Mittwoch, 18. Juni 2008

"Armenien - Auf den Spuren der Yeziden"

WunderWelten

Dokumentationsreihe.

Die Glaubensgemeinschaft der kurdischstämmigen Yeziden, auch "Teufelsverehrer" genannt, wurde im Osmanischen Reich und von den muslimischen Kurden oft verfolgt. Das Yezidentum ist die ehemalige Ursprungsreligion der Kurden und kann auf eine 2.000-jährige Geschichte zurückblicken. Die Yeziden sind im Irak, in Syrien in der Türkei, zu einem geringen Teil aber auch im Iran anzutreffen. Im 19. Jahrhundert wanderten sie größtenteils nach Armenien aus. Seit dem Zusammenbruch der UdSSR wissen sie nicht, wohin sie gehören, stehen aber zur Verteidigung ihrer religiösen und kulturellen Werte.

(Quelle: tvtv.de, ARTE, Do, 19.6, 18:05)

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hmm ... bin etwas verwirrt ... mein Kumpel MK (Zahnmedizin) gehört dieser Glaubensgemeinschaft an, aber ich durfte in seiner Anwesenheit nicht den Namen des Teufels nennen =>
ist der Name so heilig bzw. so böse, dass man ihn nicht aussprechen darf ? Oder gehört er letztendlich zu den muslimischen Kurden an, die die Yeziden laut Bericht verfolgen ?

Auf jeden Fall ist das Jesidentum die, oder einer der ältesten monotheistischen Religionen. Viele mussten unter Zwang zum muslimischen Glauben konvertieren, so mein Kollege. Es steht nicht gut um diese Glaubensgemeinschaft, da sie zum einen als Kurden und gleichzeitig als Jesiden von Moslems in nächster Umgebung
diskriminiert werden.

Zitat:
"Die yezidische Religion ist eine monotheistische Religion, deren Wurzeln 2.000 Jahre vor Christus in die Zeit des Mithraismus zurückgehen. Gott ist allmächtig und erschuf die Welt. Die yezidische Vorstellung ist, daß neben Gott keine zweite Kraft existieren kann, die ohne seine Fürsprache, ohne sein Dazutun etwas Böses verrichten kann. Deshalb existiert auch nicht die Gestalt des Bösen. Damit einhergehend ist auch die Vorstellung, dass das Leben für einen Yeziden nicht mit dem Tod endet, sondern es wird nach einer Seelenwanderung ein neuer Zustand erreicht."

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Yeziden sprechen den Begriff/ Namen Teufel nicht aus, weil es für sie eine Gotteslästerung darstellt. Sie gehen davon, dass Gott so allmächtig und perfekt ist, dass es das Böse in ihrem Weltbild nicht gibt, so wie es bei den Yeziden auch keine Hölle gibt. Davon ausgegangen, wäre die Aussprache des Begriffs eine Anzweifelung der Perfektion Gottes.

Schüler hat gesagt…

... vielen Dank für diese Information, war sehr gut !

Anonym hat gesagt…

Korrekt , sehr schön erklärt