- auf der einen Seite hat er recht, dass ich nie ein guter Kauf- und Geschäftsmann werde, auch wenn ich ein Stück weit einiges aus diesem Bereich lerne und lernen werde.
- Doch die soziale Ader sei noch zu stark ausgeprägt, der Geschäftssinn weniger !
- Wie also soll ich da Geschäftsangelegenheiten lernen, außer von dem, was ich durch den "Aha"-Effekt lerne => ist allerdings zu langsam. Eine systematische Einweisung und zeitlich begrenzte Begleitung wäre besser, aber der "Meister" scheint dazu keine richtige Lust mehr zu haben + andere diverse Gründe (=Hauptgrund !)
Die letzten Wochen haben mir gezeigt:
- Die allerwichtigste Grundlage ist, sich an eigene Zusagen zu halten !
- Die Leute nicht vertrösten, keine Versprechen abgeben, von denen man ganz genau weiß, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder in die Hose gehen wird + nicht in trügerischer Sicherheit wiegen, nur um später wieder Erklärungsversuche abzugeben
- => irgendwann gerät man durch die Anhäufung "hausgemachter" Fehler und Probleme zwangsläufig in Erklärungsnot + Frustsituationen ! => der Übergang zum Lügen und Betrügen ist ein schmaler Grat + man wandelt schneller auf diesen, als einem lieb ist !!!
- (... und manche merken und spüren nicht mal mehr den Wandel zur Unehrlichkeit, weil sie dieses Verhalten automatisiert und für ihr Leben zum Standard gemacht machen - traurig aber wahr !)
- Verliert man seine eigene Glaubwürdigkeit durch Vertrauensverlust, dann spricht sich das schnell herum => Kunden, Gönner und Sympathisanten kehren einem den Rücken => Vertrauen zurückzugewinnen, ist möglich, aber mit einem ungleich höheren Einsatz als zu Anfang, wo einem das Vertrauen quasi geschenkt wurde !
Noch max. ein Monat, wenn ich dann immer noch "Sünden aus der Vergangenheit" mir jeden Tag anhören muss, dann ist was das "Fahrradgeschäft" anbelangt, Zapfenstreich ! So kann man doch nicht arbeiten, jedes mal Baustellen "verbal" begradigen, die man nicht mal selber verursacht hat !
Zusätzlich muss einem großen Teil der Kundschaft klar werden, dass dieses Geschäft von einem "Meister" geführt wird, der früher mal für die Stadt in einer sozialen Einrichtung für "soziale" Preise gearbeitet hat, nun aber "wirtschaftliche" Preise einführen muss, um sein seit einem 1/2 Jahr bestehendes Geschäft halten zu können.
Recht haben die Leute aber auch, wenn sie meinen "Meister" nur selten zu Gesicht bekommen => und ein zertifizierter Fahrradmechaniker bin ich nun mal nicht ! Das Geschäft kann froh sein, dass D. ein anspruchsloser Mechaniker ist, der zwar nicht alles kann, dafür sich aber auch nicht viel verlangt !
Den wirklich entscheidenden Grund kann ich mir mittlerweile selber zusammenreimen:
- es hat u.a. damit zu tun, dass eine Kleinstadt wie Emden mit 52.000 Einwohnern nicht immer die Geschäfts- und Zukunftspläne eines sehr versierten Handwerkers abdecken kann + manche Menschen nie mit dem "dörflichen" Kleinstadtcharakter zurecht kommen können, sondern sich eher in einer Mittel- bis Großstadt viel wohler fühlen, besonders dann, wenn es um die berufliche Selbständigkeit geht + Vermarktung innovativer Produkte und Dienstleistungen !
- GB hat z.B. selber sehr interessante "Low-Rider" konstruiert, "... die aber keiner kaufen will, weil die Leute sich hier schämen, mit derart "exotischen" Rädern gesehen zu werden => in einer größeren Stadt wie Bremen, Hamburg, Oldenburg, im Ruhrgebiet, Köln, D'dorf etc. werden solche Produkte eher angenommen !" (O-Ton eines Kunden)
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