Die Welt

Donnerstag, 9.Oktober 2008

Feuilleton,

Die grellen Götter Griechenlands

• Im Frankfurter Liebighaus zeigt der Archäologe Vinzenz Brinkmann, wie bunt dei Skulpturen der Antike waren.
• Auch die Reliefs auf dem Alexander-Sarkophag waren einst bunt bemalt. An Kopien demonstriert Brinkmann, wie das ausgesehen haben könnte.
• von Uwe Wittstock

Island ist bankrott ?

• Gerade wurde uns die Insel in einer Zukunftsstudie noch als Musterregion Europas verkauft
• Alles schien so überschaubar in der Hauptstadt Reykjavik. "Banken und Wirtschaftsberatung" - das sei die ökonomische Zukunft der Insel, sagte eine Studie voraus
• von Matthias Kaman

Unsichere Zeiten: Soziologen sehen "Rebellionspotenzial"

• Das globale Finzandebakel, unsichere Jobs und die drohende Klimakatastrophe: Die Verunsicherung auch in der deutschen Gesellschaft wächst. Mit Folgen, wei Beiträge des 34. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie unter dem Titel "Unsichere Zeiten" deutlich machen, der bis zum Freitag in Jena tagt.
• Die Forscher diagnostizieren ein wachsende "Rebellionspotenzial". So sei etwas eine Erosion des Vertrauens in Politik und Wirtschaft zu beobachten, eine Entwicklung, die erhebliche politische Risiken berge, erklärte der Soziologe Stephan Lessenich mit Blick auf die Wahlen in Bayern.
• Einen fundamentalen Wandel in der Politik sieht gar der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Hans-Georg Soeffner, gekommen. "Die reine Dominanz des Ökonomischen über das Politische ist ganz offenkundig gebrochen."
• Und der Soziologe Klaus Dörre sagte: "Der Finanzsektor wurde dereguliert, ohne entsprechende Transparenzregeln durchzusetzen." Es sei dringend nötig, neue Kontrollsysteme zu etablieren.
• von AP

=> Commander sagt: "Die derzeitige Wirtschafts- und Finanzwelt berücksichtigt nicht den Gegenwert in Form von Rohstoffen, Biomasse, Flora und Fauna, die ungebremst zerstört und ausgebeutet werden. Erschwerend kommt hinzu: die sehr unterschiedliche Bezahlung von "Man-Power" und die zunehmende Polarisierung von Besitz und Bildung. Jedes kommende politische und wirtschaftliche System, das die schrittweise Verbesserung dieser fatalen Entwicklung nicht zum Mittelpunkt ihres Handelns und Denkens macht, ist zum Scheitern verurteilt. Wer noch 1+1 zusammenrechnen kann, dem sind diese Mängel bewusst, doch bleibt auch er ein Gefangener von den momentan sich einseitig ausrichtendenden finanz-politischen und wirtschaftlichen Systemen: nur was Gewinn abwirft, ist gut, Kollateral- und langfristige Umweltschäden werden in der Gesamtbilanz nicht veröffentlicht ! Wer diesem Wahnsinn nicht konsequent folgt, wird als "nicht normal" bezeichnet und landet in der Psychiatrie ! Der Wahnsinn ist zum Alltag und zur Normalität geworden, der westliche Mensch kennt keine Grenzen und beachtet spätestens seit der industriellen Revolution keine Stopp-Schilder mehr."

Fundstücke

• KZ-Häftling Marcel Suillerot findet nach 64 Jahren sein Armband
• Leichenkarren in der Häftlingsküche von Sachsenhausen
• von DW

Nach jeder Audienz wurde die Hand desinfiziert

• Kirchenoberhaupt in stürmischen Zeiten: Zum 50.Todestag von Papst Pikus XII. haben Verschwörungstheorien Konjunktur
• Der Papst, der Kirche und Gesellschaft spaltet
• von Gerhard Besier
  

Wissenschaft

Innovation der Woche

• Licht gegen Prostata-Krebs
• von Leon Scherfig

Suchscheinwerfer in der Zelle

• Nobelpreis für Chemie 2008 für

• Osamu Shimomura (80)
• Roger Y.Tsien (56)
• Martin Chalfie (61)
  

• Mit einem Quallenfarbstoff revolutionierten drei Wissenschaftler die Erforschung von biologischen Prozessen
• Foto: Sie tragen das Gen für GFP ("Grün Fluoreszierendes Protein"). So wie diese Fische unter einer blauen oder Ultraviolettlampe schimmern, lassen sich auch einzelne biochemische Stoffe oder Zellen sichtbar machen und ihr Weg durch den Körper verfolgen
  
• von Wolfgang W.Merkel

Forscher suchen nach einem Impfstoff gegen Alzheimer

• Fachkongress in Erfurt: Neue Therapieansätze
• welt.de/gesundheit
• von Silvia von der Weiden

Genetik

• Malaria-Erreger entschlüsselt
• Plasmodium vivax
• von P.E.

Biologie

• Stammzellen aus Hodengewebe
• Team um Thomas Skutella
• von dpa

Der Mann mit den neuen Armen

• Bei einem Unfall verlor ein bayerischer Landwirt seine Gliedmaßen - Nun wurden ihm die eines Toten transplantiert
• 40-köpfiges Team, 15-stündige OP
• Endlich kribbelt es wieder in seinen Armen: Karl Merk mit seinen Ärzten Edgar Biemer und Christoph Höhnke
• von Martina Kausch

UN: 2008 ist "schreckliches Jahr" der Naturkatastrophen

• Das Jahr 2008 ist laut UN ein "schreckliches Jahr" der Naturkatastrophen. Allein in den ersten sechs Monaten seien 230.000 Menschen bei Katastrophen ums Leben gekommen, mehr als beim Tsunami 2004. Rund 130 Millionen Menschen seien von Naturkatastrophen betroffen.
  
• Zu den schlimmsten Unglücken zählen der Zyklon "Nargis" in Birma (Myanmar) im Mai, das Erdbeben im Südwesten Chinas, die Hurrikans in der Karibik und Rekordüberschwemmungen in Indien.
• Die UN schätzen die wirtschaftlichen Kosten der Naturkatastrophen in der ersten Jahreshälfte auf umgerechnet 25 Milliarden Euro.
• von AFP

=> von weit oben sehen Menschen aus wie kleine hin und her laufende Ratten. Bei genauerer und näherer Betrachtung sieht man, dass viele Regierungen und Herrschaftssysteme sie auch wie Ratten behandeln, besonders dann, wenn man sie in Krisen- und Katastrophensituationen sich selber und dem unbarmherzigen Schicksal überlässt !