von
aus dem Spanischen von
Sabine Giersberg und Hanna Grzimek
Suhrkamp
suhrkamp.de
Zitat:
Alle zwölf Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Kind
unter fünf Jahren an den Folgen von Unterernährung.
Fünf Jahre hat Martín Caparrós den ganzen Globus bereist, um diese Schande zu kartografieren:
- Das sind drei Millionen Kinder im Jahr.
- Insgesamt knapp neun Millionen Menschen.
- Wir wissen das, wir kennen die Zahlen.
- Es sieht aber nicht so aus, als würden wir es in absehbarer Zeit lösen.
Fünf Jahre hat Martín Caparrós den ganzen Globus bereist, um diese Schande zu kartografieren:
- Er war in Niger, wo der Hunger so aussieht, wie wir ihn uns vorstellen;
- in Indien, wo mehr Menschen hungern als in jedem anderen Land;
- in den USA, wo jeder Sechste Probleme hat, sich ausreichend zu ernähren, während jeder Dritte unter Fettleibigkeit leidet;
- in Argentinien, wo Nahrungsmittel für 300 Millionen Menschen produziert werden, obwohl sich viele Bürger kein Fleisch mehr leisten können.
- Großreportage,
- Geschichtsschreibung
- wütendes Manifest.
- Der Hunger ist der krasseste Ausdruck der gigantischen sozialen Ungleichheit in einer Welt, in der das reichste Prozent mehr besitzt als alle anderen zusammen.
protestantisch.org
INHALT
Die Anfänge
1
Drei Frauen waren um das Krankenlager versammelt: Großmutter, Mutter, Tante. Ich hatte eine Weile zugesehen, wie Mutter und Tante langsam die beiden Plastikteller, die drei Löffel, den rußigen Topf, den grünen Eimer zusammenpackten und alles der Großmutter übergaben. Die beiben nahmen die Decke, legten zwei, drei Hemdchen, ihren übrigen Habseligkeiten hinein und schnürten ein Bündel, das die Tante sich auf den Kopf setzte.
Doch als die Tante sich über das Lager beugte, den Kleinen hochhob, ihn befremdet, ungläubig ansah und ihn auf den Rücken der Mutter auf den Rücken legte, so wie Kinder in Afrika gewöhnlich auf den Rücken ihrer Mütter gelegt werden - die Beine und Arme und Beine gespreizt, die Brust gegen den Rücken gepresst, das Gesicht zur Seite gedreht - und ihn mit einem Tuch festband, brach es mir das Herz. Der Kleine war an seinem angestammten Platz, bereit für den Heimweg, tot.
Es war nicht heißer als sonst auch.
Ich glaube, hier hat dieses Buch seinen Anfang genommen, in einem Dorf in der Nähe, irgendwo in Niger.
Ich saß mit Aisha auf einer Siasalmatte vor der Tür ihres Hauses, schweißtreibende Mittagshitze, staubtrockener Boden, der Schatten eines dürren Baumes, das Geschrei der herumtollenden Kinder, und als sie mir von der Kugel Hirsebrei berichtete, die sie jeden Tag aß, und ich fragte, ob sie tatsächlich jeden Tag eine Kugel Hirsebrei esse, prallten unsere Kulturen zum ersten Mal aufeinander.
"An jedem Tag, an dem es dafür reicht." Sagte sie und senkte beschämend den Blick; ich fühlte mich wie ein Idiot. Wir sprachen weiter über Nahrung oder besser gesagt, den Mangel an derselben, und ich war in all meiner Naivität zum ersten Mal mit dem Hunger in seiner extremsten Form konfrontriert. Nach zwei überaus aufschlussreichen Stunden fragte ich sie - diese Frage würde ich später noch oft stellen -, was sie sich wünschen würde, wenn ein Zauberer käme, der jeder ihr jeden Wunsch erfüllen könnte, ganz gleich welchen.
Aisha überlegte, als hätte sie sich diese Frage noch nie gestellt. Sie war Anfang, Mitte dreißig, hatte eine Adlernase und traurige Augen, der übrige Körper war von fliederfarbenem Stoff bedeckt.
