Sonntag, 21. März 2010

Zuletzt befreit mich doch der Tod

 Reihe:  

Dokumentarfilmzeit

Kay-Gwendolin beging im Alter von 25 Jahren, nach jahrelangen Therapieversuchen, Selbstmord
  • Die Not der jungen Frau kann man anhand von Tagebüchern und Aussagen von Hinterbliebenen nachverfolgen. 
  • Die Aufzeichnungen von Kay-Gwendolin und die widersprüchlichen Berichte der anderen erzählen von einer von Missbrauch und Gewalt gezeichneten Kindheit.

Beate Middekes Dokumentarfilm "Zuletzt befreit mich doch der Tod" ringt um die Fragmente einer Wahrheit, die für die einzelnen Beteiligten subjektiv bleibt. 
  • Er zeichnet nach, wie die Dinge scheinbar unausweichlich ihren Lauf nahmen. 
  • Am Ende steht das Porträt einer toten jungen Frau, die eigentlich leben wollte.

Der Film wurde 2008 mit zahlreichen Preisen, unter anderem auf der Duisburger Filmwoche mit dem Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts, ausgezeichnet.

(Quelle: tvtv.de,  3Sat)

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Für immer im Gedächtnis wird das Aufklärungsgespräch durch Cousine (Sozialarbeiterin, Dipl. Sozialpädagogin + Erzieherin) haften bleiben:
  • Eine Vergewaltigung kann von der betroffenen Person jahre- sogar jahrzehntelang erfolgreich verdrängt werden
  • dann kommt urplötzlich aus heiterem Himmel die Erinnerung zurück in Form von psychischer Unausgeglichenheit und Irritationen
  • die ehemaligen Opfer wissen manchmal gar nicht, woher die plötzliche seelische Schieflage kommt !
Es wird von daher in einer aufgeklärten Gesellschaft (s. Aufklärungsarbeit in Familie, Schule, Ausbildung, Uni, Behörden, Freundeskreis) immer wichtiger werden, dass Opfer den bitteren und schmerzvollen Gang zur Polizei mit vollem Bewusstsein und glasklarer Zielsetzung machen:
  • um sich selber seelische Erleichterung zu verschaffen (Basis für eine erfolgreiche Aufarbeitung, s.a. Verarbeitungsmethoden)
  • um Prävention zu schaffen => unbestrafte und unbehelligte Vergewaltiger fühlen sich sicher und werden zu weiteren Straftaten ermuntert => freier Weg für kommende Vergewaltigungen und potentielle Opfer !
Vergewaltigungsopfer, die Meldung bei der Polizei machen, durchbrechen einen persönlichen und gesellschaftlichen Teufelskreislauf !

Denjenigen Opfern, die keine Meldung machen, kann man überhaupt keinen Vorwurf machen, außer dass sie nicht zur Gesundung von gesellschaftlich gefährlichen Missständen und Verbrechen beitragen und Tätern einen Boden für neue, weitere Verbrechen schaffen !

Was das individuelle Verzeihen anbelangt: kann nur vollzogen werden, wenn die staatliche Satisfaktion erfolgt und/oder eine gewisse innere Stärke und Stabilität erreicht worden ist !

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Es gibt aber noch etwas, was in keinem Buch, Blog oder Vermächtnis erscheinen würde, was mit Tätern passieren könnte, wenn staatliche Organe und Behörden nicht greifen !

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