Montag, 19. September 2011

"My home is my castle"

... gerade war der Kapitän hier, um hier in der "Luxuswohnung" (in so einer feinen Wohnung habe ich noch nie gewohnt) mal nach dem rechten zu schauen ... in dem kurzen Gespräch macht er mir ein paar Vorschläge, um wieder an Arbeit zu kommen (Minijob, Teil- und Vollzeit) ... weiterhin gibt er mir klar zu verstehen, dass arbeitende Menschen arbeitende Menschen und Arbeitslose andere Arbeitslose kennen ... kommt man nicht in Arbeit, bleibt man in dieser Schiene gefangen ... und was die Bezahlung anbelangt, so gibt es überall in Deutschland Schwierigkeiten, jeder hat mal Ärger wegen nicht korrekt bezahlter Löhne ...

... was ich super fand, war der Vorschlag, in einem Schnellimbiss zu arbeiten, oder Nachhilfe zu geben und einen kleinen Stamm von Nachhilfeschülern aufzubauen ... das ist echt ein guter Vorschlag, scheitert aber momentan daran, dass ich bis jetzt noch nicht mein eigenes Zimmer oder eine Wohnung habe, die ich ganz nach meinen Wünschen und Bedürfnissen ausbauen und gestalten kann ... dann mache ich das so, wie meine ehemalige Gitarrenlehrerin in Hoengen/Alsdorf:
  • die Schüler, die wirklich was schaffen wollen, kommen zu einem, lernen Methoden, Tipps und Tricks gegen kleines Geld und gehen wieder zufrieden nach Hause ;-) 
... leider gestaltet sich die Wohnungssuche hier in Emden als etwas schwierig, besonders für "Singles" => entweder sind die Wohnungen zu groß, so dass man sich Mitbewohner suchen muss, oder es handelt einfach um viel zu kleine Zimmer oder Bruchbuden (!), wo es aus der Toilette müffelt, als sei irgendwo in der Ecke eine Ratte oder ein Fisch verfault ...
  • (... in diesem Zusammenhang ist es eine Schande, dass die Stadt so manchem Vermieter und Absahner überhaupt noch Geld für die Sozialmiete überweist, diese Fehlentwicklung hatte ich aber auch schon in MG-Town zu meiner Verärgerung festgestellt ...) 
  • (... andererseits sind viele Sozialhilfeempfänger mental und/oder finanziell nicht in der Lage, die ihnen zur Verfügung gestellten Wohnungen bzw. Zimmer immer ordnungsgemäß auf Vordermann zu halten und/oder angenehm wohnlich zu gestalten ...)
... erschwerend kommt hinzu, dass das Semester wieder angefangen hat und entsprechend viele Studenten ebenfalls auf Wohnungssuche sind + das 13. Schuljahr weggefallen ist + Wehrpflicht abgeschafft worden ist (zum Glück) ... wenn aber eine Wohngemeinschaft mit zwei  Studenten zustande kommen sollte, wäre ich nicht unglücklich ... im Gegenteil, dann kämen auch wieder interessante bis nützliche Gespräche zustande ...

... zur Zeit habe ich, was mündliche, vernünftige, allumfassende Kommunikation anbelangt, nur zwei Menschen in greifbarer Nähe, und das sind zwei Kapitäne ... die haben aber selber genug um die Ohren, als sich noch mit einem "Gestrandeten" auseinanderzusetzen ... und Biker ist auch futschi kater; der konnte immerhin mich ab und zu motivieren, auch wenn sein ganzes erspartes Geld wegen Villa Kunterbunt sich in Wohlgefallen aufgelöst hat, so dass man nie ein kleines aber feines Projekt ins Leben hätte rufen konnte, wo alle Kenntnissse, Fähigkeiten und "menpower" hineingeflossen wären ...

... und was lt. Kaptitän dieses Dorf Emden anbelangt: hier kennt jeder jeden, es wird halt nun mal viel getratscht und gequatscht ...
  • (... mein vorläufiger Eindruck: eigentlich bekommt jeder sein Fett ab, keiner bleibt von Klatsch und Tratsch verschont und manchmal leider auch nicht von übler Verleumdung ...)
  ... so kann ich die Frau vom "Systemadmin" immer besser verstehen, die als Jugendliche von Emden weggezogen ist, und auf meine Anfrage hin, ob sie als Erwachsene nicht wieder zurück will, eine klare Position bezieht:
  • "Auf keinen Fall, hier hat sich nichts verändert, es ist alles beim alten geblieben !"
=> genau: viele städtebauliche Maßnahmen verschönern zwar das Gesicht einer Stadt, aber die Baustellen in den Hirnen vieler Stadtbewohner werden oft genug vernachlässigt ...

Letztendlich konnte ich ihm sinngemäß nur kurz das mitteilen, was ich auch meinem Alten und twin sagen würde:
  • ... ich kann vieles und nichts, aber ohne Motivation, ohne die Garantie, ordentlich bezahlt zu werden, und ohne eine echte Chance (Zeitarbeitsfirmen gehören sicherlich nicht zu meinem Lebensglück) werde ich hier in Deutschland nichts mehr ...
... da kann ich mich drehen und wenden will ich will, mich auf den Kopf stellen oder den Herrgott bis zum St.Nimmerleinstag anflehen => eine Null bleibt eine Null ... !

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