"Ich wünsche mir eine Kuh, die viel Milch gibt. Die würde ich dann verkaufen, von dem Geld könnte ich Krapfen machen und sie auf dem Markt anbieten. So kämen wir halbwegs über die Runden."
- "Nein, so meinte ich das nicht. Der Zauberer könnte Dir jeden Wunsch erfüllten, egal welchen. Also, um was würdest ihn bitten ?"
"Wirklich jeden ?"
- "Aber ja."
"Zwei Kühe vielleicht ?" Sagte sie leise und fügt hinzu: "Dann müsste ich nie mehr Hunger leiden."
- So wenig, dachte ich im ersten Moment. Und doch so viel.
2
Wir kennen den Hunger, verspüren ihn zwei- bis dreimal am Tag. Hunger ist das Normalste von der Welt, und doch ist den meisten von uns nichts fremder als echter Hunger.Wir kennen den Hunger, verspüren ihn zwei- bis dreimal am Tag.
- Doch zwischen diesem alltäglichen Hunger, der jeden Tag aufs Neue befriedigt wird, und dem verweifelten Hunger derjenigen, die ihm ohnmächtig ausgeliefert sind, liegen Welten.
Der Hunger war seit je die Triebfeder, für gesellschaftlichen Wandel, technischen Fortschritt, Revolutionen, Konterrevolutionen. Nichts hat die Geschichte der Menschheit stärker beeinflusst.
- Keine Krankheit, kein Krieg hat mehr Opfer gefordert.
- Keine Seuche ist so tödlich und dabei so vermeidbar gewesen wie der Hunger.
Ich habe ja keine Ahnung gehabt.
[...]
(Notiz: ... während eines Spaziergangs mit dem Labrador, mich mit einem Rentner unterhalten, der nach dem Krieg von "Ostdeutschland" über das Ruhrgebiet in den Südwesten Deutschlands kam und sich eine gute Existenz aufbauen konnte. Doch in letzter Zeit wacht er vermehrt nachts auf in Erinnerung an die schlimmen Nachkriegszeiten ... es war der Hunger der ihn gequält hatte, und wovon er in letzter Zeit immer öfters träumt und davon aufwacht ...)
[...]
Hunger als punktuelle, erbarmungslose Katastrophe gibt es nur im Zusammenhang mit Kriegen oder Naturkatastrophen. Doch es bleibt all das, was sich nicht so leicht zeigen lässt:
- Die Abermillionen Menschen, die nicht ausreichend essen - und die darunter leiden und dabei draufgehen.
Der Eisberg, über den dieses Buch berichten und nachdenken will.
[...]
Ich will damit sagen, ja, wie soll ich es ausdrücken, mein freundlicher, wohlwollender, ein wenig zerstreuter Leser:
- Können Sie sich sich vorstellen, was es heißt, nicht zu wissen, was man am nächsten Tag essen soll ?
- Können Sie sich ein Leben vorstellen, in dem Sie jeden Tag aufs Neue fragen, was Sie morgen essen werden ?
Ein Leben, das primär aus dieser Ungewissheit besteht, aus der damit verbundenden Angst, der Frage, wie man Herr werden soll, daraus, an kaum etwas anderes denken zu können, weil jeder Gedanke von diesem Mangel beherrscht ist.
- Können Sie so ein so eingeschränktes, kurzes, oft äußerst schmerzliches, hart erkämpftes Leben vorstellen ?
Das Schweigen hat viele Formen.
[...]
- "Der jährliche Hungertod von mehreren zehn Millionen Männern, Frauen und Kindern ist der Skandal unseres Jahrhunderts. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren. Und das auf einem Planeten, der grenzenlosen Überfluss produziert ... In ihrem augenblicklichen Zustand könnte die Weltlandwirtschaft problemlos zwölf Milliarden Menschen ernähren, was gegenwärtig fast der doppelten Weltbevölkerung entspricht. Insofern ist die Situation alles andere als unabwendbar.
wird ermordet",
[...]
