Wollen wir uns das noch leisten?
entnommen aus:
Anne Will
Politisch denken, persönlich fragen
Gäste:
- Manfred Schell (ehemaliger Bahn-Gewerkschafter);
- Hans Herbert von Arnim (Staatsrechtler);
- Kirsten Lühmann (SPD, MdB, stv. Bundesvorsitzende des "dbb beamtenbund und tarifunion");
- Klaus Kocks (Ex-Beamter, Kommunikationsberater);
- Marie-Christine Ostermann (Bundesvorsitzende des Verbandes "Die Jungen Unternehmer").
Die wahren Reichen in Deutschland sind die Beamten.
- (muss man wohl sehr stark differenzieren: Berücksichtigung von Einstiegs- und Ausstiegsalter, Posten/Position, Laufbahn, etc.)
- Sie können sich im Vergleich zu den Angestellten auf eine wesentlich bessere Altersversorgung freuen, so eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. (das stimmt zu 100% !)
- Kann sich der Staat mehr als 1,8 Millionen Beamte noch leisten - während alle anderen den Gürtel enger schnallen müssen ?
- Und ist das Berufsbeamtentum überhaupt noch zeitgemäß ?
- "Der Beamtenrock ist eng, aber er wärmt !"
- Durschnittsrente: 1500 Euro ?
- Durchschnittspension: 2500 Euro ?
- "Die Made lebt im Speck"
- "Zobelträger"
- Übertragung von Industriegehälter auf Beamte wurde immer angestrebt
- "Eckrentner" =>
- Angestellte und Beamte: Unterschiede feststellen
- Beamten im akademischen Bereich müssen sehr viele Qualifikationen machen, so gesehen ein Verdienstausfall in diesen Zeiten.
- Pensionslast durch demografischen Wandel; geht zu Lasten der jungen Arbeitnehmer; Umdenken und Umstrukturierung der Pensionen
- Staatliche Rückstellung für diese Pensionen schrumpfen => wer also bezahlt am Ende diese Pensionen ?
- Kernkompetenzen für ein modifiziertes Beamtentum: Sicherheit und Justiz
- Pension erst ab 67 Jahren ?
- Renten- und Beamtenrecht in Einklang bringen
- Vorsorge wurde von /in den 70er Jahren "verfrühstückt" ?
- Der Staat entlastet den Lebenszeitbeamten von gewissen Leistungsprinzipien: keine Beiträge für die Altersversorgung => dies ist ein Privileg allerhöchster Ordnung => er müsste im Grunde genommen auf andere Privilegien verzichten !
- ein Angestellter dagegen muss von seinem Gehalt einen nicht unwesentlichen Beitrag beiseite legen !
- Fallbeispiel: Mittlerer Dienst, nach 40 Jahren Spitzenposition erreicht, A9, dafür braucht sich für seine Bezüge im Alter nicht zu schämen, wenn er auch noch samstags und sonntags gearbeitet hat => seine Arbeit stellt eine Vorleistung dar !
- Beamte sind nicht das Problem, es sind die eher Behörden =>: nicht in das Sozialsystem einzuzhalten und trotzdem Leistungen in Anspruch zu nehmen ist ein Affront gegen den normalen Arbeiternehmer, der auf dem harten Arbeitsmarkt kämpfen und bestehen muss
- Beamte zahlen nicht ein, weil sie "per se" unterbezahlt werden !
- zu wenig Leistungsanreiz + Kontrolle => s. Lehrer => es ist ein Qualität-Kontrollsystem notwendig, damit Schüler nicht auf Gedeih und Verderb auf die Qualität des Lehrers abhängig sind !
- Interviews von kleinen Beamten, die sich alles andere als "reich" bezeichnen
- Das Paradies vom Beamten gibt es nur im oberen Bereich, nicht aber im unteren und mittleren Dienst
- Es gibt einen himmelweiten Unterschied zwischen den kleinen und hohen Beamten => da liegt der Hase im Pfeffer !
- ab 55. LJ bekommen Minister schon ihre Pensionen (das hat seinen Sinn, damit sie die vielen Flüge und Autofahrten aus eigener Tasche finanzieren können !")
- die Beamten sind überall zu finden, auch in Teilen des gesellschaftlichen Leben, wo sie überhaupt nicht notwendig sind !
