Samstag, 4. September 2010

... nach der Arbeit schön geschlafen mit dem Ziel, bis zum nächsten Morgen zu pennen ... werde vom Elektromeister durch seinen Telefonanruf aus dem seligen Schlaf gerissen, in Gedanken: " Wie, schon so hell draußen ? "

Danach auch kurzer Anruf von Familienvater, mit dem ich jetzt mit kurzer Unterbrechung seit über zwei Wochen die Lampen für das Theater fit mache. Bis auf das Fehlen von Tageslicht geht die Arbeit gut voran. Sobald Vorarbeiter M. kommt, überlasse ich Familienvater das Reden + Zeitplanung.

Als umgeschulte Elektrofachkraft + gelernter und lang arbeitender Maschinenschlosser hat er schon eine sehr gute Einschätzung von der zeitlichen Planung der einzelnen Arbeitsschritte, das muss ich echt zugeben:
  • Einzelschritt zeitlich berechnen
  • auf die Gesamtschritte hochrechnen 
  • mit jedem einzelnen Lampenelement multiplizieren
Unterbrechungen wie Gang zur Toilette, Zigarettenpause und Quatschen hinzu addieren

Jetzt verstehe ich auch, warum er immer so skeptisch guckt, wenn Vorarbeiter M. einen manchmal illusorisch anmutenden Zeitrahmen vorgibt, dazu seine Geschichte, die er mir gestern in der Zigarettenpause erzählt hat:
  • er hat mal in einem Betrieb gearbeitet, wo ein Japaner eingeflogen worden ist, um Arbeitsschritte zu optimieren
  • Kosten für diese Spezialkraft: 1 Millionen Euro
  • der Japaner lief den ganzen Tag im Betrieb herum, hat sich alles notiert + gemerkt 
  • verfügte über ein exzellentes bzw. fotografisches Gedächtnis
hat unter vielen tausend Verbesserungen z.B. folgendes optimiert:
  • Aus einem Extruder verlaufen Kabel in einen anderen Raum
  • auf einer gewissen Strecke werden diese Leitungen abgekühlt und gehärtet
  • man muss auf auf dieser Wegstrecke Abfall in eine Mülltonne schmeißen
allein durch Berechnung und dem anschließenden Verstellen der Mülltonnen hat der Betrieb für diesen Arbeitsschritt über eine gewissen Zeiteinheit x über zehntausende Euro gespart !

Eine faszinierende Geschichte => diesen Japaner würde ich gerne mal für die Meyer-Werft engagieren, damit er mal das ganz spezielle Problem mit der 15min-Frühstücks- und 30min-Mittagspause ein für alle mal löst:
  • allein schon der Gang zu unseren Aufenthalts- und Spindraum über die Rampe (Aufzug + Treppe) und Gehweg dauert bis zu 5min
  • Hin& und zurück wären das 10min. 
  • Für manche weniger, für andere noch mehr, je nachdem wo ihre Aufenthaltsräume sind.
Vorarbeiter M. und andere Obrigkeitsgenossen sagen, dass beim Verlassen des Schiffes zum Pausenraum die Pause beginnt und beim Betreten sie endet.
  • So gesehen hat man dann eine 5minütige Frühstücks- und 20minütige Mittagspause.
Leider darf man auf dem Schiff nicht essen, sonst könnte man an Deck einfach seine Butterbrote + Proviant zu sich nehmen. Das Einzige, was erlaubt ist, sind abschließbare Trinkbehältnisse.

***

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen