In der Grube Messel bei Darmstadt wurde eine nahezu vollständig erhaltene Versteinerung eines Lebewesens gefunden, das vor rund 47 Millionen Jahren lebte und laut wissenschaftlicher Analyse der bei weitem älteste Vorfahre des Menschen ist.
- Zwar wurden in der Grube Messel schon viele berühmte Versteinerungen, darunter die des Urpferdchens, gefunden, die aber jetzt durch die neue Entdeckung des Uräffchens alle in den Schatten gestellt werden.
- "Für mich ist dieses Fossil das achte Weltwunder, so was hat die Welt noch nicht gesehen", sagt Dr. Jens Franzen, ein führender Paläontologe und ausgewiesener Spezialist für Fossilien vom Naturmuseum Senckenberg in Frankfurt am Main.
- Schon vor knapp 30 Jahren hat ein anonymer privater Sammler das Fossil gefunden, jedoch für sich behalten.
- Erst vor zwei Jahren bot er es zum Verkauf an.
- Es kam in die Hände des norwegischen Paläontologen Jörn Hurum, und gemeinsam mit ihm und international bekannten Experten hat Dr. Franzen zwei Jahre lang unter größter Geheimhaltung das Fossil untersucht.
- Sie fanden heraus, dass es sich um ein junges Weibchen handelte, das gut klettern konnte und vermutlich auf Bäumen lebte.
- Auf den ersten Blick hat das Wesen Ähnlichkeit mit Lemuren, Halbaffen, die heute noch auf Madagaskar leben.
- Doch die typischen Lemurenmerkmale fehlten.
- Dafür entdeckten die Wissenschaftler eindeutige Kennzeichen, die in Richtung der Entwicklung des Menschen weisen, wie der Sprunggelenksknochen, den das Fossil aufweist.
(Quelle: tvtv.de, 3Sat)
***
***
2
3
4
5
Zitat:
Nach der New Yorker Präsentation des Primaten-Fossils Ida am 19.5. kam von außenstehenden Wissenschaftlern schnell Kritik an der Arbeitsweise der beteiligten Forscher auf.
- Mit der Dokumentation haben die deutschen Fernsehzuschauer die Möglichkeit, sich selbst ein Bild davon zu machen, in welcher Beziehung das fast vollständig erhaltene 47 Millionen Jahre alte Fossil aus der Grube Messel bei Darmstadt zur Entwicklungsgeschichte des Menschen steht.
Lemur oder Menschenvorfahr ?
Auf den ersten Blick hat das Wesen Ähnlichkeit mit Lemuren, also Halbaffen, wie sie heute noch auf Madagaskar leben.
Auf den ersten Blick hat das Wesen Ähnlichkeit mit Lemuren, also Halbaffen, wie sie heute noch auf Madagaskar leben.
- Doch die Wissenschaftler erkannten, dass ihm typische Lemuren-Merkmale fehlen - wie eine Reihe zusammen gewachsener Zähne im Unterkiefer und die so genannte Putzkralle.
- Das ist ein besonders gestalteter Zeigefinger, der typisch für diese Halbaffen ist.
- Dafür entdeckten sie andere eindeutige Merkmale, die in Richtung der Entwicklung des Menschen weisen, wie der Sprunggelenksknochen, der bei dem Fossil zu sehen ist.
Am Ende ihrer langwierigen Untersuchung steht für sie außer Zweifel, dass Ida - wie sie das Fossil getauft haben - ganz neue Erkenntnisse für das Verständnis unserer Herkunft ermöglichen.
- Möglicherweise ist es sogar ein Missing Link, das zwei unterschiedliche Entwicklungslinien im Stammbaum der Primaten miteinander vereint.
- Über das Missing Link wird es nach Franzens Meinung noch heftige Diskussionen geben.
- "Da sind viele Kollegen auf der ganzen Welt, die sich über Ida auch hermachen werden und darüber heiß diskutieren werden. Aber wir können die wissenschaftlichen Debatten jetzt auf einer ganz neuen Grundlage führen."
Die Untersuchungsergebnisse wurden in dem wissenschaftlichen veröffentlicht.
- Das Fossil wird zunächst im American Museum of Natural Science aufbewahrt, später soll es dann in London und womöglich noch in diesem Jahr auch in Deutschland zu sehen sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen