Sonntag, 7. März 2010

Emder Zeitung: Sonnabend, 6. März 2010

Zum Tage:

"Es hört doch jeder nur, was er versteht."

J.W. Goethe (1749 -1832)

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Emden: Rathaus-Glockenspiel, Rathaus am Delft

(heute, alle 2 Stunden)
  • 9h: "Alle Menschen werden Brüder"
  • 11h: "Jetzt kommen die lustigen Tage"
  • 13h: "Wir lieben die Stürme die brausenden Wogen"
  • 15h: "My way"
  • 17h: "Never on sunday"
  • 19h: "Guter Mond du gehst so stille"
  • 21h: "Alle Menschen werden Brüder"

(Sonntag, alle 2 Stunden)
  • 9h: "Die güldene Sonne bringt Leben und Wonne"
  • 11h: "Großer Gott wir lieben dich"
  • 13h: "Andante"
  • 15h: "Wir lagen vor Madadaskar"
  • 17h: "Never on sunday"
  • 19h: "Rolling home"
  • 21h: "Üb' immer Treu und Redlichkeit"
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Bisher kein Rezept kein Rezept gegen Ärztemangel

Klinikum und Stadt versuchen, für Mediziner attraktiver zu werden.

Von EZ-Redakteurin  

UTE LIPPERHEIDE

04921 / 89 00 416

Emden. Es kommt alles zusammen:
  • Der Ärzteberuf verliert an Attraktivität
  • die Zahl der Studienabbrecher steigt
  • in Deutschland ausgebildete Ärzte gehen ins Ausland
  • der demografische Wandel sorgt für immer mehr Kranke
  • in Gegenden jenseits der Ballungsgebiete wollen kaum Ärzte arbeiten.
Diese dramatische Entwicklung zeigt der Ärztliche Direktor des Emder Klinikums, Dr. Christoph Schöttes, auf.

Er gab den Emder Ratsmitgliedern im Rathaus-Rummel im Rahmen einer Informationsveranstaltung einen Ausblick auf die Zukunft der medizinischen Versorgung in ihrer Stadt. Schöttes malte nicht pechschwarz, machte aber deutlich, dass es bisher kein Rezept gibt, um den drohendem ärztlichen Versorgungsmangel entgegen zu wirken. Das, was in ihrer Hand liegt, wollen das Klinikum und die Stadt tun. Dazu gehören:
  • bessere Wohnbedingungen für die Jungärzte
  • Hilfe bei Wohnungssuche
  • finanzielle Unterstützung beim Umzug
  • verbesserte Kinderbetreuung
  • ein Stipendium
und das hob Oberbürgermeister Alwin Brinkmann hervor:
  • "Ein Umfeld, das für Menschen von außerhalb attraktiv ist."
Emden allein schaffe es aber nicht, sich gegen das  heraufziehende Problem zu stemmen. Schöttes: "Schon jetzt müssten wir mehr Studienanfänger haben." Doch davon ist man in Deutschland noch weit entfernt. Der Medizinermangel ist allerdings nicht nur ein landesweites, sondern ein weltweites Phänomen. Schon jetzt sind rund 5.000 Medizinerstellen in deutschen Kliniken nicht mehr zu besetzen (die Emder Zeitung berichtete). Hinzu komme eine allgemeine Werteverschiebung. Schöttes zitierte den Arzt und Autor Tugsal Mogul:
  • "Die Sprache in den Krankenhäusern hat sich sehr verändert. Seit der Gesundheitsreform gehe es mehr um Kunden als um Patienten sowie um Risikomananagement, Fehlermeldung und Qualitätskontrolle. Das nervt. Wir sind kein Hotel, sind im Krankenhaus, und wir müssen uns auf unsere Ideale berufen."

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