Mittwoch, 26. Mai 2010

Flick - Dokudrama

Der Aufstieg

Im Mittelpunkt steht das Verhör, das Eric Kaufman zur Vorbereitung des Nürnberger Prozesses mit Flick geführt hat.
  • Der US-Ermittler stammt aus Koblenz und floh 1938 als deutscher Jude vor den Nazis.
  • Im Film sind die interessantesten Passagen dieses Verhörs nachgestellt. 
  • Als Quelle dienen Tonbandmitschnitte, die in den National Archives in Washington DC entdeckt wurden. 
Das Verhör macht deutlich, dass die Alliierten außerordentlich gut über Flick Bescheid wussten - über 
  • seine Spenden an die Nazis
  • die Unterstützung von Hitlers Krieg
  • die "Arisierung" jüdischen Besitzes, 
  • die Zwangsarbeit in seinen Betrieben
  • die Raubzüge in der Ukraine und in Frankreich 
und 
  • sein persönliches Verhältnis zu Hitler 
kurz:
  • über den außerordentlichen Erfolg Flicks im NS-Regime und über seine Mitverantwortung für Unrecht und Unmenschlichkeit, die er allerdings selbst in den Verhören leugnet.
Parallel zu den Verhörszenen erzählt der Film in den dokumentarischen Teilen mit Hilfe von neu entdecktem Film- und Fotomaterial, wie 
  • Flick aufwuchs
  • wie er seinen Konzern aufbaute 
und 
  • wie ihn dabei vor allem der Wille antrieb, eine Dynastie zu gründen.

Der Film schildert Kindheit und Jugend Flicks in Kreuztal bei Siegen
  • Er rekonstruiert Flicks unternehmerische Feldzüge durchs Kohle- und Eisenland an Sieg und Ruhr und seinen rasanten Aufstieg im Ersten Weltkrieg, mit Geschäften hart am Rande der Legalität.
  • Schrotthandel und Rüstungsproduktion machen ihn reich
  • Und die Hochzeit mit Marie Schuss, Tochter eines angesehenen Siegener Kaufmanns, verhilft ihm zum Aufstieg in die "besseren" Kreise des Siegerlandes
  • In der Weimarer Revolutions- und Inflationszeit baut er, auch durch spekulative Aktiengeschäfte, einen gewaltigen Konzern auf. 
Er kommt vom Stahl, engagiert sich in der Kohleförderung und im Maschinenbau
  • Sein Ziel: mit den etablierten Ruhrdynastien wie den Krupps und Thyssens gleichzuziehen
  • Von ihnen will er anerkannt werden. 
In seinen drei Söhnen Otto-Ernst, Rudolf und Friedrich Karl sieht er seine unternehmerischen Nachfolger.


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 Radiofeature: Die zweite Karriere des Friedrich Flick (2/3)

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Das Erbe.


Noch aus dem Gefängnis in Landsberg heraus beginnt Friedrich Flick 1948 den Kampf um den Erhalt seiner wirtschaftlichen Macht.


Durch enge Kontakte zu Politikern und Regierenden
  • durch "politische Landschaftspflege" mittels Spenden
und 
  • durch eigenes Verhandlungsgeschick kann er zumindest eine Enteignung seiner Betriebe in den Westzonen verhindern.
Nach der Haft gelingt es ihm sogar, aus der von den Alliierten verfügten Entflechtung seines Kohle-, Eisen- und Stahlkonzerns ein großes Geschäft zu machen. 
  • Mit der ihm eigenen Bereitschaft zur Anpassung verkauft er den Großteil seines Ruhrkohlebesitzes.
Mit dem Erlös kauft sich Flick dann in zukunftsträchtige Industrien ein: 
  • Automobil
  • Papier
  • Chemie
  • Rüstungsgüter.
Schon Ende der 50er Jahre ist er wieder der reichste und mächtigste Familienunternehmer der Bundesrepublik. 
  • Entschädigungszahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter lehnt Flick hingegen hartnäckig ab
Nach dem Tod von Friedrich Flick wird sein jüngster Sohn Friedrich Karl Konzernchef
  • Aber "FK", wie er intern genannt wird, besitzt bei weitem nicht die kaufmännischen Fähigkeiten und den unternehmerischen Instinkt des Vaters. 
  • Er agiert oft schwach und ängstlich
Mit der "Flick-Affäre" in den 80er Jahren löst er einen Skandal aus. 
  • 1985 verkauft Friedrich Karl Flick das Gesamtunternehmen an die Deutsche Bank und beendet damit die Geschichte des Konzerns. 
  • Der hat damit seinen Gründer nur um eineinhalb Jahrzehnte überlebt.
Grollend zieht sich Friedrich Karl aus Deutschland ins steuergünstige Österreich zurück und verwaltet sein Geld von dort aus. 
  • Als er 2006 stirbt, hinterlässt er seiner Familie ein Milliardenvermögen.
 (Quelle: tvtv.de, Arte)

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mayerschulz07




Flick im 3Reich - 3Sat Kulturzeit
mayerschulz07

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 Fazit:

Wenn man als kleines Kind aus einem fernen Land mit einem "twin" nach Deutschland in das bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen in das Ruhrgebiet kommt, in der Grundschule begeistert die Ruhrpottgrößen wie Thyssen, Krupp und andere gewaltige Firmen kennelernt und ihre Wappen und Insignien begeistert malt, dann ist die Welt in Ordung !
 
Erst sehr viel später lernt man die blutige und grausame Seite Deutschlands kennen: viele Errungenschaften und Reichtum aufgebaut und bezahlt mit dem Leben, Leiden, Blut und Tod von Zwangsarbeitern und gesellschaftlich entrechteten Deutschen, Außenseitern und Menschen mit
Migrationshintergrund !

Heute erscheint alles viel harmloser als früher, in Wirklichkeit ist die Versklavung, die fatale Abhängigkeit von nationalen und internationalen Konzernen, Banken, Pharmazeutische-, Biotechnologische und Rüstungsindustrien und ihre Bevormundung gegenüber dem Bürger ebenfalls gefährlich, da sie die Existenz, das Wohl und den sozialen Frieden von Menschen und Familien hochgradig gefährden!

Die Politik, meistens auf Bundes- bzw. Nationalebene, gibt den Rest durch Vetternwirtschaft, Verschleierung, Vernebelung + teilweise gezielte Fehlinformationen  oder Schweigen !

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unbedeutende Nebeninformation:
  • Flick war nie ein Ruhrpottler, auch wenn er es gerne gewesen wäre !
  • diese Doku zu schauen, lohnt sich wirklich: Erkennen von Prinzipien, wie man den Steuerzahler verarscht und betrügt mit Hilfe der Politik (=legitimierter Diebstahl) - ein elender Dauerbrenner und Desaster und ein nie endender Teufelskreislauf ?!

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