
In Köln selber haben wir dann zum Glück viele Studenten aus dem Rheinland, Ruhrgebiet und anderen Teilen Deutschlands angetroffen und sind dann unter Polizeieskorte durch Köln gewandert.

Hier gehen die Menschen nicht auf die Strasse, weil sie sich dafür zu schade sind. In anderen Ländern werden Demonstranten niedergeschlagen, ins Gefängnis geworfen, und deren Leben bedroht oder sogar genommen. Da frage ich mich doch ernsthaft: denken die Leute, dass Demokratie und Freiheit ein Selbstläufer ist?

Und überspitzt würde ich fragen: was macht ihr denn den Deutschen einen Vorwurf, die damals unter den Nazis das Maul gehalten und somit einem Terrorregime alle Wege geebnet haben - die haben auch immer nur gesagt: was kann ich denn als einzelner tun ? - die hatten ab einem gewissen Zeitpunkt auch allen Grund, den Mund zu halten, weil sie nicht der sehr guten Lebensweisheit gefolgt sind: "Wehret den Anfängen", als es noch möglich war, auf die Straße zu gehen...
Wenn ich aber heute solche Sätze in Deutschland höre, kommt mir das kalte Kotzen ! Wenn die Leute wenigstens im Geiste und in der Meinung sich mit den Demonstranten verbünden und solidarisieren, die auch für uns demonstrieren, dann habe ich nichts gesagt! Man muss ja nicht alles kompromittieren, aber ein bisschen Zivilcourage von jedem tut dem Land schon gut !
...zwischendurch holt Peter die Gitarre runter, wir unterhalten uns ein wenig über Musiktheorie, Zina kommt vorbei und schenkt mir einen schönen kleinen ukrainischen Kalender mit Malereien von Waisenkindern...Hari geht mit seinen Kumpels auf die Medizinerparty im Westbahnhof...die Unterhaltung dauert noch bis ca. 2:30...Achim erleidet vom Taek-Wan-Doe eine sehr merkwürdige Fußverletzung, die erst nach ein paar Stunden schmerzt und am nächsten Tag wieder verschwunden ist...
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