Mittwoch, 20. Juni 2007

Bewegung tut Not

...ja meine lieben männlichen "Couchpotatoes" und Stubenhocker...es ist aus mit Eurer Faulheit...ich sehe ich Euch auf dem Sportplatz oder in der Sporthalle, in der Schwimmhalle, auf dem Fahrrad, auf dem Waldweg oder auf Wanderrouten wieder...oder noch viel einfacher: in einem ordinären Sportverein, denn:

Sportliche Männer brechen sich seltener die Knochen

Ein leichter Sturz, und die Hüfte ist gebrochen: Die Osteoporose gilt als ebenso tückische wie typische Frauenerkrankung. Allerdings sind auch Männer nicht sicher vor dem Knochenschwund. Regelmäßiger Sport kann vorbeugen - wie Forscher nun in einer Langzeitstudie nachweisen konnten.

San Francisco - Brüchige Knochen, spröde Gelenke - wer älter wird, der muss damit rechnen, dass seine Knochen nicht mehr jeden Sturz ohne Schaden überstehen. Grund dafür ist, dass die Knochendichte im Alter abnimmt. Bei Frauen ist der Effekt besonders stark ausgeprägt. Nach den Wechseljahren erkranken fast 80 Prozent an Osteoporose. Die hormonellen Veränderungen, vor allem der Östrogenmangel, wirken sich offenbar negativ auf das Skelett aus. Etwa jede zweite Frau erleidet in dieser Zeit einen schweren Knochenbruch. Bei Männern, die älter als 50 Jahre alt sind, ist etwa jeder vierte ein Knochenbruch-Kandidat aufgrund von Osteoporose.

Bisher hat sich die Osteoporose-Forschung besonders auf die weiblichen Patienten konzentriert. Was begünstigt die Bildung von spröden Knochen? Was kann den schleichenden Knochenschwund möglicherweise aufhalten oder gar stoppen? Viel Bewegung, Vitamine und eine ausreichende Kalziumzufuhr gehören zu den bewährten Methoden im Kampf gegen die Osteoporose. In jüngster Zeit gab es aber auch ungewöhnliche Vorstöße zur Knochenbruch-Prävention, zum Beispiel aus der Erdbebenforschung. In den USA wird ein Mini-Seismograf an Leistungssportlern erprobt, der müde Knochen im Körper aufspüren soll

Weniger unorthodox, dafür aber sehr langfristig sind schwedische Wissenschaftler um den Orthopäden Karl Michaelsson von der Universität Uppsala an das Thema herangegangen: Sie erforschten über einen Zeitraum von 35 Jahren wie häufig Osteoporose bedingte Knochenbrüche bei Männern unter verschiedenen Bewegungsgewohnheiten auftraten. Dafür befragten sie 2000 Männer - alle zu Beginn der Studie zwischen 49 und 51 Jahre alt - und ordneten sie dann drei möglichen Bewegungsgruppen zu. In Gruppe A waren die, die sich fast gar nicht bewegten, in Gruppe B waren die, die sich ab und zu sportlich bewegten und in Gruppe C alle, die mindestens drei mal in der Woche sportlich aktiv waren.

Die Studie zeigte nun, dass es große Unterschiede bei der Häufigkeit von Knochenbrüchen zwischen den Gruppen gab. In Gruppe A erlitten 20 Prozent der Männer Knochenbrüche, in der Gruppe B waren das 13 Prozent und bei den sportlich sehr aktiven Männern nur noch 8 Prozent. "Ein Drittel aller Knochenbrüche bei älteren Männern könnte durch Sport verhindert werden", heißt es in der Studie, die nun im Internet im Fachmagazin "Plos Medicine" veröffentlicht wurde.

Mit diesen Ergebnissen vervollständigen die Wissenschaftler bisherige Untersuchungen über Osteoporose. Bewegungsmangel wird schon seit längerer Zeit als Hauptursache für spröde Knochen und daraus resultierende Brüche angesehen. Am Universitätsklinikum Ulm forschen Wissenschaftler zum Beispiel derzeit an der besonderen Rolle der Bewegung im Kontext der Knochenbildung. So werde das Knochengewebe vor allem durch Bewegung ausgebildet. Dieser mechanische Reiz sei bei Osteoporose-Patienten häufig geringer ausgeprägt, da sie durch Alter oder Vorsicht in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt seien. Im Mittelpunkt der Ulmer Forschung steht die Frage, ob man den wichtigen Bewegungsreiz möglicherweise mit der Entwicklung eines Medikamentes simulieren könne.

atr/dpa

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