Mittwoch, 30. Januar 2013

" Dr. Martin Luthers Kleiner Katechismus mit Erklärung "

entnommen aus:

Korinth-Verlag, Hamburg

Neuhausen-Stuttgart

Hänssler-Hardcover

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 Zitat:
 
Vorwort:

[...]

1.

Luhers Gattin Katharina von Bora hat zutreffend einmal gesagt, Luther habe im kleinen Katechismus "alles Notwendige zusammengefaßt". Luther wolle ja mit seinem kleinen Katechismus die kleine Bibel auslegen. Dass die Bibel die Hauptsache der Erklärungen der vorliegenden Ausgabe ausmacht, entspricht ganz dem Anliegen Luthers.
  • Viele Menschen können die alte Frakturschrift nicht mehr lesen. Die zeitgemäße Drucktype ermöglicht es allen Pfarrern, Lehrern und Eltern, diesen kleinen Katechismus dem Unterricht der Kinder zugrundezulegen.
2. 

Luther hat es ja gewünscht, dass der Katechismus vor allem von den Eltern unterrichtet werden sollte. Er sollte ein Hausbuch sein.
  • " Den Katchismusunterricht hält nicht der Lehrer in der Schule, nicht der Pfarrer von der Kanzel, sondern der christliche Hausvater in der Wohnstube. Das ist für die Männer in unseren Gemeinden nicht ganz einfach zu begreifen; es ist so bequem, die Verantwortung für das heranwachsende Geschlecht auf Schule und Kirche abschieben zu können ...
  • (Notiz: ... ersterer Teil der Aussage hinsichtlich der Schule ist ein äußerst aktuelles Problem: viele Eltern wollen nicht erkennen, dass die Schule nur bis zu einem gewissen Grad fehlende elterliche Fürsorge und Erziehung kompensieren kann ... wird aber die jahrelange "Unterlassungssünde" der Eltern nicht eingestanden und behoben, dass eigene Kind konstruktiv und einfühlsam durch das Leben zu begleiten, so ist das Schulsystem überlastet => es wendet sich der Sinn der Schule gegen das Kind => die Schule wird zu einer zusätzlichen seelischen Belastung und Last ...)
  •  Aber es mag bald eine Zeit kommen, da wird unser Volk, werden unsere Gemeinden bitter büßen müssen. Darum rufen wir jetzt schon die Männer in unseren Gemeinden auf, ihr hauspriesterliches Amt recht wahrzunehmen. "
3. 

[...] 

" Gottes Wort und Luther Lehr

vergehen nun und nimmermehr "

21. Juli 1982

Professor Dr. theol. Ernst-Wilhelm Kohls
Philipps-Universität Marburg
2551 Moischt bei Marburg,
Lönsweg 8

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Das erste Buch
 
Die fünf Hauptstücke 
 
Das erste Hauptstück
  • Die heiligen Zehn Gebote
Das zweite Hauptstück
  • Der christliche Glaube
Das dritte Hauptstück
  • Das Vaterunser
Das vierte Hauptstück
  • Das Sakrament der Heiligen Taufe
Das fünfte Hauptstück
  • Das Sakrament des Altars
  
 Das zweite Buch
 
Der kleine Katechismus
 

Das erste Hauptstück
  
wie sie ein Hausvater den Seinen einfältig vorhalten soll.

