Samstag, 6. Februar 2010

Die Fuge


Die Fuge (von lateinisch fuga = „Flucht“) ist ein musikalisches Kompositionsprinzip, das durch eine besondere Anordnung von Imitationen gekennzeichnet ist. 
  • Eine Fuge kann ein einzelnes, nach diesem Prinzip komponiertes Stück sein, 
Fugen und fugenartige Strukturen werden aber auch innerhalb Werken anderer Formen verwendet, z. B. in
oder
 
 
ZachariasHildebrandt


Besonderes Kennzeichen der Fuge ist ihre komplexe Themenverarbeitung. Eine Fuge beginnt mit der Exposition der Stimmen:
  • Die erste Stimme trägt das prägnante, kurze Thema vor. Dieser Themeneinsatz wird auch als Dux (lat. „Führer“) bezeichnet. 
  • Hierzu gesellt sich eine zweite Stimme, die das Thema nun als Comes (lat. „Gefährte“) auf die Oberquinte (bzw. Unterquarte), auch Dominante genannt, versetzt vorträgt.
Wenn im Themenkopf des Dux der Quintton über dem Grundton erscheint, wird dieser im Comes meist zur Quarte abgewandelt (tonale Beantwortung), um die Identität der Tonart zu gewährleisten
  • Diese Technik geht auf die Anordnung der Modi zurück. 
  • Anderenfalls wird das Thema intervallgetreu („real“) transponiert.
Weitere Stimmen können nach diesem Prinzip hinzukommen, bis die volle Stimmenzahl (meistens 3 oder 4, seltener 5 oder mehr) erreicht ist.

Bringt die erste Stimme während des zweiten Themeneinsatzes motivisch oder thematisch bedeutsames Material, das später wieder aufgegriffen wird (in manchen Fällen sogar als neues Thema), so spricht man von einem Kontrasubjekt.
  • Das Kontrasubjekt muss mit dem Thema einen doppelten Kontrapunkt bilden, um sowohl über als auch unter dem Thema erscheinen zu können, ohne die Stimmführungsregeln zu verletzen.

ZachariasHildebrandt


Im weiteren Verlauf gibt es immer wieder Abschnitte, in denen das Thema in verschiedenen Stimmen vorgetragen wird.
  • Diese Abschnitte heißen Durchführungen (nicht zu Verwechseln mit der Durchführung des Sonatensatzes) oder Thema-Phasen.
Die weiteren Themeneinsätze können auch in den Paralleltonarten der Grundtonart sowie der Ober- und Unterquinttonarten stehen.
  • Selten erscheint das Thema auch in noch entfernteren Tonarten.
Die Themeneinsätze sind durch Zwischenspiele miteinander verbunden, die im Allgemeinen der Modulation dienen und daher in der Regel aus Sequenzen bestehen. In den Thema-Phasen kann das Thema auf verschiedene Arten mit sich selbst und den Kontrasubjekten kombiniert werden, beispielsweise in
Diminutionen (die Verkürzung der Dauern) etc.

Vor dem Ende einer Fuge wird manchmal ein Orgelpunkt - auf der Dominante oder der Tonika - eingefügt, um die Spannung zu steigern.
  • Ein bekanntes Beispiel dafür ist die hier zitierte Fuge c-Moll (WK I) oder die g-Moll-Fuge aus der Sonate für Violine solo (BWV 1001) von J. S. Bach.
 
c0384


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Fazit: Die Fuge, geprägt durch J.S.Bach => vollendete Musik bzw. der Zauber mathematischer Ordnung und Genialität in der Musik !

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