monaten hinzog, beobachtet.

(Quelle: tvtv.de, 3Sat) 

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