Mittwoch, 16. Juni 2010

"Die Überwachung geht weiter"

entnommen aus

Photon

Photovoltaik-Fachwissen für die Praxis



Im Test: Datenlogger mit Überwachungssysteme

Die meisten Überwachungssysteme reagieren nur unzureichend auf Anlagenfehler !



Editorial

von 

Johannes Neuenstein

Drei Monate hatte das PHOTON-Labor eingeplant, um 14 Überwachungssysteme zu testen.
  • Doch am Ende mussten wir feststellen: Diese Zeit war knapp bemessen.
  • Es ist teilweise recht kompliziert, die Systeme überhaupt zu konfigurieren, mehrfach mussten wir den Herstellersupport beanspruchen.
Wie sich die Solar-Alarmanlagen über einen noch längeren Zeitraum schlagen, zeigt ein zweiter Testabschnitt unter den Praxisbedingungen des Sommers.
  • Allerdings hat sich bereits jetzt gezeigt, dass einige Systeme für bestimmte Zwecke besser geeignet sind als andere.
Datenlogger
    Für Besitzer von Großanlagen zum Beispiel ist sicherlich das Überwachungssystem von Papendorf das Nonplusultra, für ambitionierte Kleinanlagenbesitzer sind hingegen die Systeme von Meteocontrol und Kaco wegen ihrer umfassenden Konfigurationsmöglichkeiten empfehlenswert.
    • Auch die Lösung von Sunways spielt in dieser Liga, sie ist zudem mit wenig Aufwand verbunden; zumindestens dann, wenn man einen Wechselrichter dieses Unternehmens sein eigen nennt.
    • Das Überwachungssystem von PHOTON wiederum ist interessant, wenn man nicht viel Geld ausgeben möchte und einen Stromzähler mit S0-Ausgang besitzt.
    Grundsätzlich muss sich der Installateur zunächst fragen, welchen Zweck sein Kunde mit einem Überwachungssystem verfolgt.
    • Geht es nur darum, die Anlage im Blick zu halten ?Dann reicht ein schnörkelloses Gerät zur Integration in den Schaltkasten.
    • Möchte der Kunde hingegen mit dem Ertrag seiner Anlagen imponieren, so ist ein Gerät angesagt, das Ertragsdaten auf einem eigenen Display präsentiert. 
    Nutzt der Kunde Inverter verschiedener Hersteller ?
    • Damit scheiden von vornherein Überwachungssysteme aus, die von einem Wechselrichter angeboten werden, da diese nur die eigenen Produkte unterstützen.
    Systeme mit S0-Schnittstellen können ihre Vorzüge hier voll ausspielen.
    • Sie können allerdings keine Statusmeldungen der Inverter verarbeiten.
    Eine Rolle spielt auch die Frage, welche Überwachungsfunktion man erwartet.
    • Obwohl es bei fast allen Datenloggern die Möglichkeit gibt, einen Einstrahlungssensor anzuschließen, nutzen etliche die von diesen Bauteilen gelieferten Daten nur als Spielerei.
    Wer ernstlich vorhat, Generatorleistung und Einstrahlungsdaten miteinander zu vergleichen, sollte darauf achten, dass diese Systeme dies auch unterstützen.
    • Insbesondere für Installateure, die einen seriösen Überwachungsservice anbieten, ist diese Funktion kaum zu überschätzen.
      Ein Kriterium, das etliche Systeme für manche Zwecke unbrauchbar macht, ist die Entfernung zwischen Datenlogger und Einstrahlungssensoren.
      • Beträgt sie mehr als 30 Meter liefern analog arbeitende Einstrahlungssensoren keine brauchbaren Ergebnisse mehr.
      • Insbesondere im Freilandbereich oder bei landwirtschaftlichen Anlagen sind solche Entfernungen schnell erreicht.
      • Hier können dann Überwachungssysteme punkten, die eine digitale Datenübertragung per RS485-Schnittstelle unterstützen.
      Vor allem Betreiber von Anlagen mit 100 Kilowatt Leistung kommen nicht mehr um den Einsatz von Datenloggern und Überwachungssystemen herum: Verteilnetzbetreiber dürfen die Stromerzeugung aktiv drosseln, um die Netzstabilität zu gewährleisten.
      • Der Anlagenbetreiber erhält dann eine Entschädigung für die entgangene Einspeisung.
      Zum Nachweis der Drosselung ist ein Datenlogger äußerst sinnvoll, der eine "Was wäre wenn"-Berechnung vornehmen kann.Unter anderem die Modelle von 
      • Papendorf
      • Kaco
      • Meteocontrol 
      und 
      • Solare Datensysteme 
      unterstützen dieses "Powermanagment". Viele andere Systeme dürften hier prinzipiell Schwierigkeiten haben, das sie - wie erwähnt Probleme mit dem Auswerten der Einstrahlungsdaten haben.

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