Donnerstag, 19. April 2012

" Hauptsache, man hat mal darüber geredet "

... heute morgen kommt der hiesige Chef ins E-Labor und gibt mir die Dienstanweisung, dass ich mit meinem Laptop nicht ins Internet darf ... Dienstanweisung ist Dienstanweisung, aber man muss den Dingen schon hinterhergehen ... nach einem kleinen Gespräch stellt sich heraus, dass er dachte, ich würde mit meinem Laptop ans hausinterne Netz gehen ... dabei nutze ich nur meinen o2-Stick, der mit UMTS / GPRS - Geschwindigkeit läuft ... außerdem schleppe ich das Ding nur mit, weil das Internet es eine zeitlang nicht funktioniert hat ...
  • (für meinen Geschmack etwas zu lang => da hätte "twin", der alte Netzwerkadmin nur mit dem Kopf geschüttelt, ganz nach dem Motto: wenn in irgendeinem Betrieb das Netzwerk auch nur länger als ein Tag ausfällt, ist die Hölle los, abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden)
So weit so gut ... im weiteren Gespräch stellt sich auch heraus, das Dinge vor meiner Zeit passiert sind, die ihn zu Recht fuchsteufelswild machen: kommt vom Urlaub zurück, und seine Rechner und die von anderen sind bzw. werden quasi leergefegt ... da fragt man sich als Unbeteiligter schon, was da für Mainzelmännchen am Werk waren (s. bescheuertes Microsoft & Co) ...

... und man wird unwillkürlich an die RWTH-Aachen, Komillitonen, Rechenzentrum, studenteninternes Netz etc. erinnert, wo es immer wieder Schwierigkeiten gab, aufgrund mangelnder Disziplin seitens der Nutzer.


Und leitet man mal die Probleme von kleinen und übergeordneten Rechenwerken auf ein Nutzerprofil ab, ergibt sich fast immer das gleiche Bild von der großen Gemeinschaft der "User":
  • die "ältere" Generation (Ausbilder, Dozenten, Meister etc.) nutzen die Rechner und das Internet, um damit zu arbeiten, Informationen zu suchen und Kommunikation zu betreiben.
  • die "jüngere" Generation (Schüler, Azubis, Studenten etc.) nutzen die Rechner genauso aber mit zwei zusätzlichen Anwendungsfeldern, und die heißen "Spielen" + "Experimentieren".
Der erste Zusatzpunkt ist menschlich, und man sollte als Betreiber, egal ob Universität, Arbeitgeber, Ausbildungsstätten immer wieder mit einem "kulanten" Auge darauf hinweisen, dass das Internet zu Lern- und Ausbildungszwecken genutzt werden sollte (=> Spielen im begrenzten Maß kann auch als Motivationsschub und schöpferische Erholungspause dienen)

Der zweite Zusatz ist insofern gefährlich, da hier u.U. sogenanntes "gefährliches Halbwissen" ins Spiel kommt => selbst der User, der es gut meint, mit IP-Adressen rumspielt etc., kann nie genau wissen, wem er eigentlich Tor und Tür öffnet im weltweiten Netz.

Selbst Informatiker, Netzwerk - und Systemadministratoren, Programmierer und Servicemitarbeiter müssen sich ständig mit dieser Problematik auseinandersetzen, und keiner von ihnen kann 100% Sicherheit gewährleisten.

Es ist so wie in der Elektrotechnik:
  • Ein System kann funktionieren, ist es aber auch im Fehlerfall sicher ?
Das Beste war in dem Zusammenhang vor ein paar Jahren im Studententurm:
  • BJ -  der alte Computerfreak, der mal lieber mehr für seine Deutschkenntnisse hätte lernen sollen, anstatt mit seinen Kumpels jeden Tag weltweit zu chatten, Spiele auszutauschen und zu zocken - wurde mal wieder von der Netz-AG gesperrt, er solle doch erst mal seinen Computer bereinigen => 
  • ... er grummel, brummel, macht sich an die Arbeit und fängt an sein Laptop wieder in Ordnung zu bringen und wird nach ein paar Tagen wieder in die große Gemeinschaft der Internet-User aufgenommen ... und zack - ein Tag später wird er wieder gesperrt ... da war natürlich richtig "High-Life" in seinem Gemüt und in seinem Hirn ... und diesmal dauerte es etwas länger bis er den Fehler gefunden hatte ... und was war ? ... auf seiner E-Partition hatte sich ein kleiner Virus versteckt, den er wohl übersehen hat ...
Abschließend kann ich nur feststellen:

auch wenn sich "twin" und gleichaltrige Kollegen mit der Materie Computer, Programmierung, Service und virtuelle Welten tagtäglich beschäftigen gehöre ich zu der Generation wie mein "Alter" => keine Ahnung wie das Ganze funktioniert, Hauptsache es funktioniert.
+

In jedem Lehr- und Ausbildungsbetrieb sollte man besser mit "Open Source"-Software wie Unix Systeme, Linux, & Co arbeiten, anstatt der Microsoft-Abzocker-Industrie noch mehr Geld in den Rachen zu schmeißen !


... sagt Dein Netzwerk- und Systemadministrator ...


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