Montag, 30. März 2009

"Bei lebendigem Leibe - Folteropfer erzählen"


kreuz und quer

Aus Kirche und Gesellschaft



Sie sind unvorstellbar: die Langzeitfolgen seelischer, körperlicher und psychosozialer Folter. Denn das Ziel der "modernen" Folter ist nicht nur das Erzwingen von Geständnissen, sondern auch die Zerstörung der Persönlichkeit, die Vernichtung der Identität.

In der Dokumentation aus der Reihe "Kreuz & Quer" erzählen das Folteropfer Bakary J. und ein Flüchtling aus Tschetschenien, der dort in einem Gefangenenlager mehrere Tage gemeinsam mit Leichen in einem Keller festgehalten wurde, über ihre traumatischen Erfahrungen und wie sie mit ihnen weiterleben.



"Foltern, um Leben zu retten?"

Studiogespräch



Gäste:
  • Wolfgang Schild, Rechtsphilosoph, Bielefeld;
  • Manfred Novak, Ludwig Boltzmann Institut für Menschenrechte, UN Sonderberichterstatter über Folter;
  • Reinhard Merkel, Rechtsphilosoph;
  • Sybille Hamann, Journalistin, Wien.

  • Ist es denkbar, dass Folter in bestimmten Situation ausnahmsweise erlaubt ist?
  • Oder sogar geboten?
  • Etwa um Informationen zu bekommen, die das Leben von Menschen retten?
  • Dann stellt sich aber die Frage: Was hat es mit den Menschenrechten auf sich?
  • Gelten sie grundsätzlich und für jeden und allerorten oder gibt es Ausnahmen?
  • Sind Menschenrechte Rechte, die man auch verwirken kann?

(Quelle: tvtv.de, 3Sat, 22:25)

Fazit:

Bei lebendigem Leib im wachen Zustand gefoltert zu werden, ist die eine Seite einer unvorstellbaren aber weltweit nicht abnehmenden Brutalität. Auf der anderen Seite steht die Sanktion des Folterers, der Folterknechte und der Mitwisser: hier entscheidet sich, ob man in einem Rechtsstaat lebt oder nicht !

Im zweiten Teil wird schon der Wahnsinn einer wieder zunehmenden Perversion wie in der Nazi- und Stalinzeit sichtbar: allein schon die Diskussion, ob man Folter legitimieren sollte, macht den Werteverfall einer Weltgemeinschaft und Gesellschaft sichtbar.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen