Zitat / Neuinterpretation
Diese Stadt ist stolz:
- auf ihre Geschichte,
- die Baudenkmäler
und
- darauf, dass durch ein Aufbegehren der Bürger der Weg zur Demokratie frei wurde.
Nur ökonomisch läuft der Laden nicht:
- Die Fabriken sind geschlossen, es fehlt an allem.
In dieser Situation zwischen Euphorie und Enttäuschung feiert man den Besuch eines prominenten Gastes:
- Clara, die vor 30 Jahren die Stadt als 17jährige verlassen hat, kehrt in ihre Heimat zurück.
- Inzwischen ist sie ein gefeierter Weltstar geworden.
Den erwartungsvollen Bürgern stellt sie ein unglaubliches Geschenk in Aussicht: eine Milliarde, verteilt auf alle. Doch die Stiftung ist an eine Bedingung geknüpft.
- Für ihr Geld will Clara "Gerechtigkeit".
- Der Kaufmann Alfred Ill, der sie damals geschwängert und dann verlassen hat, soll sterben.
Die Bürger der Stadt werden auf eine harte Probe gestellt:
- Reicht ihr Widerstandsgeist, auf den sie so stolz sind, um einer Versuchung, wie dieser zu widerstehen?
In seiner Bearbeitung wendet Armin Petras Friedrich Dürrenmatts dramatisches Experiment über die ökonomischen Grenzen des moralischen Diskurses auf die historische Situation nach der Wende von 1989 an.
Eine Stadt im Konflikt der Werte:
Eine Stadt im Konflikt der Werte:
- Die Verletzlichkeit des Lebens,
- die Ungesichertheit der politischen Kategorien
- der Magnetismus des Geldes stehen gegeneinander.
"Einer wird verlieren."
... so spricht die Alte Dame ...
... so spricht die Alte Dame ...
entnommen aus:
von
er alten Dame« ist eine tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt aus dem Jahre 1956. Sie spielt in der Kleinstadt Güllen in der Nähe der deutsch-schweizerischen Grenze. Die Geschichte handelt von der Milliardärin Claire Zachanassian, die nach Güllen zurückkehrt, um Rache an ihrem ehemaligen Geliebten Alfred Ill zu nehmen.
»Der Besuch der alten Dame« ist eine tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt aus dem Jahre 1956. Sie spielt in der Kleinstadt Güllen in der Nähe der deutsch-schweizerischen Grenze. Die Geschichte handelt von der Milliardärin Claire Zachanassian, die nach Güllen zurückkehrt, um Rache an ihrem ehemaligen Geliebten Alfred Ill zu nehmen.
In ihrer Jugend wird Klara Wäscher von ihrem damaligen Freund Alfred Ill schwanger. Dieser jedoch leugnet seine Vaterschaft. Einen Prozess gegen ihn gewinnt Ill, indem er Zeugen besticht. Daraufhin verlässt Klara die Kleinstadt Güllen verarmt und entehrt.Durch mehrere Ehen wird Klara sehr vermögend. Die Milliardärin nennt sich nun Claire Zachanassian.
Nach über 45 Jahren kehrt die alte Dame in ihren Heimatort zurück. Güllen ist mittlerweile verkommen und schmutzig. Claires ehemaliger Liebhaber Alfred ist inzwischen 70 Jahre alt.
Neben ihrem siebten Ehemann und Bediensteten, bringt Claire einen Sarg mit sich. Die Bewohner und der Bürgermeister sind sehr aufgeregt. Sie erhoffen sich finanzielle Unterstützung durch den Besuch der Milliardärin.
Bei einem Begrüßungsfest verspricht Claire der Stadt und ihren Bewohnern eine Milliarde und verlangt dafür Gerechtigkeit. Sie setzt das Geld auf den Kopf von Alfred Ill aus.
Das verlockende Angebot schlägt der Bürgermeister entsetzt aus. Alfred Ill ist davon überzeugt, dass er sich auf seine Mitbürger verlassen kann. Doch mit der Zeit bemerkt Alfred, dass seine Nachbarn und Freunde immer mehr Geld ausgeben. Sie kaufen neue Schuhe und Kleidung. Alfred bekommt es mit der Angst zu tun und geht zur Polizei.