[...]
schreibt Jean Ziegler, der ehemaligen UN-Sonderberichtserstatter für das Recht auf Nahrung, in seinem Buch Wir lassen sie verhungern.
Regieren heißt, die allgemeine Ignoranz auszunutzen, um aus der eigenen das größtmögliche Kapital zu schlagen.
In diesem Fall ein ausgesprochener unglücklicher Zufall.
- Niger besteht zu drei Vierteln aus unfruchtbarem Land und quasi Unterboden.
- Ein paar Kilometer weiter südlich gibt es riesige Erdölvorkommen, aber die gehören zu Nigeria - und die Bewohner auf dieser Seite der Grenze haben kein Recht zu fördern, und hungern.
Es liegt eine gewisse Grausamkeit in diesen Zufallsgebieten, die wir Länder nennen und die, so redet man uns ein, unser Ureigenstes sind, das wir von ganzem Herzen lieben und mit unserem Leben verteidigen sollen.
Das Wort "Sahel" bedeutet Küste - Küste der Sahara. Es ist ein wüstenähnliches, flaches Gebiet, in dem einst einige der mächtigsten Reiche Afrikas prosperierten:
- zum Beispiel im 14. Jahrhundert, als die Herrscher von Timbuktu Salz aus der Wüste im Norden gegen Sklaven aus den Urwäldern im Süden tauschten und mit den Erlösen einer der größten Städte ihrer Zeit erbauten.
Die Sahelzone ist ein etwa 400 km breiter Übergangsraum zwischen Sahara und Dornsavanne bis zu den feuchten Savannengebieten des Sudan in Afrika. Ihre Ost-West-Ausdehnung beträgt 5000 km. Sie reicht von der Atlantikküste im Westen bis an den Nil im Osten.
Heute umfasst die Sahelzone neben Niger Teile von
- Senegal,
- Algerien,
- Mali,
- Burkina Faso,
- Nigeria
- Tschad,
- Sudan,
- Äthopien,
- Eritrea
und
Mehr als fünf Millionen Quadratkilometer,
- fünfzig Millionen Menschen,
- dürres Vieh,
- spärlicher Ackerbau,
- wenig Industrie,
- kaum Infrastruktur.
Dafür werden immer neue Rohstoffvorkommen entdeckt und ausgebeutet.
faz.net//mali-das-sagenhafte-reich-voller-gold-und-bodenschaetze
Die Sahelzone ist zudem das Gebiet, das dem Wort "Notstand" eine neue Bedeutung gab, welches zuvor außergewöhnlichen, unerwarteten Ereignissen vorbehalten war.
In der Sahelzone tritt jedes Jahr im Juni für Millionen von Menschen der Notstand ein:
- Sie haben nichts zu essen, eine Hungersnot droht.
- Und ein Jahr später geschieht genau dasselbe.
- Und im nächsten und übernächsten genau dasselbe.
zeit.de//Hunger
[...]
In der Sahelzone ist der Hunger immer gegenwärtig, aber er wird brutal, wenn die Periode beginnt, die
- die Franzosen als soudure,
- die Angelsachsen als hunger gap
bezeichnen und
- für die wir im spanischen Sprachraum keine eigene Bezeichnung haben, wozu auch ?
Es handelt sich um die Monate,
- in denen die vorherige Ernte aufgebraucht ist
und
- die nächste sich mühsam aus dem kargen Boden kämpft.
Dann
- bitten die Regierungen um Hilfe oder auch nicht,
- die internationalen Organisationen warnen vor der Gefahr und entsenden ihre Hilfsgüter oder auch nicht,
- Millionen von Menschen haben zu essen oder auch nicht,
und hier, im Bezirkskrankenhaus von Madaoua, fünfhundert Kilometer von Niamey entfernt, errichtet das Team von Ärzte ohne Grenzen (MSF) alle paar Tage eine neue Notunterkunft, weil immer mehr unterernährte Kinder eingeliefert werden.