Das erste Gebot
  • Ich bin der Herr, Dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir. Du sollst Dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder des, das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden oder des, das im Wassser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht.
Was ist das ?
  • Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.
  • (Notiz: ... der Humanismus besagt, dass jeder im Falle seines Gottesglaubens, jeden einzelnen Menschen so zu behandeln hat, wie er seinen individuellen Gott "fürchtet, liebt und vertraut" ...)
Das zweite Gebot
  • Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes nicht unnützlich führen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen missbraucht.
Was ist das ?
  • Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir bei seinem Namen nicht fluchen, schwören, zaubern, lügen oder trügen, sondern denselben in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken. 
  • (Notiz: ... " in Gottes Namen " Kriege führen, Menschen zwangsbekehren und anderen extreme Gottesvorstellungen auferzwingen, sind Erscheinungen von irrgeleiteten, fanatischen und armseligen Erdenbewohnern ...)
Das dritte Gebot
  • Du sollst den Feiertag heiligen.
Was ist das ?
  • Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir die Predigt und sein Wort nicht verachten, sondern dasselber heilig halten, gerne hören und lernen.
  • (Notiz: ... Feiertage werden im Zuge der Industrialisierung und aufgrund ökonomischer Zwänge geklaut und im Zeichen der Kommerzialisierung zweckentfremdet ...)
Das vierte Gebot
  • Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf dass dir's wohlgehe und du lange lebest auf Erden.
Was ist das ?
  • Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir die Predigt und sein Wort nicht verachten, sondern dasselbe heilig halten, gerne hören und lernen.
  • (Notiz: ... du sollst Vater und Mutter ehren, wenn sie es verdient haben ...)
Das fünfte Gebot
  • Du sollst nicht töten.
Was ist das ?
  • Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten an seinem Leib und Schaden noch Leid tun, sondern ihm helfen und fördern in allen Leibesnöten.
  • (Notiz: ... das am meisten missachteste Gebot, verleitet durch Regierungen, Obrigkeiten, Verführer, Fanatiker, Kriegstreiber und Waffenproduzenten ... durchgeführt durch Menschen, die keine Achtung mehr vor dem Leben haben, für Geld und falsche Versprechungen töten und töten lassen ...)
Das sechste Gebot
  • Du sollst nicht ehebrechen.
Was ist das ?
  • Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir keusch und züchtig leben in Worten und Werken und jeglicher sein Gemahl lieben und ehren.
  • (Notiz: ... die "Beziehungsstreue" ist eine selbstverständliche Grundhaltung auch ohne offizielles Versprechen - allerdings sollte ein "enttarnter" Seitensprung keine Ehe oder Beziehung zerstören, weil es kein Verbrechen und auch keine inhumane Handlung darstellt ... nüchtern betrachtet ist es vielmehr eine rein private (!) Verhandlungs- und Behandlungsangelegenheit zwischen zwei Menschen ... "philosophisch" gesehen ist es eine saubere Meisterleistung ...)
Das siebte Gebot
  • Du sollst nicht stehlen.
Was ist das ?
  • Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsers Nächsten Geld und Gut nicht nehmen noch mit falscher Ware oder Handel an uns bringen, sondern ihm sein Gut und Nahrung helfen bessern und behüten.
  • (Notiz: ... Stehlen ist das am drittmeisten missachteste Gebot .. man kann seinem Mitmenschen Hab und Gut stehlen, aber auch Ehre, Ruf, Unschuld, Vertrauen, Gesundheit,  Mut, Hoffnung und viele andere unentbehrliche Dinge, die man zum alltäglichen Leben braucht ...)
Das achte Gebot
  • Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
Was ist das ?
  • Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht fälschlich belügen, verraten, afterreden oder bösen Leumund machen, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.
  • (Notiz: ... das zweitmeiste missachteste Gebot ... in einer Gesellschaft, die frei ist von Sorgen, Ängsten, Egoismus und Konkurrenzkampf, braucht keiner zu lügen => die Lüge ist eine gesellschaftlich anerzogene Methode, um zu überleben ... wie stark und ausgeprägt der Hang zum Lügen ist, hängt von der individuellen Erziehung, von den persönlichen Erfahrungen und von der jeweiligen aktuellen Situation ab ... stark geprägt von "systembedingten" Lügen sind z.B. Menschen, die die Karriereleiter in einem "inhumanen" System hochsteigen ... Ausnahmen bestätigen Regel ...)
Das neunte Gebot
  • Du sollts nicht begehren deines Nächsten Haus.
Was ist das ?
  • Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserm Nächsten nicht mit List nach seinem Erbe oder Hause stehen und mit einem Schein des Rechts an uns bringen, sondern ihm dasselbe zu behalten förderlich und dienstlich seien.
  • (Notiz: ... dies ist einer der weltweit größten Sünden überhaupt, dass Menschen andere Menschen heimatlos machen, sei es auf persönlicher, regionaler oder staatlicher Ebene, indem durch Krieg, direkter/indirekter Ausbeutung oder auf juristischem Wege einem das Dach über den Kopf, die Ressourcen und Lebengsgrundlage genommen wird ...)
Das zehnte Gebot
  • Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh oder alles, was sein ist.
Was ist das ?
  • Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unserem Nächsten nicht sein Weib, Gesinde oder Vieh abspannen, abdringen oder abwendig machen, sondern dieselben anhalten, dass sie bleiben und tun, was sie schuldig sind.
  • (Notiz: ...  das Begehren beginnt und entwickelt sich im Kopf. Dort entscheidet sich, ob aus einer gelegentlichen Begierde eine permanente Gier wird ... ist die Gier erst mal geboren, ist es zur Tat nicht mehr weit ... ist die "Untat" vollbracht, wird bei fehlender Sanktionierung der Gewohnheitstäter zum Kriminellen ... dies gilt für jeden - egal auf welcher gesellschaftlicher Stufe er steht, welchen Rang er sich erarbeitet hat oder welchen Ruf er genießt ...)
Was sagt nun Gott von diesen Geboten allen ? 

