Sonntag, 29. August 2010

Politische Gewalt im 20. Jahrhundert

entnommen aus:



Die Dämonen des Terrors

Teil 1

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  • Das 20. Jahrhundert war das blutigste in der Menschheitsgeschichte. Die Diskussion über die Ursachen, Manifestationen und Konsequenzen politischer Gewalt allzu oft auf den eigenen Nationalstaat verengt worden. 

 

"Die größte aller Revolutionen"

Teil 2

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  • Die deutsche November-Revolution von 1918, die im Vergleich zu den Umbrüchen in anderen Ländern dieser Zeit recht unblutig verlief, gehört zu den zu den umstrittensten Ereignissen der neueren deutschen Geschichte.

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  • Das 20. Jahrhundert war das blutigste in der Menschheitsgeschichte. Leider ist die Diskussion über die Ursachen, Manifestationen und Konsequenzen politischer Gewalt allzu oft auf den eigenen Nationalstaat verengt worden. Unsere fünfteilige Serie befasst sich deshalb mit der "politischen Gewalt im 20. Jahrhundert" in einem europäischen Kontext. 

 

Das Zeitalter des Völkermordes

Teil 4

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  • "Wir erleben ein Verbrechen ohne Namen", beschrieb Winston Churchill 1941 das Morden deutscher Polizeieinheiten in Russland. Ein Verbrechen ohne Namen sollte es nicht lange bleiben: Völkermord. Millionen Menschen fielen im 20. Jahrhundert Genoziden zum Opfer.

Notizen:

Das 20. Jahrhundert ist übersät von Völkermorden und Genoziden.

War zuvor Europas Boden getränkt von Blut durch Religions- und Glaubenskriegen, so unterscheidet sich der Völkermord von einem Glaubenskrieg in einem wesentlichen Punkt:
  • Während der Glaubenskriege war es dem Einzelnen noch möglich, sein Leben zu retten durch Konvertieren und Übertritt zum anderen Glauben, zu einer anderen Konfession oder Religion.
  • Im Völkermord bzw. bei einer ethnischen Säuberung ist diese Möglichkeit nicht mehr gegeben. 
  • Man ist sogesehen durch die Zugehörigkeit zu einer ethnischen Bevölkerungsschicht automatisch auf eine Todesliste gesetzt.
Die erste ethnische Säuberung Anfang des letzten Jahrhunderts gab es in Namibia, im ehemaligen Südwestafrika.
  • Dort hat die Deutsche Kolonialmacht den Stamm der Hereros und ??? getötet und dezimiert durch offenen Krieg, Vertreibung in die Wüste und Konzentrationslagern.

Völkermord ist gekennzeichnet durch eine willentliche, geplante und gut vorbereitete Auslöschung von Bevölkerungsgruppen, mit dem Ziel sich ihrer zu entledigen + den eroberten Raum und die geraubten Besitztümer für sich in Anspruch zu nehmen bzw. dauerhaft und endgültig zu annektieren.

Hierbei spielen Ideologie + Raum die entscheidende Rolle:
  • Die Ideologie impft im Vorfeld und in der Vorbereitungszeit das eigene, vermeintlich dominante "Herrenvolk" mit Hassvorstellungen, Lügengeschichten und Schauermärchen gegen die auszulöschenden augenscheinlichen Untergruppierungen (oftmals werden biologisch simple Termini aus ihrem wissenschaftlichen Zusammenhang gerissen und für eine Pseudoargumentation umgedeutet, interessanterweise bis in die heutige Zeit)
  • Durch die nachfolgende Vertreibung und Ermordung wird der gewonne Raum mit seinen Infrastrukturen, fruchtbaren Böden und anderen Besitztümern dauerhaft übernommen.

Beispiel Hutsi und Tutsi in Ruanda
  • Die Tutsi (=Minderheit) werden in der Bevölkerung als die Bessergestellten unter der Belgischen Besatzungsmacht angesehen.
  • In den Pässen wird durch die Belgischen Kolonialherren fortan nur noch nach Hutsi und Tutsi unterschieden.
  • In Radiosendungen, Zeitungen und anderen Medien wird der Hass und die Abneigung gegen die Tutsis geschürt
  • Waffenlager werden vorbereitet
    Während des Völkermordes schauen die Jung- und Kindermilizen auf die Pässe => wer den Tutsi-Stempel in seinem Pass stehen hat, wird auf der Stelle ermordet, erschlagen oder erschossen.
    • UNO-Bataillons werden in den Anfängen der Übergriffe sogar zurückgezogen, nur Ausländer werden evakuiert
    • Zum Morden wird alles verwendet: Schusswaffen, Granaten, Messer, Macheten und Verbrennen
    aus Ruanda kommen Tutsi-Verbände und können den Massenmord stoppen (ca. 800.000 Tote)
    • Hutsi-Verbände können in das französisch kolonialisierte Kongo fliehen.
    • Die gesamte Gegend ist bis heute nicht zu einem stabilen Frieden gekommen !

    ... ähnliche Prinzipien werden gezeigt an:

    Deutsche Wehrmacht und SS:
    • nachdem die Wehrmacht in Russland vorgerückt ist, morden SS-Einheiten im gewonnen Hinterland, also im Rücken der Wehrmacht Russen, Juden und andere Volkseinheiten
    • Menschen werden aus den Dörfern getrieben, nackt ausgezogen, in eine Reihe gestellt und mit Maschinengewehren erschossen (Bericht einer Zeitzeugin: "Wir konnten es nicht glauben, aber wir mussten lernen, das Unfassbare zu glauben !" )
      • es werden Pläne geschmiedet um über 80 Millionen Ansässige über den Ural zu vertreiben, 30 Millionen Tote werden in den Planungen schon mal in Kauf genommen

      den jugoslawischen Erbkriegen:
      • insbesondere Srebrenica

      Armenien:
      • Türkische Jungnationalisten nutzen den Zerfall des Osmanischen Reiches, um sich der Armenier zu entledigen
      • Direkte Kriegshandlung + Vertreibung und Todesmärsche in die Syrische Wüste (Tod durch Misshandlung, Entkräftung, Verhungern und Verdursten)
      • es sterben schätzungsweise 1 bis 1,5 Millionen Armenier

      Kambodscha:
      • ...

      Am Ende der Sendung wird die hypothetische Frage gestellt ob im 21. Jahrhundert, also im 3. Jahrtausend durch
      • die Zunahme der Erdbevölkerung
      • die Abnahme von fruchtbarem Land, Ackerböden, Wäldern und Trinkwasser
      • den Klimawandel einhergehend mit einer globalen Erwärmung
      diese Völkermorde, Vertreibungen und existentielle Bedrohungen von vollständigen Volksgruppen noch mehr zunehmen werden ?!
      ...

      (... zufälligerweise nur 20 min von Teil 4 im Radio gehört auf dem Weg zum Seemannsheim, um dort die Wiederholung der Fußballbundesliga auf DSF zu schauen ...)

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