Im Behandlungszentrum für unterernähre Kinder
- - dem Centre de rehabilitation et d'educations nutritionnelle, kurz CRNI,
mit hundert Betten - befinden sich bereits über dreihundert kleine Patienten, und der Strom reißt nicht ab.
- Von den rund 90.000 Kindern unter fünf Jahren, die im Distrikt Madaoua leben, wurden im letzten Jahr 21.000 wegen Unterernährung in diesem Zentrum und seinen Ablegern behandelt:
- fast ein Viertel.
Dort sind in der letzten Woche 59 Kinder verhungert oder an hungerbedingten Krankheiten gestorben.
news.at//hungerkatastrophe-die-hoelle-erden
[...]
"Hunger" ist ein erbärmliches Wort.
- Viertklassige Dichter,
- politische Hinterbänkler
und
- alle möglichen leichtfertigen Schreiberlinge
haben das Wort so inflationär verwendet, dass es verboten gehört.Doch stattdessen hat man es neutralisiert.
- "Der Hunger in der Welt" -
wie in
- "Was wollen Sie, den Hunger in der Welt abschaffen?" -
ist nur mehr eine Phrase, ein Gemeinplatz, ein fast schon sarkastischer Ausdruck, um bestimmte Bestrebungen ins Lächerliche zu ziehen.
- Die Sache mit diesen abgenutzten, durch gedankenlosen Gebrauch abgeschliffenen Begriffen ist, dass man sie eines Tages plötzlich mit neuen Augen sieht, und dann zünden sie.
netzfrauen.org//lebensmittel-monopoly-und-verschwendung
Fachbegriffe haben einen Vorteil:
- Sie wecken keine Emotionen.
Manche Worte tun das;
- viele nicht.
Die Bürokraten - und die Institutionen für die sie arbeiten - ziehen Letzteres vor.
Sie sprechen von
Sie sprechen von
- "Mangelernährung",
- "Unterversorgung",
- "Nahrungsunsicherheit".
Die Begriffe verschwimmen und verstellen dem Leser den Blick.Ich möchte vorab klarstellen, was ich meine, wenn ich vom Hunger spreche - oder es zumindestens versuchen.
Wir essen Sonnenlicht.
Sonnenlicht,
einige mehr, andere weniger.
(Notiz: ... wir leben also hier fein geschützt durch einen grenzüberschreitenden Militärisch-Industriellen-Komplex und wohl ernährt durch wirtschafts-politisch protektierte Konzerne, die uns mit den tausenden Rohstoffen anderer versorgen, die ihrerseits täglich um ihren Anteil betrogen und bestohlen werden ... die Sonne scheint für alle, doch die Früchte sind ungerecht verteilt, für Millionen leidvoll bis tödlich ...
Der Aufkauf von Land und Boden
konzentriert sich auf die schwächsten Länder
Der Hunger hat demzufolge zwei Bedeutungen:
essentielle,
physiologische,
natürliche Erscheinung
+
Ergebnis von
global, international,
kollekiv wirtschafts-politisch,
kriminellen Unterlassungshandlungen
(Notiz: ... es spielt schon seit Jahrzehnten keine Rolle mehr, wer oben an der Spitze eines "Tiefen Staates" als die größten Ignoranten, Illusionisten und Wortverdreher sein Ding macht, es ist das wirtschafts-politische System, das den Militärisch Industriellen Komplex, den Konzernen, Banken und Vermögenden alle Freiheiten überlässt, und in letzter Konsequenz
Wer das mittlerweile immer noch nicht verstanden hat, will es auch nicht verstehen bzw. akzeptieren ... der hat auch nicht verstanden, dass im Zuge des großen Landraubs sprich "Land grabbing" Menschen von ihrem angestammten Platz, Heimat und Boden von Konzernen und Militärs gewaltsam vertrieben werden und fortan zu den Ärmsten der Armen gehören, sozusagen von heute auf morgen mit Nichts stehen sie da.
Wir konsumieren die von den Konzernen und Banken gestohlenenen und geraubten Güter
Menschen aus der Unfreiheit
und dem Hunger
Wer das mittlerweile immer noch nicht verstanden hat, will es auch nicht verstehen bzw. akzeptieren ... der hat auch nicht verstanden, dass im Zuge des großen Landraubs sprich "Land grabbing" Menschen von ihrem angestammten Platz, Heimat und Boden von Konzernen und Militärs gewaltsam vertrieben werden und fortan zu den Ärmsten der Armen gehören, sozusagen von heute auf morgen mit Nichts stehen sie da.
Wir konsumieren die von den Konzernen und Banken gestohlenenen und geraubten Güter
- => der Konsument ist sozusagen der Hehler, der dem Dieb das Diebesgut abkauft und auf keinen Fall wissen will, von vom das Produkt stammt.
[...]
Essen heißt Sonne tanken.
Zehn Prozent der Landfläche unseres Planeten, etwas fünfzehn Millionen Quadratkilometer,
Wir brauchen diese Energie, um uns zu erholen und unsere Kräfte zu erneueren.
Der Kalorienbedarf eines Menschen hängt vom Alter und von den Lebensumständen. Grosso modo rechnet man
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann ein Erwachsener, der nicht mindestens 2.700 Kilokalorien zu sich nimmt, seinen Energieverbrauch nicht wieder ausgleichen kann,
Das ist nur ein Durchschnittswert - eine Richtschnur -, aber er ist für das Verständnis des Gesamtbildes hilfreich.
Ai denkt nach, viel. Ai
- Essen - Nahrung zu sich nehmen - heißt sich mit Sonnenenergie versorgen.
- Durch einen wundersamen Prozess namens Photosynthese fangen die Pflanzen sie auf und verwandeln sie in verdaubares Material.
Helmontversuch (5-Jahresexperiment):
Wie ernähren sich Tiere, wie ernähren sich Pflanzen ?
Zehn Prozent der Landfläche unseres Planeten, etwas fünfzehn Millionen Quadratkilometer,
- etwa ein Viertelhektar für jeden Menschen
- Pflanzen wachsen und gedeihen zu lassen, die das Chlorophyll produzieren,
- das die elektrische Energie der Sonne in chemische Energie umwandelt,
- durch welche das das Kohlendioxid der Atmosphäre und das Wasser der Pflanzen in Sauerstoff und Kohlenhydrate umgewandelt werden.
Viele Bauern können die Pacht nicht mehr zahlen.
Wir brauchen diese Energie, um uns zu erholen und unsere Kräfte zu erneueren.
- Zugeführt wird sie dem Körper über Fette, Proteine, Kohlenhydrate, in flüssiger und fester Form.
- Die Physik definiert eine Kalorie als die Energiemenge, die benötigt wird, um ein Gramm Wasser um ein Grad zu erwärmen.
- (Notiz: ... bei Zimmertemperatur von 20 auf 21°C ...)
So nehmen Sie erfolgreich ab
Der Kalorienbedarf eines Menschen hängt vom Alter und von den Lebensumständen. Grosso modo rechnet man
- für einen Säugling unter einem Jahr mit einem Bedarf von 700 Kilokalorien täglich,
- für ein Kleinkind bis zwei Jahre 1.000 und bis zum fünften Lebensjahr 1.600 Kilokalorien,
Kalorienwert für Katzensnacks
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann ein Erwachsener, der nicht mindestens 2.700 Kilokalorien zu sich nimmt, seinen Energieverbrauch nicht wieder ausgleichen kann,
40% unterernährte Kinder in Nordkorea
sprich:
er ist unterernährt.
Das ist nur ein Durchschnittswert - eine Richtschnur -, aber er ist für das Verständnis des Gesamtbildes hilfreich.
- Ein Erwachsener, der weniger als 2.200 Kilokalorien täglich zu sich nimmt, hungert.
- Ein kleines Kind, das nicht, je nach Alter seine 700 oder 1.000 Kilokalorien bekommt, hungert.
[...]