Er sagt also:
  • Ich, der Herr dein Gott, bin ein eifriger Gott, der über die, so mich hassen, die Sünde der Väter heimsucht an den Kindern bis ins dritte und vierte Glied; aber denen, so mich lieben und meine Gebote halten, tue ich wohl ins tausend Glied.
Was ist das ?
  • Gott dräuet zu strafen alle, die diese Gebote übertreten; darum sollen wir uns fürchten vor seinem Zorn und nicht wider solche Gebote tun. Er verheißet aber Gnade und alles Gute allen, die solche Gebote halten; darum sollen wir ihn auch lieben und vertrauen und gerne tun nach seinen Geboten.
  • (Notiz: ... "bis ins dritte und vierte Glied" ist eine zeitlos universale Aussage, die besagt, dass die "Sünden der Väter" weitervererbt werden, sofern jeder seiner Generation diesen "Teufelskreislauf" auf der Ebene seines persönlichen Lebens nicht beendet => Kindervergewaltigung, Prügel, Saufen, permanentes Fremdgehen, Töten auf Verlangen uvm ...)

    Das zweite Hauptstück

    Der christliche Glaube,


    wie ihn ein Hausvater den Seinen auf's einfältigste vorhalten soll.

    Der erste Artikel

    Von der Schöpfung
    • Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, Schöpfer Himmels und der Erde.
    Was ist das ?
    • Ich glaube, dass Gott mich geschaffen hat samt allen Kreaturen, mir Leib und Seele, Augen, Ohren und alle Glieder, Vernunft und Sinne gegeben hat und noch erhält; dazu Kleider und Schuh, Essen und Trinken, Haus und Hof, Weib und Kind, Acker, Vieh und alle Güter; mit aller Notdurft und Nahrung dieses Leibes und Lebens mich reichlich und täglich versorget, wider alle Fährlichkeit beschirmet und vor allem Übel behütet und bewahret; und das alles aus lauter väterlicher, göttlicher Güte und Barmherzigkeit ohn all mein Verdienst und Würdigkeit, des alles ich ihm zu danken und zu loben und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin. Das ist gewisslich wahr.
    • (Notiz: ... es wäre töricht zu glauben, dass der Mensch das Endprodukt von Werden und Sein ist ... von daher ist der Gottesglaube auch ein Stück Vernunft gepaart mit persönlicher Herzensangelegenheit ... wie, in welchen Formen und mit welchen Worten, das sei jedem Gläubigen und jeder Glaubensgemeinschaft selber überlassen ... wichtig ist nur, dass der sich ständig weiterentwickelnde Humanismus zu jeder Zeit die Glaubens- und Religionsgemeinschaften zum gegenseitigen Respekt, zur gelebten (!) Toleranz und Ergänzung erinnert und ermahnt ...)
    Der zweite Artikel

    Von der Erlösung

    Ich glaube an Jesum Christum, Gottes eingeborenen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, niedergefahren zur Hölle, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren gen Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, von dannen er kommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten.

    Was ist das ?
    • Ich glaube, das Jesus Christus' wahrhaftiger Gott vom Vater in Ewigkeit geboren und auch wahrhaftiger Mensch von der Jungfrau Maria geboren, sei mein Herr, der mich verlornen und verdammten Menschen erlöset hat, erworben, gewonnen von allen Sünden, vom Tode und von der Gewalt des Teufels; nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem heiligen, teuren Blut und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben; auf dass ich sein eigen sei und in seinem Reich unter ihm leben, und ihm diene in ewiger Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit; gleichwie er ist auferstanden vom Tode, lebet und regieret in Ewigkeit. Das ist gewisslich wahr.
    • (Notiz: ... der Verfasser der Notizen glaubt an Jesus, sein Wirken und seine Botschaft - auch wenn sein eigener "twin" die Möglichkeit offenhält, dass Jesus ein Hochstapler gewesen sein könnte - ... seine Geburt und seine Auferstehung will ich gerne als ein "Mysterium" glauben ... Hauptsache die Kernbotschaft ist angekommen: "Liebe Deinen Nächsten wie Dich selber" ... denn allzu deutlich besteht die Gefahr, dass das Gute vergeht und der Mensch zum Teufel selber verkommt ... und was das bedeutet, das ist hinlänglich bekannt, wenn Teuflisches die Welt regiert ... es gibt keinen einen personifizierten Teufel, jeder einzelne Mensch selber wird zum Teufel, wenn er die Grundsätze des Humanismus des gegenseitigen Respekts und Fairness nicht beachtet und ins Gegenteil verkehrt. Diese Grundsätze von Menschlichkeit sind in jeder ernstzunehmenden Religion wiederzufinden.
    Der dritte Artikel