- verbeamtete Parlamentarierer
- Diäten orientieren sich an die Beamtenbesoldung
- Kanzlerin bekommt 5/3 eines Staatssekretärs
- Bundesverfassungsrichter sind auch Beamte
- ein "in sich Geschäft": keine Neutralität wird mehr gewährleistet => Verfilzung => auch in schlechten Zeiten werden die notwendigen Einschränkungen nicht vollzogen !
- von der Staatstheorie in die Alltagspraxis
- wirkungsvolle Kontrolle von der Öffentlichkeit für Beamte und Volksvertreter: wie sieht so was überhaupt aus ?
- sprechen Sie als Vertreterin des Volkes oder als Lobbyisten des Beamtentums ? => das ist die Crux des Beamtenstaates => die Gefahr einer Selbstbedienungsstruktur ist offensichtlich !
- Politiker nutzen ihr beruflich bedingtes Netzwerk, wenn sie in die Wirtschaft wechseln => deutlicher Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Arbeitnehmern
- über 50% im Bundestag sind Beamte
- die Diskussion geht am Thema vorbei: es wird von Wahlkreisen gesprochen ;-)
- Ruhestandsregelung von Beamten und Lehrern
- 2000: 64% haben von den Lehrern Frühpension wegen Dienstunfähigkeit bekommen bzw. Anträge eingereicht => es folgten Änderung der Gesetze => dann waren es 2008 nur noch 22% ! => es wurden entscheidende Änderungen vorgenommen bezüglich: wer assistiert Vorruhestandsregelungen für Lehrer ?!
- Interessenkollision
- Pension stellt die Lebensleistung eines Beamten dar
- aus volkswirtschaftlichen Gründen wird die Last immer größer => immer mehr Ältere, immer weniger arbeitende Jüngerer
- lebenslange Gehalts- und Versorgungszusage vs. weniger Beamte einstellen, wenn die Kassen das nicht mehr hergeben
- der Staat verlangt Altersvorsorge von allen, wie sieht das aber konkret mit Beamten aus ?
- Zusagen waren vor 20 Jahren anders als heute
- Reduzierung des Beamtenbereichs auf Kernbereiche => hoheitliche Funktionen
- wir brauchen unbedingt einen Demografiefaktor, ansonsten bezahlt die jüngere Generation die ganze Zeche (...das tut sie jetzt schon !)
- im Bildungswesen mehr Wettbewerb schaffen: es gibt überall schwarze Schafe, auch im Bildungswesen, ansonsten sind die meisten Lehrer motiviert, bis man ihnen die Motivation raubt !
- kein(e) Meckerlehrer(in) werden
- wo überschneiden sich die Verpflichtungen und Privilegien eines Lehrers ? Was ist heutzutage noch sinnvoll, was muss man ändern ? (s. Schule und Streikrecht)
- Tarifautonomie
- das Problem der Schulen besteht darin, dass es wie ein Behörde von Behörden behandelt wird: die Behörde behindert so gesehen einen Bildungsauftrag + eine Minderleistung wird nicht sanktioniert
- Willi Brandt hat mal festgestellt: im Ausland war der Abiturquotient höher als in Deutschland
- Industrie stellt fest: es fehlen Elementarkenntnisse und -fähigkeiten bei denen, die eine Ausbildungsstelle bekommen wollen
- Schulen, auf denen keine verbeamtete Lehrer unterrichten, haben einen immer höheren Zulauf !
- es gibt unabhängige Kontrollen auf Schulen
- es hat niemand in der Runde gesagt: "Schmeißt die Beamten raus !" ... ich habe gesagt: "Stellt keine mehr ein !"
- Die Deutsche Bahn ist ein Global Player geworden, der die Herzen der kleinen Bürger beglückt in Sachen Logistik, Travelling, Pünktlichkeit und Bezahlbarkeit ;-)))
- aber es zeigt auch eine positive Entwicklung: eine Behörde wird zu einer Dienstleistungsstelle (s.a. Post, Telekommunikation) => eine Möglichkeit, um ein Beamtentum da zu begrenzen, wo es einfach deplatziert ist, wenn nach wettbewerbsverdrängenden Prinzipien gewirtschaftet wird !
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