Mittwoch, 20. Oktober 2010

Seit drei Nächten sehr wenig geschlafen ... nachdem ich dem behandelnden Arzt im Ärztehaus zu Emden nach der Untersuchung sage, dass ich auch mal effektiv ein paar Semester Medizin studiert habe, rückte der wenigstens mit der Sprache raus:
  • "Sie haben recht, es ist gar nicht so abwegig, dass Sie Ihr linkes Augenlicht verlieren, wenn sie das Ganze auf die leichte Schulter nehmen."
Auf die Frage hin, was für okkuläre Strukturen verletzt seien, meint er:
  • "Die Hornschicht des linken Auges ist stark verletzt. Allerdings ist dort das ganze umliegende Gewebe derart geschwollen, dass ich keine exakten Angaben machen kann. Ich kann genauso wenig in die hinteren Strukturen hineinschauen, wie sie mit dem Auge hinausschauen können. (nur Nebel, Umrisse, Hell-Dunkel-Sehen)
Was ist zu tun ?
  • "Sie müssen sich jetzt exakt an meine Anweisungen halten und die drei Medikamente vorschriftsmäßig applizieren, die ich ihnen verschreiben werde."
  • "Jetzt gebe ich Ihnen noch Augentropfen und mache einen Augenverband, den Sie bitte mindestens eine Stunde lange aufbehalten."
  •  "Auf Hygiene achten, ansonsten kommt es zu einer bakteriellen oder viralen Entzündung !"
  • "Morgen um 15 Uhr kommen Sie zur weiteren Untersuchung !"
  • "Bis Ende dieser Woche schreibe ich sie krank, dann schauen wir weiter !"
  •  "So wenig wie möglich Fernsehen schauen, das Auge ruhig halten !"
Na, das ist doch mal eine anständige Diagnose im Vergleich zur lapidaren Aussage des Augenarztes in Papenburg. Der meinte, mit ein bisschen Salbe sei innerhalb zwei Tage alles erledigt. Diesbezüglich hatte ich nochmal ein sehr nettes Telefonat mit seiner Arzthelferin, die noch weniger Ahnung hatte als ihr Chef.

Insgesamt glaube ich, dass die Fähigkeiten und Kenntnisse von Ärzten untereinander sich in den Anfangsjahren der klinischen Praxis + i.d. Facharzausbildung nicht sehr viel voneinander unterscheiden, dafür sind die medizinischen Prüfungen in Deutschland doch sehr genau und gewissenhaft. Nur die gegenseitige Sympathie und die Compliance zwischen Patient und behandelnder Person kann in der Klinik/Praxis manchmal den Unterschied im Krankheitsverlauf und in der Genesung ausmachen.

Wie Fehldiagnosen, Kunstfehler und ihre annähernde Wiedergutmachung auf faire und ehrliche Art beurteilt und geregelt werden, steht auf einem anderen Blatt Papier. Ich glaube immer mehr daran, dass der heutige Patient für komplexe Angelegenheiten sich unbedingt eine Zweitmeinung, vielleicht sogar eine dritte einholen muss, um mehr Sicherheit und Erfolg in Diagnose, Behandlung und Gesundung zu gewinnen !

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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

na dann, "Gute Besserung". Vielleicht sieht man nach " Genesung" einige Dinge klarer.