Jedoch trägt auch der Polizist neue Schuhe. Gleichzeitig versichert er Alfred, dass dieser in einem Rechtsstaat lebe und nichts zu befürchten habe. Alfreds Angst wächst allerdings. In seiner Verzweiflung wendet er sich an den Bürgermeister. Auch bei diesem bemerkt Alfred neue Schuhe, eine neue Krawatte und eine neue Schreibmaschine. Der Bürgermeister verspricht, dass Alfred nichts passieren wird.
Der Pfarrer von Güllen empfiehlt Alfred, die Stadt zu verlassen. Der verängstigte Mann will dem Rat des Geistlichen folgen, doch bricht er auf dem Bahnsteig zusammen, bevor er den Zug besteigen kann. So bleibt Alfred in Güllen.
Mit der Zeit ändert sich die Stimmung der Bürger und sie fangen an, Alfreds früheres Verhalten zu verurteilen. Alfred verspürt eine immer größere Feindschaft gegen ihn. Eines Tages bringt der Bürgermeister Alfred ein Gewehr mit der Bitte, sich das Leben zu nehmen. Alfred lehnt ab. Auf einer Stadtversammlung beschließen die Bürger einstimmig, Alfred Ill für seine Tat zu bestrafen und ihn umzubringen.
Als Alfred bei der Versammlung eintrifft, bilden die Mitbürger eine Gasse für ihn, wobei plötzlich das Licht ausgeht. Als der Raum wieder erleuchtet ist, liegt Alfred tot am Boden. Der Stadtarzt gibt als offizielle Todesursache einen Herzinfarkt an.
Claire lässt den toten Alfred in den mitgebrachten Sarg legen und übergibt dem Bürgermeister einen Scheck über eine Milliarde. Daraufhin verlässt die alte Dame die Stadt.
Die Tragikomödie »Der Besuch der alten Dame« zeigt deutlich, dass man für Geld fast alles kaufen kann. Es wird dargestellt, wie sich eine Gruppe von Bürgern von nur einer Person so beeinflussen lässt, dass sie einen Mord verübt. Die Bürger glauben Gerechtigkeit zu üben, indem sie Unrecht tun.
Quelle: Der Besuch der alten Dame - Friedrich Dürrenmatt - Inhaltsangabe
http://www.inhaltsangaZitat:
»Der Besuch der alten Dame« ist eine tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt aus dem Jahre 1956. Sie spielt in der Kleinstadt Güllen in der Nähe der deutsch-schweizerischen Grenze. Die Geschichte handelt von der Milliardärin Claire Zachanassian, die nach Güllen zurückkehrt, um Rache an ihrem ehemaligen Geliebten Alfred Ill zu nehmen.
- Claire Zachanassian hat sich angekündigt.
- Die mittlerweile alte Dame wurde einst als Klara Wäscher in Güllen geboren und wuchs in der Kleinstadt auf.
- Die meisten Leute nannten sie damals Kläri.
- Claire hingegen hat es zu Geld gebracht, zu sehr viel Geld.
- Alle diese Herren hatten eins gemeinsam: sie waren nicht nur gut situiert oder wohlhabend, nein, sie waren steinreich!
- Claire wurde durch diese Ehen, von denen sie im Laufe ihres Lebens oft selbst nicht mehr genau wusste, wie viele es letztendlich waren, zur Multimillionärin.
- Nötig hätten sie es allemal, sind doch die Häuser der Stadt so baufällig, dass Einsturzgefahr droht, und die Schlaglöcher auf Güllens Straßen kaum noch zu zählen.
- Eine schöne Feier, eine festliche Ansprache des Bürgermeisters, all das soll dazu beitragen, Claire zu einer Stiftung in Milliardenhöhe zu bewegen.
- Würde sich endlich Güllens Wirtschaftslage wieder bessern, so ginge es auch den Bürgern wieder gut, und sie könnten endlich unbeschwert und sorglos leben.
- Sie hat noch eine alte Rechnung offen mit dem Kaufmann Ill.
- Von ihm erwartete sie als junge Frau ein Kind und hatte sich nichts mehr gewünscht, als dass er zu der Vaterschaft gestanden und sie geheiratet hätte.
- Doch Ill ließ die junge Kläri kläglich im Stich.
- Dabei waren ihm alle Mittel recht, und er scheute weder Falschaussagen noch die Bestechung von Zeugen.
- Hier genießt er Ansehen und erfreut sich großer Beliebtheit.
- Wer einen Rat benötigt geht zu Ill, und hinter vorgehaltener Hand wird er sogar als Nachfolger des Bürgermeisters gehandelt.
