Freitag, 5. November 2010

Liebes Tagebuch,

immer noch kein I-Net in der WG. Aber mach' dir keine Sorgen, bald wirst du nahezu jeden Tag versorgt, nämlich dann, wenn ich die jahrelangen Wohngemeinschaftszeiten hinter mir habe und alles in Eigenverantwortung organisiere und "manage".

Ehrlich gesagt, konnte ich in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch keine einzige Minute schlafen - ständig kreisten die Gedanken um das Passagierschiff:
  • Wird auf der Arbeit auch noch mein rechtes Auge in Mitleidenschaft gezogen ?
  • Wie ist der Fortschritt des Schiffes ?
  • Komme ich in eine Phase, wo der Stress sein Maximum erreicht hat ?
  • Sind neue Leiharbeiter hinzugekommen ?
  • Hat der Vorarbeiter so langsam verstanden was erfolgreiches "Teamwork" verlangt und voraussetzt ?
Mit Null Schlaf "Familienvater" und "Paulus" abgeholt, über die dunkle und regennasse Autobahn gebrettert und kurz nach der Abfahrt nach Papenburg schon von weitem bunte, farbenfrohe Lichter gesehen:
  • Die "Disney Dream" ist letzten Samstag "ausgedockt" worden und liegt nun für jedermann sichtbar in einem Hafenbecken, das wir nur den "Tümpel" nennen.
Da nun das Schiff im Hafenbecken liegt, ist der Weg vom Park- bis zum Arbeitsplatz noch länger.
Und es hat sich wirklich sehr viel getan:
  • Doppelte Kontrolle, sowohl an den Toren als auch kurz vor dem Schiff => man muss seinen Firmenausweis jeweils beim Verlassen als auch beim Betreten durch einen "Scanner" ziehen.
  • Plötzlich sieht man einheitlich gekleidete "Crew-Mitglieder" aus aller Welt ebenfalls das Schiff ständig betreten und verlassen => die ein oder andere Hübsche und Gutaussehende erfreut das Herz eines jeden Werftarbeiters bzw. lässt so manche Hitzewallungen entstehen.
  • Jetzt ist nur noch ein Kran vorhanden, der die anhaltende "Materialschlacht" am Laufen hält => das nervende Signal des Krans in der Werfthalle fällt weg.
Und beim Betreten des Hauptdecks wundert man sich über den enormen Fortschritt mancher Räume und den Nicht-Fortschritt anderer Räumlichkeiten. Und als ich das Entertainment-Restaurant besuche, wo in der Decken- und Unterkonstruktion das Malheur mít dem Auge passsiert ist, muss ich wirklich staunen:
  • eine sich ständig verändernde Farbenpracht, 
  • ein Leuchten und ein Blinken, 
  • gemütliche Atmosphär und ein kuschelweicher Teppich
  • dutzende Bildschirme, klein und groß, auf denen in Cartoons eine Unterwasserphantasiewelt dargestellt wird

( ... Mist, der I-Net-Laden will schließen ...)


Gedächtnisprotokoll:
  • Supervisorin aus Südafrika
  • Werkssicherheit
  • Ing. aus Dänemark: Rettungsboote und -inseln (Viking-System)
  • Handwerker, der seit 30 Jahre auf der Meyer Werf arbeitet
  • Gespräch mit Kollegen über Briefbomben
  • Probefahrt oder VW-Einsatz (Nachtschicht) 
  • DGB-Kundgebung am 6. November in Hannover (?)

    * * *

    2 Kommentare:

    1. Tscha mein Lieber so ist es wenn man mit asozialen Ghettogören seine Wohnung teilt...Ständig anderen hinterherräumen, ständig der Kühlschrank leergefressen und ständig Debatten darüber wer was zu bezahlen hat.
      Sorry, aber dafür fehlt mir dann doch jegliches Verständnis. - für die Mitbewohner -.
      Was macht das Auge, geht`s wieder?

      AntwortenLöschen
    2. was, immer noch kein Indernet?
      Arme "S..". tritt denen mal gegen das Schienbein...

      AntwortenLöschen