    Von der Heiligung
    • Ich glaube an den Heiligen Geist, eine heilige christliche Kirche, die Gemeinde der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung des Fleisches und ein ewiges Leben. Amen.
    Was ist das ?
    • Ich glaube, dass ich nicht aus eigener Vernunft noch Kraft an Jesum Christum, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen kann kann; sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium berufen, mit seinen Gaben erleuchtet, im rechten Glauben geheiliget und erhalten; gleichwie er die ganze Christenheit auf Erden beruft, im rechten, einigen Glauben; in welcher Christenheit er mir und allen Gläubigen täglich alle Sünden reichlich vergibt und am jüngsten Tag mich und alle Toten auferwecken wird und mir samt allen Gläubigen in Christo ein ewiges Leben geben wird. Das ist gewisslich wahr.
    • (Notiz: ... Kernaussage Luthers: ... nicht aus eigener Kraft, Vernunft und Verdiensten, sondern nur aus der Gnade Gottes alleine kann man selig und geheilt werden und Erlösung erlangen ...)
    Das dritte Hauptstück

    Das Vaterunser,

    wie es ein Hausvater den Seinen auf's einfältigste vorhalten soll.

    Die Anrede
    • Vater unser, der du bist im Himmel.
    Was ist das ?
    • Gott will uns damit locken, dass wir glauben sollen, er sei unser rechter Vater und wir seine rechten Kinder, auf dass wir getrost und mit aller Zuversicht ihn bitten sollen wie die lieben Kinder ihren lieben Vater.
    • (Notiz: ... ist Gott männlich, weiblich oder sächlich ? Steht der Vater, Sohn und der Heilige Geist für eine patriarchische Betrachtungsweise, also längst überholt ... muss man diese Anrede aus aus einem gewissen Zeitgeist betrachten ? ... s. Exegese ...)
    Die erste Bitte
    • Geheiligt werde dein Name.
    Was ist das ?
    • Gottes Name ist zwar an sich heilig; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er auch bei uns heilig werde.
    • (Notiz: ... wer oder was ist dem Menschen in unserer schnelllebigen Zeit noch heilig ? Wer oder was genießt noch den Respekt, die Verehrung und die Achtung aller Menschen => der Ruhm, das Geld, die Karriere ?...)
    Wie geschieht das ?
    • Wo das Wort Gottes lauter und rein gelehret wird, und wir auch heilig als die Kinder Gottes darnach leben. Das hilf uns, lieber Vater im Himmel ! Wer aber anders lehret und lebet, denn das Wort Gottes lehret, der entheiligt unter uns den Namen Gottes. Davor behüte uns himmlischer Vater !
    • (Notiz: ... ein hoher Anspruch nach dem Wort Gottes zu leben ... das gilt wohl für jede Glaubensrichtung ... s.a. "Wasser predigen aber Wein trinken" ...)
    Die zweite Bitte
    • Dein Reich komme.
    Was ist das ?
    • Dein Gottes Reich kommt wohl ohne unser Gebet von sich selbst; aber wir bitten in diesem Gebet, dass es auch zu uns komme.
    • (Notiz: ... wie sieht das "Feedback" aus ... wie reagiert Gott auf Gebete ... versteht er die sehnsuchtsvollen Wünsche und das allzu menschliche Wehklagen an der "Klagemauer" ? ... die Kommunikation zwischen Gott und dem Menschen gehört wohl zum "Geheimnis des Glaubens" ...)
    Wie geschieht das ?
    • Wenn der himmlische Vater uns seinen Heiligen Geist gibt, dass wir seinem heiligen Wort durch seine Gnade glauben und göttlich leben, hier zeitlich und dort ewiglich.
    • (Notiz: ... der Glaube der monotheistischen Religionen kommt nicht aus der Luft geflogen, er basiert auf eine Schrift ... s. "Schriftliche Überlieferungen" ... es waren keine dummen oder einfältigen Menschen, die die "Heilige Schrift" verfasst haben ...)
    Die dritte Bitte
    • Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden.
    Was ist das ?
    • Gottes guter, gnädiger Wille geschieht wohl ohne unser Gebet; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er auch bei uns geschehe.
    • (Notiz: ... gilt dieser Wille auch den Tieren und Pflanzen, die wir essen und tagtäglich verspeisen ? ...)