- Nie hat sie die damalige Schmach vergessen.
- Nie hat sie ihrem Geliebten verziehen.
- Das Baby war gerade einmal ein Jahr alt, als es an einer Hirnhautentzündung erkrankte und verstarb.
Ill soll dafür bezahlen.
Claire will nichts mehr als seinen Tod.
Sie macht das dem Bürgermeister von Güllen und den Bürgern nur allzu deutlich.
- Mehr noch, sie lässt klar durchblicken, dass sie bereit ist, der Stadt eine Milliarde zu stiften, unter der Bedingung, dass Ill stirbt.
- Auf einmal sind die Kaufleute wieder bereit Kredite zu gewähren.
Natürlich entgeht Ill die Verwandlung seiner Mitbürger nicht.
- Er bekommt es mit der Angst zu tun.
- Zu offensichtlich ist die Stimmung umgeschlagen.
- Man schimpft über ihn, entrüstet sich über sein damaliges Verhalten, und ergreift mehr und mehr Partei für die damals sitzengelassene Claire.
- Doch warum trägt auch der Bürgermeister neue Schuhe?
- Und nicht nur der, sondern auch der Polizist und selbst der Pfarrer.
- Letzterer hat sogar neue Glocken in die Kirche hängen lassen.
- Endlich soll die Milliardenspende fließen.
- Keiner wünscht sich etwas mehr, wie dieses Geld endlich in der Stadtkasse zu wissen.
Alle wollen seinen Tod !
Schließlich ist auch er selbst fast schon überzeugt, dass sein baldiges Ableben für Güllen wohl das Beste wäre.
- Selbst in seiner Familie geht es wieder aufwärts.
- Auch sie hat neue Kleidung und Schuhe.
- Letztendlich ist Ill aber zermürbt genug, um sich selbst auszuliefern.
Gerade als er sich stellen will, verkündet der Bürgermeister, dass Claire Zachanassian der Stadt die erhoffte Milliarde stiften wird.
- Es folgt eine Versammlung, auf der alle Bürger der Stadt Güllen die Spende annehmen.
- Ill ist sich dessen wohl bewusst, denn er geht, ohne zu zögern, auf die Menschengasse zu, die die Bürger vor ihm gebildet haben.
- Sie umschließen ihn, bedrängen ihn, lassen ihn nicht mehr entkommen.
Hätten sie ihn nicht aus Geldgier erwürgt, könnte man meinen, er sei an einem “Herzschlag“ gestorben.
- Ill ist tot und Güllen und seine Bürger sind um eine Milliarde reicher.
- Zudem sonnen sie sich in der beruhigenden Gewissheit, dass nun wieder Gerechtigkeit herrscht.
- Wie er gehandelt hatte benimmt sich kein ehrenwerter Mensch!
- Darüber waren sich alle einig.
- Sie hat bekommen was sie wollte, Rache und Genugtuung!
- Hier lässt sie den toten Kaufmann und einstigen Geliebten neben ihrem toten Kind beisetzen.
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internationalbooks.ie
Fazit:
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Fazit:
Es gibt Menschen, die verlassen Ort und Mitmenschen mit gedemütigten und schwer verletzten Gefühlen, weil in einem entscheidenden Moment, sich alle gegen einen verschworen haben.
Kommt noch ein Todesfall hinzu, egal ob in direkter oder indirekter Folge oderin Form eines anderen extrem negativen Erlebnisses aufgrund mangelnder Solidarität hinzu, so kann in dem betroffenen Menschen ein Vergeltungsdrang erzeugt werden, der ein Leben lang in einem brennt und zugleich Antrieb und Motivation ist, sich hochzuarbeiten, nur um in einem geeigneten Moment seine Rachegefühle mit veränderten Mitteln und Möglichkeiten auszuleben und zu stillen.
Dabei werden aus ehemaligen Tätern Opfer, und umgekehrt werden aus den Opfern Täter. Doch die mitspielenden Bürger in diesem Horrorszenario machen sich doppelt schuldig:
- erst durch Wegschauen + unterlassene Hilfeleistung
und
- dann durch die Ausführung eines Mordauftrages !
Bezeichnend ist der Kollektivmord mit anschließenden fadenscheinigen Begründungen + billigen Ausreden !
Die Lehre von der Geschicht': lass keine Frau im Stich, die man(n) geschwängert hat, sie könnte als tödlicher Bumerang zurückkehren ...
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