Montag, 21. März 2011

Peter Voß fragt Michael Naumann

Leben wir in einem Land, in dem die Medien die Themen setzen und die Politiker zum Handeln zwingen? 
  • Nach jeder Affäre, jedem Streit um politische Themen ergeht sich mindestens eine politische Partei in diesem Vorwurf und kritisiert die veröffentlichte Meinung. 
Zuletzt bei der Affäre um die Plagiatsvorwürfe gegen den nun Ex-Minister zu Guttenberg. 

Michael Naumann, Kulturstaatsminister unter der rot-grünen Regierung und heute Chefredakteur des politischen Magazins "Cicero", kennt beide Welten - die der Journalisten ebenso wie die der Politiker. 

Mit ihm diskutiert Peter Voß in der kommenden Sendung von "Peter Voß fragt" über die Frage: "Machen Medien Politik ?"
  • Der Berliner Politikbetrieb lebt von den vielen Journalisten, die die wichtigen Politiker und ihre Ministerien belagern, die über sie berichten und kommentieren, zunehmend im Internet. 
Die breite Berichterstattung in Fernsehen und Radio, Tweets und Blogs, die Schlagzeilen der Boulevardblätter und die Diskurse in den Feuilletons der überregionalen Tageszeitungen bestimmen auch die politische Diskussion. 
  • Doch gleichzeitig haben Politiker dank Spin-Doktoren und Medientraining gelernt, die veröffentlichte Meinung geschickt zu nutzen, um ihre Ziele durchzusetzen. 
  • Und das nicht erst seit dem Phänomen zu Guttenberg, der von fast allen Medien mit Jubel begrüßt wurde. 
  • Schon Gerhard Schröder, der Medienkanzler, wusste um die Macht der Medien im politischen Spiel: Bild, BamS und Glotze - mehr brauche er nicht zum Regieren. 
Wird in Deutschland tatsächlich die Politik von den Medien gemacht oder machen Politiker mit den Medien Politik? 
  • Wie groß ist die Macht der "Randfiguren der holzverarbeitenden Industrie", wie Willy Brandt einst Journalisten betitelt haben soll. 
Der 1941 geborene Michael Naumann ist ein Tausendsassa im deutschen Kultur- und Politbetrieb. Er war 

  • Kulturstaatsminister unter Rot-Grün, 
  • Verleger des Rowohlt Verlags
  • Bürgermeisterkandidat in Hamburg
  • Mitherausgeber der Wochenzeitschrift "Die ZEIT" 
und 
  • ist seit Februar 2010 Chefredakteur des politischen Magazins "Cicero"
Wie nur wenige ist er in beiden Sphären zuhause.
  • Aber mehr noch ist er ein streitbarer Intellektueller, ein kritischer und scharfer Geist, der keine Debatte scheut. 

(Quelle: tvtv.de, 3sat)

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u.a: 
  • die Sehnsucht des Volkes nach einem charismatischen Politiker, der die Komplexität der Globalisierung  einfach und verständlich dem Bürger nahebringt.
  • Effektiv arbeitende Politiker, die aber still und grau wirken, werden zu wenig in den Medien aufgenommen.
  • Politiker lesen gerne Berichte über sich selber in der Zeitung.
  • Die Internetgemeinde = NGOs der Medien ;-)
  • WikiLeaks hat gute Erkenntnisse bezüglich der bisher praktizierten Nahostpolitik gebracht
  • wichtige, fundierte, realpolitische Informationen erhält man am Ende doch eher von Organisationen wie "Amnesty International"
  • Realpolitik wird an vielen Orten zynisch
  • Solidarnosc
  • viele junge arabische Menschen können zu Recht dem "Westen" vorhalten, dass "westliche" Regierungen viel zu lange Despoten und ihre direkten Nachkommen unterstützt haben (=Kumpanei)
  • hat mit Kollegen mit knapp 25 Jahren einen bayerischen Kultusminister gestürzt, der u.a. Neonazikommentare unter mehreren Synonymen nach seiner politischen Laufbahn schrieb
  • ...
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