    Wie geschieht das ?
    • Wenn Gott allen bösen Rat und Willen bricht und hindert, so uns den Namen Gottes nicht heiligen und sein Reich nicht kommen lassen wollen, als da ist des Teufels, der Welt und unseres Fleisches Wille; sondern stärket und behält uns fest in seinem Wort und Glauben bis an unser Ende. Das ist sein gnädiger, guter Wille.
    • (Notiz: ... es kommt für jeden der Tag, an dem der Mensch seine persönlichen Taten und Worte hinterfragt ...dann entscheidet bei dem Gläubigen sein persönlicher Gott, beim "Atheisten" die individuelle Gesinnung, wie er sich zukünftig verhalten wird ...)
    Die vierte Bitte
    • Unser tägliches Brot gib uns heute.
    Was ist das ?
    • Gott gibt täglich Brot auch wohl ohne unsere Bitte allen bösen Menschen; aber wir bitten in diesem Gebet, dass er uns lasse erkennen und Danksagung empfangen unser täglich Brot.
    Was heißt denn täglich Brot ?
    • Alles was zur Leibesnahrung und -notdurft gehört, wie Essen, Trinken, Kleider, Schuh, Haus, Hof, Acker, Vieh, Geld, Gut, fromm Gemahl, fromme Kinder, fromm Gesinde, fromme und treue Obherren, gut Regiment, gut Wetter, Friede, Gesundheit, Zucht, Ehre, gute Freunde, getreue Nachbarn und desgleichen.
    • (Notiz: ... nicht zu vergesen: der humane und sinnvolle Einsatz von Technik und Entwicklungen +  die für alle (!) Menschen dienenden Transformation von Energien und Versorgung mit Rohstoffen aus der Natur (= Schöpfung) + die Erhaltung einer natürlichen, gesunden und menschenwürdigen Lebensweise ...)
    Die fünfte Bitte
    • Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unsern Schuldigern.
    Was ist das ?
    • Wir bitten in diesem Gebet, dass der Vater im Himmel nicht ansehen wolle unsere Sünden und um derselben willen solche Bitte nicht versagen; denn wir sind der keines wert, das wir bitten, haben's auch nicht verdienet; sondern er wolle es uns alles aus Gnaden geben, denn wir täglich viel sündigen und wohl eitel Strafe verdienen. So wollen wir wiederum auch herzlich vergeben und gerne wohltun denen, die sich an uns versündigen.
    • (Notiz: ... " leichter gesagt, als getan " => es gibt kaum etwas Schwereres, als zu vergeben ...)
    Die sechste Bitte
    • Und führe uns nicht in Versuchung.
    Was ist das ?
    • Gott versucht zwar niemand, aber wir bitten in diesem Gebet, dass uns Gott wolle behüten und erhalten, auf dass uns der Teufel, die Welt und unser Fleisch nicht betrüge und verführe in Mißglauben, Verzweiflung und andere große Schande und Laster; und ob wir damit angefochten würden, daß wir endlich gewinnen und den Sieg behalten.
    • (Notiz: ... "der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach" ...)
    Die siebente Bitte
    • Sondern erlöse uns von dem Übel.
    Was ist das ?
    • Wir bitten in diesem Gebet als in der Summa, daß uns der Vater im Himmel von allerlei Übel Leibes und der Seele, Gutes und Ehre erlöse und zuletzt, wenn unsere Stündlein kommt, ein seliges Ende beschere und mit Gnaden von diesem Jammertal zu sich nehmen in den Himmel.
    • (Notiz: ... die Kardinals- und Gretchenfrage ist doch, wie wir Menschen und Systeme loswerden, die uns das Übel bescheren ... das Übel hat Namen, und ist immer in Personen, Handlungen und Handlungsanweisungen behaftet ... es nimmt Zeit unseres Lebens ganz konkrete, benennbare Formen an und spiegelt sich in Menschen und Systemen wieder ...)
    Beschluß
    • Denn dein ist das Reich und die Kraft und Herrlichkeit in Ewigkeit.
    Was ist das ?
    • Daß ich soll gewiß sein, solche Bitten sind dem Vater im Himmel angenehm und erhöret. Denn er selbst hat uns geboten, also zu beten, und verheißen, daß er uns will erhören. Amen, Amen, das heißt: Ja, ja, es soll also geschehen.
    * * *

    (tobeco)

    . . .

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