Ai denkt nach, viel. Ai
- hatte noch nie noch ausreichend zu essen,
- sie war noch nie in einer Stadt,
- sie hatte noch nie elektrisches Licht, fließendes Wasser, einen Gasherd oder eine Toilette,
- sie hat noch nie ein Kind in einem Krankenhaus zur Welt gebracht,
- nie eine Fernsehsendung gesehen,
- sie hat noch nie Hosen getragen,
- noch nie eine Uhr oder ein Bett besessen,
- sie hat noch nie ein Buch gelesen oder eine Zeitung,
- hat noch nie einen Beitrag gezahlt, eine Coca-Cola getrunken, eine Pizza gegessen,
- noch nie Zukunftspläne geschmiedet,
- noch nie daran gedacht, dass ihr Leben anders sein könnte.
Sie hat noch nie daran gedacht, dass es ein Leben für sie geben könnte, in dem sie sich nicht die Frage stellen muss, ob sie morgen auch etwas zu essen hat.
Wo der Hunger beginnt,
da endet die Menschlichkeit
3
Einer der bevorzugten Tricks der Berichte über den Hunger besteht darin - wenn sich das Wort nicht vermeiden lässt -, von einem unpersönlichen, nahezu abstrakten Hunger zu sprechen.
Der Hunger als eigenständiges Subjekt
- Gegen den Hunger kämpfen.
- Den Hunger eindämmen.
- Die Geißel des Hungers.
Doch der Hunger existiert nicht außerhalb der Menschen, die ihn erleiden.
- Das Thema ist nicht der Hunger; es geht um eben diese Menschen.
Am Ende verwandeln sich die Probleme von Milliarden Menschen in einen Text, den nur Eingeweihte verstehen, während die Mehrheit nicht begreift, worum es geht.
Kurz:
Schranke gegen das allgemeine Wissen,
auf das es eigentlich ankommt.
(Notiz: ... das ist auch der Grund, warum ich persönlich selten in die Kirche gehe, kaum noch Nachrichten im Fernsehen schaue und keine volksverdummenden Marionetten und Wirtschaftsvertreter mehr wählen gehe
- => sie predigten Wasser und tranken Wein:
mgrum.net//hungerzone
Niger:
Strukturen des Hungers
Vom Hunger I:
Der Ursprung der Arten
Indien:
Die Tradition
Kalkutta
Bieraul
Chandigarh
Vrindavan
Delhi
Bombay
Vom Hunger II:
Menschengemacht
Bangladesch:
Wie der Hunger benutzt wird
Vom Hunger III:
Schon wieder Suppe
USA:
Das große Geld
Vom Hunger IV:
Milde Gaben
Südsudan:
Das letzte Land
Vom Hunger IV:
Eine Metapher
Zum Schluss
Dank
Für den Fall,
dass jemand noch mehr lesen will
gutezitate.com
* * * *
(... keine Politik ist wählbar, die nicht das Verbrechen der Militärs, Konzerne und Banken bekämpft und ihre perverse und menschenverachtende Politik bricht:
- ... dies ist das Zeitalter "Friss oder stirb" ...
Wieder angekommen in den Zeiten und Zuständen des Feudalismus und Kolonialismus.
Der Reichtum, das Wunder der besten Versorgung und das Jammern auf höchstem Niveau liegt bei näherer und fairer Betrachtung einem "kapitalen" Verbrechen zugrunde - der Ausbeutung von Milliarden von Menschen und Gemeinschaften in strukturschwachen Regionen und Ländern.
Ein Mensch, eine Gemeinschaft, ein Volk, das hungert, ist schutzlos ausgeliefert:
(flagcounter)Der Reichtum, das Wunder der besten Versorgung und das Jammern auf höchstem Niveau liegt bei näherer und fairer Betrachtung einem "kapitalen" Verbrechen zugrunde - der Ausbeutung von Milliarden von Menschen und Gemeinschaften in strukturschwachen Regionen und Ländern.
Ein Mensch, eine Gemeinschaft, ein Volk, das hungert, ist schutzlos ausgeliefert:
- er und es wird zum Spielball derjenigen, die auf einen Eroberungs- und Raubzug unterwegs sind.
. . .
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